29.06.2020
Borealis

Kooperation zur großindustriellen Nutzung von CO2 als Rohstoff

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Lesedauer: 3 Minuten.

Lafarge Zementwerke, ein Unternehmen der LafargeHolcim Gruppe, OMV, Verbund und Borealis haben eine Absichtserklärung für die Errichtung einer Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustriellen Maßstab bis 2030 unterzeichnet. Die […]

Mithilfe von Wasserstoff soll abgeschiedenes CO2 zu Kohlenwasserstoffen und dann weiter zu Kunststoffen verarbeitet werden. (Quelle: Borealis)

Mithilfe von Wasserstoff soll abgeschiedenes CO2 zu Kohlenwasserstoffen und dann weiter zu Kunststoffen verarbeitet werden. (Quelle: Borealis)

Lafarge Zementwerke, ein Unternehmen der LafargeHolcim Gruppe, OMV, Verbund und Borealis haben eine Absichtserklärung für die Errichtung einer Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustriellen Maßstab bis 2030 unterzeichnet. Die Anlage soll die Abscheidung von CO2 aus der Zementherstellung sowie die Fertigung von hochwertigen Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ermöglichen. Durch die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette werden Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Innovation in Österreich vorangetrieben. Mit diesem Projekt sollen die Emissionen in der Zementproduktion signifikant verringert und das Treibhausgas CO2 als wertvolle Ressource für die industrielle Weiterverwendung etabliert werden.

In ihrer Absichtserklärung einigen sich die beteiligten Industrieunternehmen auf eine branchenübergreifende Zusammenarbeit im Projekt „Carbon2ProductAustria“, kurz C2PAT. Ziel des Projektes ist die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette sowie die Errichtung einer Anlage im industriellen Maßstab bis 2030, welche eine Abscheidung von nahezu 100 % des jährlichen Ausstoßes im Zementwerk Mannersdorf von 700.000 t CO2 ermöglicht. Das abgeschiedene CO2 stünde so als Ressource zur Verfügung.

Mithilfe von Wasserstoff soll das abgeschiedene CO2 von OMV zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet werden. Hierbei kommt grüner Wasserstoff zum Einsatz, der durch Verbund in einem Elektrolyseprozess auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden soll. Diese Kohlenwasserstoffe werden im weiteren Produktionsprozess für die Herstellung von Kraftstoffen bei OMV sowie für die Erzeugung hochwertiger Kunststoffe durch Borealis genutzt. Beide Endprodukte basieren somit auf erneuerbaren Rohstoffen und sollen eine funktionierende Weiterverwendung von CO2 aufzeigen.

Österreichs größtes Stromversorgungsunternehmen Verbund will in dem Projekt den Strom und den daraus erzeugten grünen Wasserstoff zum Recycling des abgetrennten CO2 bereitstellen: „Grüner Wasserstoff entsteht durch die Elektrolyse von Wasser unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien“, erklärt Michael Strugl, stellvertretender CEO von Verbund. „Grüner Wasserstoff bietet ein enormes Potential für die Dekarbonisierung von CO2-intensiven industriellen Prozessen. Um unsere nationalen und globalen Klimaziele erreichen zu können, müssen wir gemeinsam sektorübergreifend arbeiten und unsere Anstrengungen Richtung Dekarbonisierung und Klimaneutralität bündeln.“

„Das Konzept der Kreislaufwirtschaft verlangt von uns das Gesamtsystem zu betrachten, und nicht aus Bequemlichkeit die einfacheren, linearen Optionen zu verfolgen“, kommentiert Alfred Stern, CEO von Borealis. „Die Kunststoffindustrie kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten: durch materialbedingte Gewichtsreduzierung, die Minimierung von Lebensmittelabfällen und durch den Übergang zu einer gut durchdachten Kreislaufwirtschaft, die die CO2-Emissionen reduziert. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Industriepartnern den Wandel hin zu einer nahezu CO2-freien Industrie voranzutreiben.”

Das gemeinsame Projekt ist in drei Phasen angelegt: In Phase 1 evaluieren die Partner derzeit einen gemeinsamen Ansatz für die Projektentwicklung, das Geschäftsmodell und die Verfahrenstechnik. Basierend auf den Ergebnissen der Phase 1 könnte in Phase 2 ein Cluster von industriellen Pilotanlagen im Osten Österreichs technisch entwickelt und bis 2023 in Betrieb genommen werden. Phase 3 beinhaltet die vollständige Realisierung des Vorhabens durch Erweiterung auf die volle Größe von 700.000 t CO2, womit die globale Skalierbarkeit der Technologie demonstriert werden kann.

www.borealisgroup.com

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