06.09.2013
Bayer Material Science

3D-Displays für Autoinnenräume

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Lesedauer: 5 Minuten.

Eine neue Entwicklung könnte künftig die Ausstattung des Autoinnenraums revolutionieren: Dreidimensionale Displays mit homogener, frei gestaltbarer Oberfläche und einer gestochen scharfen Anzeige. Bayer Material Science bietet dafür spezielle Polycarbonatfolien Makrofol […]

Die Folien-Experten Roland Künzel, (vorne links), Konstantin Leonhardt (rechts) und Manfred Lindner experimentieren im Technical Competence Center von Bayer MaterialScience in Leverkusen an einer Black-Panel-Folie für Rückprojektionen (Foto: BMS)

Die Folien-Experten Roland Künzel, (vorne links), Konstantin Leonhardt (rechts) und Manfred Lindner experimentieren im Technical Competence Center von Bayer Material Science in Leverkusen an einer Black-Panel-Folie für Rückprojektionen (Foto: BMS)

Eine neue Entwicklung könnte künftig die Ausstattung des Autoinnenraums revolutionieren: Dreidimensionale Displays mit homogener, frei gestaltbarer Oberfläche und einer gestochen scharfen Anzeige. Bayer Material Science bietet dafür spezielle Polycarbonatfolien Makrofol RP an. Das Unternehmen wird diese als Teil eines neuen Innenraumkonzepts der Zukunft auf der K 2013 präsentieren. Die Abkürzung RP steht dabei für „rear projection“ oder Rückprojektion, eine Technik, die sich für die scharfe Abbildung auf eine Projektionsfläche bewährt hat. In Anzeigeinstrumenten und Displays wird dabei die Folie mit Hilfe einer dahinter befindlichen Lichtquelle zu einem leuchtenden Bildschirm.

„Mein Auto ist meine Burg“ – so könnte man die Neigung vieler Autofahrer beschreiben, sich in die Privatsphäre des Innenraums zurückzuziehen. In vertrauter Umgebung entfliehen sie dort zumindest für einige Zeit der Umwelt; „Cocooning“ ist hier das englischsprachige Stichwort. Auch Autohersteller haben inzwischen den Innenraum entdeckt, wenn auch aus anderem Anlass: ihnen geht es um unverwechselbare Gestaltung ihrer Produkte und um Differenzierung vom Wettbewerb.

Dreidimensionale Bilder in HD-Qualität

Neben der individuellen Gestaltung ihrer Umgebung im Fahrzeug möchten Autofahrer aktuelle und wichtige Informationen auf einen Blick erfassen. Die klassische Darstellung auf flachen schwarzen Displays stößt allerdings inzwischen nicht mehr auf viel Gegenliebe – auch nicht in Klein- und Mittelklassewagen. Zu sehr haben sich Menschen an die hoch aufgelöste Anzeige von Flachbildschirmen und Computer-Monitoren gewöhnt. Aktuellen Entwicklungen aus der Elektronik-Industrie ist es zu verdanken, dass das Bild auch bei dreidimensionaler Oberfläche absolut scharf ist, auch beim Betrachten von Videos.

„Unsere Folien ermöglichen eine brillante Bildwiedergabe in HD-Qualität“, erläutert Oliver Bruns, Bayer-Marketingleiter für funktionale Folien in Europa, Nahost, Afrika und Lateinamerika. „Sie können mit gängigen Verfahren der Folienverarbeitung verformt werden und eröffnen dem Konstrukteur auch bei großen Bauteilen viel Gestaltungsfreiheit.“ Doch das ist noch nicht alles: Makrofol RP Folien sind kratzfest und können ganz nach Wunsch mit transparenten bis schwarzen und glänzenden bis matten Oberflächen ausgestattet werden. In der Entwicklung befinden sich Produkte für Touchscreen-Anwendungen, die auch bei häufiger Berührung unempfindlich gegen Schweiß, Reinigungsmittel und Chemikalien sind.

In ausgeschaltetem Zustand ist nur eine elegante, mattschwarze Oberfläche erkennbar, der Fahrer wird nicht durch darunter liegende Strukturen oder andere Effekte abgelenkt. Dahinter steht die so genannte Black-Panel-Technologie, die bereits vor ein paar Jahren von Bayer-Forschern entwickelt wurde. Beim Einschalten werden die Displays aktiviert, wobei der Fahrer nur die von ihm ausgewählten Informationen angezeigt bekommt. Die fertigen Bauteile sind modular aufgebaut und können ebenso in der Instrumententafel wie in Mittelkonsolen und Türverkleidungen eingebaut werden.

Die Folie befindet sich zurzeit in der Markteinführung. „Allen Beteiligten kommt dabei zugute, dass die zugehörige Wertschöpfungskette vom Folienhersteller und -verarbeiter über den Bauteil-Lieferanten bis zum Autohersteller bereits existiert“, so Dirk Pophusen, Leiter für Folienanwendungen im Automobil in Europa. Bayer Material Science ist bereits in Kontakt mit den großen Autoherstellern und Direktzulieferern. In der neuen Technologie bündelt das Unternehmen vorhandene Kernkompetenzen im Lichtmanagement, beispielsweise mit Black-Panel- und Diffusorfolien, sowie bei verformbaren Lackfolien.

Digitale Displays als interaktive Schaufenster

Auch auf der K kommt die Makrofol RP Folie voll zum Einsatz: Am Stand von Bayer Material Science können sich Besucher an interaktiven Medientischen über Lösungen und Produkte des Unternehmens informieren. Durch Anwendung der Rückprojektionstechnik wird eine nahtlose Benutzeroberfläche und Illumination des Medientischs erzeugt. Mit Hilfe einer besonderen Sensorik reagieren die interaktiven Displays auf Gesten der Besucher, die spielerisch die dort dargestellten Träume und Inhalte erforschen können, entsprechend dem Standmotto des Unternehmens, „Sharing Dreams, Sharing Value – Be Part Of It“.

Auch sonst eröffnen sich vielversprechende Perspektiven für die interaktiven Displays. Die Computer- und Elektronikindustrie und viele weitere Branchen mit optischen Anzeigen könnten von den Displays profitieren. Das gilt nicht zuletzt auch für digitale Werbeträger. Einzelhändler müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie angesichts des boomenden Online-Handels weiterhin Kunden locken wollen. Digitale Displays dürften hier zu einem wichtigen Kommunikationsmittel werden, das Kunden direkt und emotional anspricht. Der Händler hat dabei die Möglichkeit, eine Werbefläche mehrfach zu belegen, um dadurch mehr Produkte und Botschaften zu vermitteln. Er kann aber auch durch Animation aus der Präsentation einen Blickfang machen und Kunden dadurch viel lebendiger ansprechen. Eine interaktive Kommunikation könnte hier zu einer intensiveren und dauerhafteren Kundenbindung führen.

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