19.05.2015
Arburg

Automatisierte Elastomer-Verarbeitung

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Lesedauer: 4 Minuten.

Auf der Deutschen Kautschuk-Tagung präsentiert die Arburg GmbH + Co KG, Loßburg, eine kompakte Fertigungszelle, die Entnahmesauger mit Gewindebuchse produziert. Im Mittelpunkt steht ein vertikaler Allrounder 275 V, der Messing-Einleger […]

In eine kompakte Fertigungszelle wird ein Messing-Einleger mit EPDM umspritzt. (Foto: Arburg)

In eine kompakte Fertigungszelle wird ein Messing-Einleger mit EPDM umspritzt. (Foto: Arburg)

Auf der Deutschen Kautschuk-Tagung präsentiert die Arburg GmbH + Co KG, Loßburg, eine kompakte Fertigungszelle, die Entnahmesauger mit Gewindebuchse produziert. Im Mittelpunkt steht ein vertikaler Allrounder 275 V, der Messing-Einleger mit EPDM umspritzt. Die Handhabung übernimmt ein Agilus-Sechs-Achs-Roboter. Die fertigen Spritzteile werden einer Kameraprüfung zugeführt und auf einem Förderband abgelegt.

Mit der gezeigten Anwendung unterstreicht Arburg seine Kompetenz in der Verarbeitung spezieller Werkstoffe und sein Know-how bei Projektanlagen. Die kleine Vertikalmaschine benötigt eine geringe Stellfläche, durch die hohen Freiheitsgrade des Roboters bietet das Exponat eine hohe Flexibilität.

Kompakte Fertigungszelle

Auf der Vertikalmaschine Allrounder 275 V mit Elastomerausstattung wird die vollautomatische Produktion eines mit EPDM umspritzten Entnahmesaugers demonstriert. (Foto: Arburg)

Auf der Vertikalmaschine Allrounder 275 V mit Elastomerausstattung wird die vollautomatische Produktion eines mit EPDM umspritzten Entnahmesaugers demonstriert. (Foto: Arburg)

Zum Einsatz kommt ein vertikaler Allrounder 275 V mit Elastomer-Ausstattung mit 250 kN Schließkraft und einer Spritzeinheit der Größe 70. Zunächst wird eine Gewindebuchse aus Messing in das 1-fach-Werkzeug der Edegs Formenbau GmbH, Freiberg, eingelegt und das Werkzeug über ein in die Selogica-Maschinensteuerung integriertes Vakuumsystem evakuiert. In einer Zykluszeit von rund 60 s wird das Einlegeteil mit EPDM umspritzt. Das Anspritzen erfolgt über ein im Werkzeug integriertes pneumatisches Kaltkanalsystem mit Nadelverschluss. Zwei in die Selogica-Steuerung integrierte Temperiergeräte P 160 S der Regloplas AG, St. Gallen, regeln die Temperaturen von Kaltkanal und Zylindermodul.

Ein Agilus-Sechs-Achs-Roboter entnimmt das fertige Spritzteil, führt es einer Kameraprüfung zu und legt das Gutteil auf ein Förderband ab. Dann entnimmt er die nächste über einen Wendelförderer zugeführte Gewindebuchse und legt sie in das Werkzeug ein.

Elastomer-Ausstattungspaket für Allrounder

Für die Elastomer-Verarbeitung hat Arburg ein besonderes Ausstattungspaket im Programm. Dazu gehört ein detailliert angepasstes Zylindermodul. Um ein vorzeitiges Vulkanisieren zu verhindern, muss ein genau definiertes Temperaturprofil konstant gehalten werden. Dazu ist das Elastomer-Zylindermodul über Temperiermanschetten flüssigkeitstemperiert.

Für die Elastomer-Verarbeitung werden standardmäßig offene Düsen verwendet. Die einfache Geometrie und die geringe Scherung in diesem Düsensystem verringern die Gefahr des vorzeitigen Vernetzens. Zur Elastomer-Ausstattung zählen weiterhin eine Spritzeinheit mit automatischer Bandzuführung und eine spezielle Förderschnecken für die Verarbeitung des Strangmaterials.

Spezielle Selogica-Features

Die Werkzeugbeheizung erfolgt über adaptive Heizungsregelkreise, die direkt über die Selogica-Steuerung der Maschine programmier- und regelbar sind. Weiter können bis zu sechs Temperiergeräte über die Schnittstelle direkt von der Steuerung aus betrieben werden. Zusätzlich lassen sich Vulkanisationszeiten und Dosierverzögerungen eingegeben sowie die Entlüftung oder das Spritzprägen steuern.

Elastomerbauteile werden häufig mittels Bürst- oder Entformvorrichtungen entformt. Diese sind ebenfalls über eine flexible Schnittstelle in die Selogica-Maschinensteuerung integriert. Damit können alle gängigen Abläufe in der Elastomer-Verarbeitung ohne aufwendige Sonderprogramme und einfach durch den Bediener erstellt werden.

Durchgängiges Programm an Vertikalmaschinen

Die vertikale Baureihe V besteht aus drei Baugrößen und umfasst einen Schließkraftbereich von 125 bis 500 kN. Alle Maschinen verfügen über eine als Freiraumsystem konzipierte, vertikal fest angeordnete Schließeinheit. Diese schließt von oben, sodass die Einlegeteile auf der festen Werkzeughälfte nicht verrutschten können. Wie alle Arburg-Maschinen sind auch die Allrounder V modular aufgebaut und ermöglichen verschiedene Kombinationen im Bereich Schließkraft und Spritzeinheit. Da sich die Spritzeinheiten vertikal oder horizontal anordnen lassen, kann sowohl zentral als auch in die Trennebene eingespritzt werden. Durch das Freiraumsystem und die niedrigen Tischhöhen eignen sich diese Allrounder sowohl für das manuelle als auch für das automatisierte Einlegen und Entnehmen von Spritzteilen. Generell können Vertikalmaschinen auch mit Dreh- oder Schiebetischen ausgestattet werden und lassen sich so auch in komplette Fertigungslinien integrieren.

www.arburg.com

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