18.10.2017
Kiefel

In amerikanischer Elektromobilität steckt deutsches Know-how

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Lesedauer: 4 Minuten.

Leise, schadstoffarm, nachhaltig – das sind die Assoziationen, die sich bei dem Thema Elektromobilität und im Besonderen bei Tesla einstellen. Für die Tür-Innenverkleidung von zwei Tesla-Modellen liefert die Kiefel GmbH, […]

Das naturfaserverstärkte Türträgerteil aus Polypropylen des Model X erhält nun bereits seit zwei Jahren seine Oberfläche aus einer TPO Folie mit Schaumrücken mittels Vakuumkaschiertechnologie auf einer Inline Kiefel-Anlage mit den dazugehörigen Vakuumkaschierwerkzeugen. (Foto: Kiefel)

Das naturfaserverstärkte Türträgerteil aus Polypropylen des Model X erhält nun bereits seit zwei Jahren seine Oberfläche aus einer TPO Folie mit Schaumrücken mittels Vakuumkaschiertechnologie auf einer Inline Kiefel-Anlage mit den dazugehörigen Vakuumkaschierwerkzeugen. (Foto: Kiefel)

Leise, schadstoffarm, nachhaltig – das sind die Assoziationen, die sich bei dem Thema Elektromobilität und im Besonderen bei Tesla einstellen. Für die Tür-Innenverkleidung von zwei Tesla-Modellen liefert die Kiefel GmbH, Freilassing, die Vakuumkaschiertechnologie.

Immer mehr auf den Straßen zu bewundern: Das Model X von Tesla. Der Elektro-SUV lässt sich nicht lumpen: Serienmäßig mit Allradantrieb ausgerüstet, eine Reichweite von bis zu 565 Kilometern und Platz für sieben Erwachsene mit Gepäck. Von 0 auf 100 km/h ist er in nur 3,1 Sekunden. Die Hingucker sind zweifellos die Falcon Wing Flügeltüren. Elegant öffnen sie sich nach oben und erlauben es den Passagieren, bequem ein- und auszusteigen.

Neben der Luxusvariante Model X hat der Elektromobilist jetzt auch ein kompaktes und erschwingliches Elektrofahrzeug in der Golf-Klasse geschaffen – das Model 3.

So unterschiedlich die beiden Fahrzeuge sind, so ähnlich sind doch die Anforderungen an die Innenausstattung. Sie muss leicht sein und in die beiden Designkonzepte der Innenräume hineinpassen. Die Tür-Innenverkleidungen beider Modelle werden auf Anlagen der Kiefel GmbH, Freilassing gefertigt. Für das Model 3 hat Kiefel eine Vakuumkaschiertechnologie entwickelt und zum Patent angemeldet. Die Technologie ermöglicht folienfreie Bereiche darzustellen. Dabei sorgen separate einzelne Vakuumkammern dafür, dass die Folie nur auf den zu kaschierenden Bereichen das Bauteil kontaktiert. Die später folienfreien Bereiche werden im Anschluss ausgestanzt und später mit anderen Applikationen, wie beispielsweise Ledereinsätzen, ergänzt.

Das naturfaserverstärkte Türträgerteil aus Polypropylen des Model X erhält nun bereits seit zwei Jahren seine Oberfläche aus einer TPO Folie mit Schaumrücken mittels Vakuumkaschiertechnologie auf einer Inline Kiefel-Anlage mit den dazugehörigen Vakuumkaschierwerkzeugen. Auch den Nachfolgeprozessschritt, den sogenannten Kantenumbug, übernehmen Maschinen und Werkzeuge von Kiefel. Sämtliche Fugen müssen gleichmäßig perfekt erscheinen. Eine Herausforderung, die zur völligen Zufriedenheit gelöst ist.

Vakuumkaschiertechnologie in hoher Auflage

Was mit Vakuumkaschier- und Umbugtechnologie bei den geringen Stückzahlen des Model X gut funktionierte, bewährt sich jetzt auch bei den höheren Produktionszahlen beim Model 3. Auf vier Inline-Vakuumkaschieranlagen – zwei von ihnen stehen in Kalifornien, zwei weitere in Mexiko – werden die Verkleidungsteile des kompakten Elektrofahrzeugs gefertigt. In nur 50 Sekunden kaschieren diese Anlagen die Folie auf Türträger und Türoberteile.
Für den Kantenumbug entwickelten die Freilassinger ein völlig neues Inline-Anlagenkonzept. Die Inline-Umbuganlagen sind mit einem Werkzeugschnellwechselsystem ausgestattet. Dieses erlaubt einen Werkzeugwechsel in nur 6 Minuten – nicht nur bei den Umbuganlagen, sondern auch bei den Werkzeugen der Kaschiermaschinen. Dazu erklärt Kiefel-Vertriebsleiter Wolfgang Eglseer: „Tesla wird über 2000 Fahrzeuge pro Tag für das Model 3 herstellen. Bei einem Produktmix sind kurze Zykluszeiten und schnelle Werkzeugwechsel unverzichtbar.“ Das neue Anlagenkonzept hat sich bewährt und wurde vom Markt sehr positiv aufgenommen. Kiefel konnte es in der Folge bereits bei weiteren Projekten erfolgreich umsetzen.

Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit beim Model X fiel die Entscheidung auch beim Model 3 ohne zu zögern zugunsten Anlagen von Kiefel. Bei dem neuen Modell musste es schnell gehen, erinnert sich Eglseer: „Der Termindruck war immens. Im Juni 2016 haben die ersten Gespräche stattgefunden und Juni 2017 war Produktionsstart für das Model 3.“ Trotz des engen Zeitrahmens hatte Kiefel die vier Vakuumkaschieranlagen mit den dazugehörigen Kaschierwerkzeugen und die Umbuganlagen termingetreu geliefert. Eglseer ergänzt: „Wir haben den Zuschlag auch deshalb bekommen, weil wir als internationales Unternehmen sowohl in den USA als auch in Mexiko eigene Niederlassungen haben. Insbesondere in den USA können wir mit einer eigenen lokalen Werkzeugfertigung und einem gut ausgestatteten Technikum aufwarten.“ Dieses Technikum in der Nähe Detroits nutzte das Unternehmen, um die, vor Fertigstellung des Serienequipments für das Model 3 geforderten, mehrere 100 Vorserienteile auf Vorserienwerkzeugen herzustellen.

www.kiefel.com

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