19.10.2022
Hotset

High-Speed-Verfahren zur partiell-zyklischen Temperierung

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Lesedauer: 4 Minuten.

Hersteller von Spritzgussteilen für die Consumer- und Automotive-Industrie können damit die Oberflächenqualität ihrer Produkte verbessern und erschließen sich neue Perspektiven für Leichtbau und Miniaturisierung.

Die neusten Ausführungen seines DH-Systems zur dynamischen Temperierung von Spritzguss-Werkzeugen sowie seines D-Systems zur In-situ-Messung thermohydraulischer Abläufe in bis zu 180° C heißen Flüssigkeiten stellt die Hotset GmbH, Lüdenscheid, auf der K 2022 vor. Beide Lösungen fördern die Realisierung qualitätssteigernder, nachhaltiger und energiesparender Prozesse. Zudem forciert das Unternehmen den Ausbau seines Sortiments an Temperatursensoren und Heizelementen.

Unmittelbar nach dem Ausbruch den Ukraine-Russland-Konflikts hat Hotset sein dynamisches Temperiersystem für den Spritzguss-Werkzeugbau in DH-System umbenannt. „Das Wertesystem unseres Unternehmens und unsere Solidarität mit der Ukraine ließen es nicht zu, unsere Lösung weiterhin als Z-System im Markt zu führen“, sagt Vertriebsleiter und Prokurist Sven Braatz. Der neue Produktname DH-System steht nun für Dynamic-Heat-System.

Das DH-System wird kundenspezifisch konfiguriert und als einsatzfertige Komplettlösung bereitgestellt, das Bild zeigt den Temperierkopf mit Finne, Heizelement und integriertem Temperatursensor. (Abb.: Hotset)

Das DH-System wird kundenspezifisch konfiguriert und als einsatzfertige Komplettlösung bereitgestellt, das Bild zeigt den Temperierkopf mit Finne, Heizelement und integriertem Temperatursensor. (Abb.: Hotset)

Mit dem DH-System bietet Hotset den Werkzeugbauern ein High-Speed-Verfahren zur partiell-zyklischen Temperierung, mit dem sich einerseits optische Mängel (sichtbare Bindenähte, matte Höfe u.a.) vermeiden lassen, andererseits aber filigrane Feinstrukturen und sehr dünne Wandstärken realisiert werden können. Synchron zum Spritzgießprozess lassen sich die Kavitäten damit punktuell oder ausschnittsweise mit einer schnellen Heizrate von bis zu 60 K/s erwärmen und abkühlen – was in kurzen Zyklen sehr schnelle Temperaturwechsel ermöglicht.

Hersteller von Spritzgussteilen für die Consumer- und Automotive-Industrie können damit die Oberflächenqualität ihrer Produkte verbessern und erschließen sich neue Perspektiven für Leichtbau und Miniaturisierung. Neben renommierten Maschinenbauern der Spritzguss-Branche hat inzwischen auch Incoe das Konzept der partiellen Temperierung in sein Portfolio integriert. „Diese strategische Partnerschaft mit einem der führenden Heißkanalhersteller machen wir erstmals auf der K öffentlich. Das Unternehmen bietet das DH-System – leicht modifiziert – unter dem Namen Heat-Inject an und nutzt dabei seine Heißkanaltechnik als Plattform zur Integration ins Spritzgießwerkzeug. Auf diese Weise können wir unter Einsatz beider Vertriebsnetze unser Temperiertechnik-Knowhow im Markt weiter etablieren“, erklärt Braatz.

Zudem wird Hotset auf seinem Messestand an einer laufenden Spritzgussmaschine mit Musterwerkzeug demonstrieren, dass die Leistungsfähigkeit seiner Systemlösung über die Grenzen der variothermen Temperierung hinausreicht. „Das DH-System agiert schneller, genauer und sparsamer. Ob Heizrate, Energiebedarf, Performance, Zykluszeit oder Sicherheit – es hat überall Vorteile. Im Vergleich mit der variothermen Methode ist es wesentlich produktiver, wirtschaftlicher und nachhaltiger. Es beansprucht allein in der Heizphase 50-mal weniger Energie“, so Braatz.

Auch das zweite Messe-Highlight, das D-System zur Beobachtung des thermohydraulischen Geschehens in Medienkreisläufen, dient sowohl der Qualitätssicherung als auch der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien. Es wird auf der K in der Standardversion zur Messung von Flüssigkeiten mit Temperaturen von bis zu 85° C vorgestellt und erstmals in der neuen HT-Version zum Monitoring von bis zu 180° C heißen Fluiden.

Beide Varianten sind mobil und liefern dem Spritzguss-Werkzeugbauer alle Daten, die er zur Bewertung seiner Wasserkreisläufe benötigt – um darauf aufbauend die Temperierung energetisch und fluidtechnisch zu optimieren. Das D-System erfasst die fließende Wassermenge, die Vor- und Rücklauftemperatur ?T sowie den Vor- und Rücklaufdruck ?P und gibt Auskunft darüber, wieviel Energie dem Wasserkreislauf während des Betriebs entzogen oder zugeführt wird.

In der neuen HT-Version eignet sich das System auch für Hochtemperaturanwendungen wie sie etwa typisch sind bei der Fertigung thermoplastischer Formteile mit höheren optischen Anforderungen. Mancherorts gehört das D-System von Hotset auch zur Ausrüstung mobiler Service-Teams oder es dient als Qualitätssicherungs-Tool bei der Bemusterung von Null- und Vorserien. Einige Spritzgießer, die für die Medizintechnik fertigen, setzen es inzwischen bei der Produktvalidierung ein.

Während das DH-System als Vorreiter einer neuen Generation flexibler, ressourcenschonender Spritzguss-Temperiersysteme gilt und zu erheblichen Qualitätssteigerungen bei der Formteile-Produktion führt, erschließt das D-System (HT) nicht nur dem Werkzeugbau neue Perspektiven. „Wir erachten es als unsere Aufgabe und Verantwortung, die Prozesse unserer Kunden energiesparender und nachhaltig wirksamer zu machen“, sagt Sven Braatz.

www.hotset.com

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