30.10.2020
Ensinger

Jetzt auch thermoplastische Prepregs im Portfolio

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Lesedauer: 4 Minuten.

Seit 1966 ist Ensinger, Nufringen, auf dem Gebiet der technischen Polymere tätig. Mittlerweile deckt das Angebot der Unternehmensgruppe die gesamte Wertschöpfungskette ab – von Compounding über Extrusion, Spritzguss und Halbzeugen […]

Seit 1966 ist Ensinger, Nufringen, auf dem Gebiet der technischen Polymere tätig. Mittlerweile deckt das Angebot der Unternehmensgruppe die gesamte Wertschöpfungskette ab – von Compounding über Extrusion, Spritzguss und Halbzeugen bis hin zu fertig bearbeiteten Bauteilen. Mit den thermoplastischen Composite-Werkstoffen ist vor einigen Jahren ein weiteres Geschäftsfeld hinzugekommen. Ensinger bietet – vor allem für Anwendungen im Medizintechnikbereich – Platten und Bauteile aus faserverstärkten Thermoplasten an.

Die neue Semipreg-Produktionslinie am bayerischen Standort Cham. (Foto: Ensinger)

Die neue Semipreg-Produktionslinie am bayerischen Standort Cham. (Foto: Ensinger)

Nun hat die Ensinger Gruppe eine weitere Investition im Bereich der Verbundwerkstoffe getätigt: Am Standort Cham wurde eine neue Anlage zur Herstellung von thermoplastischen Prepregs in Betrieb genommen. Das Angebot von Ensinger umfasst nun endlosfaserverstärkte Semipregs und Prepregs, Organobleche sowie formgepresste Composites-Platten aus einer breiten Palette von Werkstoffkombinationen.

Gewebe-Semipregs

Zu den Composites-Materialien, die Ensinger auf der neuen Anlage in Cham herstellt, gehören thermoplastische Semipreg-Materialien (Tecatec CP). Diese textilen Halbzeuge aus Kohlenstoff- oder Glasfasergewebe werden mit thermoplastischen Matrixwerkstoffen beschichtet. Das Materialspektrum reicht hier von technischen Polymeren wie Polycarbonat und Polyamiden bis hin zu Hochleistungskunststoffen wie PEI, PEEK und PEKK. Ensinger bietet ein breites Programm lagerhaltiger Materialien an und kann – dank eigener Compoundierung – darüber hinaus auf spezifische Wünsche eingehen.

Gewebe-Prepregs

Ebenfalls neu im Portfolio sind thermoplastische Prepreg-Materialien (Tecatec IP). Dabei handelt es sich um vollständig imprägnierte und konsolidierte einschichtige Platten aus Kohlenstoff- oder Glasfasergewebe. Auch bei diesen Prepregs steht die komplette Palette der Matrixpolymere zu Verfügung. Zudem bietet Ensinger auf Anfrage kundenspezifische Matrix- und Faserkombinationen, Faserarchitekturen oder Matrixmaterialien an.

Alle Semipreg- und Prepreg-Produkte von Ensinger lassen sich zu Organoblechen, thermoplastischen Composites Teilen oder Halbzeugen weiterverarbeiten.

Organoblech aus Verbundwerkstoffen

Thermoplastische Organobleche sind mehrlagige, vollständig imprägnierte und konsolidierte Faserverbundwerkstoffe, die aus Kohlenstoff- oder Glasfasergeweben und vielfältigen Matrixmaterialien hergestellt werden. Die Organobleche (Tecatec OS) von Ensinger bestehen aus mehreren Lagen Prepreg- oder Semipreg-Material, die nach Kundenspezifikation gestapelt und dann zu einem Zuschnitt mit einer Dicke von bis zu 5 mm gepresst werden.

Die auf Spulen oder als Platten angebotenen Organobleche können für thermogeformte Teile oder für die einfache Herstellung dickerer Teile verwendet werden.

Composites-Platten

Für Anwendungen, bei denen unverstärkte oder kurzfaserverstärkte Kunststoffhalbzeuge an ihre Grenzen kommen, sind thermoplastische Verbundwerkstoff-Platten eine Alternative. Als Standard bietet Ensinger kohlefaserverstärktes PEEK für medizinale Anwendungen, glasfaserverstärktes PEI sowie kohlefaserverstärktes PC und PPS an. Andere Material- und Faserkombinationen, Gewebearten oder individuelle Lagenaufbauten werden auf Anfrage gefertigt.

Vorteile der thermoplastischen Matrix

Endlosfaserverstärkungen, z. B. aus Kohlefaser, ermöglichen eine hohe Steifigkeit und Festigkeit bei sehr niedrigem Gewicht. Die thermoplastische Matrix bietet viele Vorteile gegenüber herkömmlichen duroplastischen Matrizen, darunter hohe Schlagzähigkeit, chemische Beständigkeit und Temperaturbeständigkeit. Ein weiterer Vorteil der thermoplastischen Matrix liegt in der Warmumformfähigkeit der Halbzeuge und den daraus resultierenden kürzeren Prozesszeiten im Vergleich zu duroplastischen Faserverbundwerkstoffen. Durch die Auswahl eines passenden Matrixmaterials kann ein breites Spektrum an Anforderungen abgedeckt werden. Zudem können Thermoplaste im Gegensatz zu Duroplasten recycelt werden, sei es in Form von Bauteilrecycling oder durch die Weiterverwendung von Produktionsabfällen.

Endlosfaserverstärkte thermoplastische Verbundwerkstoffe eignen sich besonders für den Einsatz in der Automobilindustrie, in der Medizintechnik, im Maschinenbau und im Öl-und-Gas-Sektor. Für High-End-Anwendungen in der Luftfahrt sind leichte und hochfeste thermoplastische Verbundwerkstoffe inzwischen unverzichtbar geworden. Ein weiterer Wachstumsmarkt für die modernen Verbundwerkstoffe sind Sportartikel, beispielsweise Fahrradkomponenten oder Wintersportgeräte.

www.ensingerplastics.com/composites

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