26.06.2018
KraussMaffei

LSR- und HTV-Verarbeitung von mikro bis maxi

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Lesedauer: 4 Minuten.

Bei ihrer Hausmesse „Competence Forum“ zeigte KraussMaffei die Verarbeitung von Flüssig- und Feststoffsilikon. Die elektrische Spritzgießmaschine PX in der neuen Baugröße mit 250 kN fertigt im Mikrospritzgießen Dichtungsringe aus LSR, […]

Bei ihrer Hausmesse „Competence Forum“ zeigte KraussMaffei die Verarbeitung von Flüssig- und Feststoffsilikon. Die elektrische Spritzgießmaschine PX in der neuen Baugröße mit 250 kN fertigt im Mikrospritzgießen Dichtungsringe aus LSR, auf der bewährten CX 200 entstanden HTV-Dichtungsmatten. Die Materialförderung erfolgte mit der neuen Zuführeinheit AZ50. Auf beiden Maschinen sorgte APC plus für extreme Konstanz beim Bauteilgewicht.

Babysauger und Backformen, aber auch Linsen für LED oder Bauteile im Motorraum: Der Markt für Silikonverarbeitung wächst weltweit zweistellig, weil das Material neben Flexibilität und Temperaturbeständigkeit herausragende chemische Eigenschaften besitzt. Es ist alterungsbeständig, schwer entflammbar und bakteriell resistent. Auf dem Competence Forum können die Besucher die Verarbeitung sowohl von Flüssigsilikon (LSR) wie auch von Feststoffsilikon (HTV) erleben.

Mikrospritzgießen vom Feinsten: Dichtungsring aus Flüssigsilikon (LSR) mit filigranem Hinterschnitt und nur 0,15 g Gewicht (Foto: KraussMaffei).

Mit der PX 25 zeigte KraussMaffei erstmals eine Maschine mit nur 250 kN Schließkraft und zielt damit auf Artikel mit kleinem Schussgewicht, etwa in der Medizintechnik oder für Präzisionsbauteile wie Uhren, Zahnräder oder Getriebeelemente. „Die laufende Anwendung mit nur 14 s Zykluszeit verdeutlicht das: eine Radialdichtung aus LSR mit filigranem Hinterschnitt und nur 0,15 g Gewicht, der im Bereich des Mikrospritzgießens anzusiedeln ist“, erklärt Jochen Mitzler, Leiter Market Intelligence und Produktmanagement bei KraussMaffei. Für das Projekt wurde eigens eine neue Plastifizierung mit besonders kleiner Schnecke (Durchmesser 12 mm) entwickelt. Ein servomotorischer Angusspicker SPX 10 ergänzt die Anlage. Virtuell vertiefen können die Besucher die Anwendung auf dem Competence Forum mit einer HoloLens, die alle wichtigen Einrichtungsfunktionen an der Maschine und Werkzeug visualisiert – Industrie 4.0 in Live-Performance.

Partner bei diesem Exponat waren Dow Silicones (Material), ACH Solution GmbH (Werkzeug), AVR Tech Innovations GmbH (HoloLens) und gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik GmbH (Temperierung).

Feststoffsilikone in den USA und Asien auf dem Vormarsch

Feststoffsilikone blasenfrei verarbeiten: Die in einem 8-fach-Werkzeug hergestellte Dichtmatte aus HTV (Foto: KraussMaffei).

Neben LSR finden auch Feststoffsilikone immer mehr Anwendung, wie die Trends in den USA und Asien aufzeigen. Als Grund nannte KraussMaffei die große Nachfrage und die begrenzte Verfügbarkeit von LSR am Weltmarkt. Eine CX 200 produzierte deshalb auf dem Competence Forum in einem 8-fach-Werkzeug eine 72 g schwere Dichtmatte aus HTV. „Hier kommt es zunächst darauf an, das zähe Material ohne Lufteinschlüsse zur Plastifiziereinheit zu transportieren.

Diese Aufgabe übernimmt die neue Zuführeinheit AZ 50 mit Stopfdruckregelung“, so Mitzler. Sie verarbeitet die Materialblöcke in einem rotierenden Trichter und zieht das HTV mithilfe einer sich ständig abwärts bewegenden Stopfschnecke nach unten. Über eine Rückwärtsentlüftung kann die Luft nach oben entweichen, anders als bei anderen Anlagen-Konzepten, die mit einem drückenden Kolben arbeiten, der die Luft zwangsläufig einschließt und so in den Spritzzylinder, das Werkzeug und letztlich das Bauteil einträgt. „Ob fest oder flüssig: KraussMaffei macht die Silikonverarbeitung sicher und einfach“, resümiert Mitzler.

Partner bei diesem Exponat waren die Rico Group (Werkzeug), die Wacker Chemie AG (Material) und die Regloplas AG (Temperierung).

APC plus für LSR und Feststoffsilikone

Marktdebut zum Competence Forum: Die CX 200 mit der neuen Zuführeinheit AZ 50 für die Verarbeitung von Feststoffsilikon (Foto: KraussMaffei).

Die Maschinenfunktion APC plus sorgt für extrem gewichtskonstante Bauteile. Sie regelt den Umschaltpunkt von Einspritz- zur Nachdruckphase individuell für jeden Schuss und gleicht Viskositätsschwankungen in der Masse aus. Die für unterschiedliche Materialien spezifischen Eigenschaften sind in der Maschine in einer Datenbank hinterlegt, wie auch für das niedrig viskose LSR als auch für Feststoffsilikone. APC plus regelt den Einspritzprozess passgenau auf die Anwendung und das Material aus, innerhalb vom selben Schuss.

www.kraussmaffei.com

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