07.05.2019
Kunststoff-Cluster

Verpackungsmaterialien aus recyceltem Faserabfall

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Lesedauer: 3 Minuten.

In einem Kooperationsprojekt des Kunststoff-Clusters, Linz (Österreich), hat der Spezialist für Geokunststoffe TenCate Geosynthetics Austria G.m.b.H., Linz, gemeinsam mit vier Partnern einen Prozess entwickelt, der die Herstellung von Verpackungselementen aus […]

Aus Kunststoff-Faserabfällen produziert TenCate das eigene Verpackungsmaterial. (Foto: TenCate Geosynthetics)

Aus Kunststoff-Faserabfällen produziert TenCate das eigene Verpackungsmaterial. (Foto: TenCate Geosynthetics)

In einem Kooperationsprojekt des Kunststoff-Clusters, Linz (Österreich), hat der Spezialist für Geokunststoffe TenCate Geosynthetics Austria G.m.b.H., Linz, gemeinsam mit vier Partnern einen Prozess entwickelt, der die Herstellung von Verpackungselementen aus Recyclingmaterial ermöglicht. Es ist gelungen, aus den hausinternen Faserabfällen ein spritzgegossenes Verpackungselement und Verpackungsfolien für die eigene Produktion herzustellen. „Was bei bisherigen Versuchen im Labormaßstab scheiterte, hat nun eine Clusterkooperation ermöglicht“, sagt Heinz Schörgenhuber, der bei TenCate den Bereich F&E verantwortet. „Bis dato haben wir die Faserabfälle in einem einfachen Regranulier-Prozess aufbereitet und ins Ausland für niederwertige Spritzgießanwendungen verkauft. Versuche, die aufbereiteten Faserabfälle für Verpackungsmaterialien einzusetzen, blieben erfolglos, Abscheidungen an der Breitschlitz-Extrusionsdüse störten den Prozess.“

Neuer Upcycling-Prozess

Gemeinsam mit dem Know-how des Recyclingunternehmens Walter Kunststoffe GmbH, Gunskirchen (Österreich), des Forschungsinstitutes Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH (TCKT), Wels (Österreich), und der auf Upcyclingtechniken und lokale Kreislaufwirtschaft spezialisierten M2 Consulting GmbH, Hartkirchen (Österreich), ist es gelungen, die Problemstellen für eine Wiederverwendung der Faserabfälle zu identifizieren. „Wir haben im Projekt mit Versuchen auf einer Breitschlitz-Extrusionsdüse und anschließenden spezifischen Analysen der Fehlstellen nachgewiesen, dass nicht – wie ursprünglich und lange Zeit vermutet – Rest-Avivagen (Spinnhilfsmittel), sondern ausschließlich der Polymerabbau die Probleme bei der Verwendung der Regranulate verursachte“, erklärt Rotraud Freytag vom TCKT. So konnte mit einer entsprechend schonenden Prozesstechnik entgegengesteuert werden.

Verpackungselement aus eigenem Abfall

Das neue Regranulat eignet sich auch für den spritzgegossenen Wickelrollenaufnehmer. (Foto: BIZ-UP)

Das neue Regranulat eignet sich auch für den spritzgegossenen Wickelrollenaufnehmer. (Foto: BIZ-UP)

Bereits umgesetzt werden kann ein Schwerpunkt der Kooperation: Um die Verwendung dieser Regranulate für hochwertige Spritzgießwaren zu testen, holte man die Firma Industrietechnik Filzwieser GmbH aus Gaflenz (Österreich) ins Boot. Der Kunststoffverarbeiter erprobte den Einsatz dieser Regranulate u.a. für den spritzgegossenen Wickelrollenaufnehmer, den TenCate für seine Vliesrollen benötigt und der bisher aus Neuware gefertigt wurde. Hier gelang es, das Material hinsichtlich Festigkeit und minimaler Bruchgefahr so zu optimieren, dass dieses Verpackungselement nun aus den hauseigenen Prozessabfällen hergestellt werden kann.

100 Prozent lokale Wertschöpfung

„Um den Kunststoffkreislauf zu schließen, muss das Know-how im Upcycling weiter ausgebaut werden. Unsere Unternehmen haben mit ihrem Wissen und ihrer Technologiekompetenz die besten Voraussetzungen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln“, ist Kunststoff-Cluster Manager Wolfgang Bohmayr überzeugt. Dieses Projekt sei zudem ein Beispiel für ein Kreislaufkonzept mit 100 Prozent lokaler Wertschöpfung.

www.tencate.com
www.tckt.at
www.filzwieser.eu
www.walter-kunststoffe.com
www.m2consulting.at
www.kunststoff-cluster.at

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