15.12.2022
Kuhne Anlagenbau

Blasfolientechnologie für dickenreduzierte Tiefziehfolien

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Lesedauer: 4 Minuten.

Mit dem Triple-Bubble-Blasformverfahren lassen sich simultan biaxial verstreckte Tiefziehfolien herstellen, die nur etwa halb so dick wie klassische Gießfolien sind.

Kuhne Anlagenbau, Sankt Augustin, stellt Großanlagen für das Blasformen simultan biaxial verstreckter Tiefziehfolien im Triple-Bubble-Verfahren her. Ohne Kompromisse bei den Gebrauchseigenschaften sind diese mit 80 bis 120 µm nur etwa halb so dick wie die klassischen, in dieser Anwendung eingesetzten Gießfolien.

Große Triple-Bubble-Blasfolienanlagen von Kuhne erreichen Durchsätze bis zu 2.000 kg/h bei der Herstellung ultradünner Tiefziehfolie. (Foto: Kuhne Anlagenbau)

Große Triple-Bubble-Blasfolienanlagen von Kuhne erreichen Durchsätze bis zu 2.000 kg/h bei der Herstellung ultradünner Tiefziehfolie. (Foto: Kuhne Anlagenbau)

Maximal ist ein Tiefziehverhältnis von 1:10 erreichbar. Dies bedeutet eine Verringerung des Materialverbrauchs und damit der zugeordneten Treibhausgasemissionen um rund 50 %. Dank verbesserter Kühlraten ermöglichen die Großanlagen Durchsätze bis zu 2.000 kg/h bzw. bis zu mehr als 15.000 t/a. Ihre Produktivität und Rentabilität können damit die von Gießfolienanlagen erreichen oder sogar übertreffen.

In der Weiterverarbeitung verringert sich darüber hinaus die Lagerhaltung. Der geringere Energieverbrauch beim Tiefziehen ermöglicht eine weitere Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks bei zugleich guter Maschinengängigkeit. Für den Hersteller und Inverkehrbringer senken die dickenreduzierten Folien die im Rahmen der Extended Producer Responsibility (EPR, erweiterte Herstellerverantwortung) anfallenden Gebühren.

Transportverpackungen großer Fleisch- oder Käsestücke gehören zu den typischen Anwendungen der im Triple-Bubble-Verfahren von Kuhne hergestellten Tiefziehfolien. (Foto: lena_zajchikova – stock.adobe.com)

Transportverpackungen großer Fleisch- oder Käsestücke gehören zu den typischen Anwendungen der im Triple-Bubble-Verfahren von Kuhne hergestellten Tiefziehfolien. (Foto: lena_zajchikova – stock.adobe.com)

Haltbarkeitsverlängernde Vakuumverpackungen für den Transport und die Lagerung großer Schinken-, Fleisch- oder Käsestücke gehören zu den typischen Anwendungen solcher mehrschichtigen Folien. Sie basieren meist auf PA, EVOH und PE und verbinden hohe Transparenz mit guter Eignung zum Tiefziehen und hoher Durchstoßfestigkeit. Die jetzt bei Kuhne Anlagenbau erreichte Verbesserung des im eigenen Hause bereits 1996 entwickelten Triple-Bubble-Verfahrens ermöglicht dem Verarbeiter die Kombination aus geringen Foliendicken mit hohen, nur mit Großmaschinen erreichbaren Durchsätzen. Die für Gießfolien traditionell geltenden wirtschaftlichen Vorteile gegenüber Blasfolien sind damit laut Kuhne in diesem Bereich überholt.

Namensgebend für die Triple-Bubble-Technologie zur Herstellung biaxial verstreckter Blasfolien ist die serielle Anordnung von drei Blasen. In der ersten wird die Folie per Water-Quench-Technologie mit kaltem Wasser schnell abgekühlt. Diesen Prozess hat Kuhne für die Großanlagen weiter optimiert und so die effizienzsteigernden erhöhten Kühlraten ermöglicht. Sie verhindern Kristallisationsvorgänge wirkungsvoll als Voraussetzung für ein gleichmäßiges Verstrecken in der folgenden, zweiten Stufe. Die dabei erreichte hohe Orientierung auf molekularer Ebene verbessert die mechanischen und Barriereeigenschaften der Folien. Die thermische Relaxation in der dritten Blase dient zur Einstellung des angestrebten Tiefziehverhaltens.

Aktuell ermöglichen Triple-Bubble-Anlagen von Kuhne die Herstellung von Folien mit bis zu 17 Schichten bei Breiten bis zu 3.000 mm doppelflach (6.000 mm Folienbreite) und bei einer Produktionsleistung bis über 2.000 kg/h. Die Systeme eignen sich zur Verarbeitung aller üblichen Kunststoffe wie PE, PP, PET, PA, EVOH, COC, EVA, EMA, Ionomere usw. Die Dickenreduzierung erlaubt dabei – je nach Gewicht der verpackten Ware – auch Tiefzieh-Rezepturen, die weit unter 10 % PA und EVOH enthalten und mit guter Performance gefahren werden können. Darüber hinaus sind auch Monomaterial-Lösungen auf der Basis von PET, PA, Polyolefinen und weiteren Polymeren möglich.

Jürgen Schiffmann, CEO bei Kuhne, erklärt: „Neben der anforderungs- und termingerechten Lieferung und Montage der Triple-Bubble-Großanlage umfasst unser Service darüber hinaus auch die anwendungsspezifisch abgestimmte Folienrezeptur sowie die zugehörigen Prozessparameter.“

www.kuhne-ab.de

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