Lanxess, Köln, ist wieder mit einem eigenen Stand auf der Tagung „fuse box meets dryer – Kunststoffe in E&E-Anwendungen“ des SKZ am 4. und 5. Juni in Würzburg vertreten. „Thematisch […]
Neue halogenfreie Polyamide mit stabiler oranger Einfärbung
Das breite Sortiment an halogenfrei flammgeschützten PA-6-, PA-66- und PBT-Compounds umfasst sowohl unverstärkte als auch mit bis zu 45 Gew.-% glasfaserverstärkte Materialvarianten. Zu ihnen zählen zum Beispiel PA-6 Compounds mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Kriechstrombildung und exzellenter Glühdrahtfestigkeit am Fertigteil, die sehr gut zur Anwendung in unbeaufsichtigten Haushaltsgeräten geeignet sind, sowie metall- und halogenidfreie Produkttypen für Bauteile wie Hochvolt-Stecker im Bereich der Autobatterie und des elektrischen Antriebstrangs, die dauerhaft nicht korrodieren dürfen. Alle Produkte sind frei von rotem Phosphor und können daher in hellen Farbtönen eingefärbt werden. Marbach: „Wir haben inzwischen Rezepturen mit hoher Thermostabilität entwickelt, mit denen PA-6-Typen wie Durethan BKV30FN04 in einem Orange-Ton nach RAL 2003 eingefärbt werden können.“ Gerade die Farbe Orange spielt in der Kennzeichnung von elektrischen und elektronischen Hochvolt-Komponenten hinsichtlich Sicherheit und Funktion eine immer größere Rolle.
Halogenfrei und hohe Laserlichttransparenz
Das Laserdurchstrahlschweißen etabliert sich neben der Automobil- auch zunehmend in der Elektro- und Elektronikindustrie bei der Serienfertigung komplexer Kunststoffbauteile. HPM hat daher sein Portfolio um halogenfrei flammgeschützte, laserlichttransparente PA-6- und PA-66-Compounds mit Glasfaserverstärkung erweitert, um der erhöhten Nachfrage nach solchen Spezialitäten gerecht zu werden. „Die Compounds sind mit neuen, thermisch stabilisierten Flammschutzpaketen ausgerüstet, die dafür sorgen, dass sich bei der Verarbeitung kaum Beläge im Werkzeug bilden“, so Marbach. Ein Materialbeispiel ist das PA 66 Durethan AKV30FN04LT, das neben einer hohen Lasertransparenz eine gute Kriechstromfestigkeit zeigt.
Halogenfrei flammgeschütztes PA 6 und PBT als Alternative zu PA 66
Die begrenzten Vorproduktkapazitäten haben zu Lieferengpässen und dramatischen Preisanstiegen bei PA-66-Compounds geführt. Das gilt auch für flammgeschützte Materialien, die roten Phosphor als Flammschutzmittel enthalten. Viele Verarbeiter aus der Automobil- und Elektronikindustrie suchen daher nach Möglichkeiten zur Substitution. HPM verfügt über zahlreiche PA-6- und PBT-Compounds, die sich in vielen Fällen als kostengünstige und dabei technisch ebenbürtige Alternative anbieten. „Wir haben deshalb ein Team aufgestellt, das industrieübergreifend Kunden bei der Materialumstellung unterstützt“, erklärt Tim Albert, Leiter des international ausgerichteten Teams. Mögliche Substitutionen ergeben sich zum Beispiel bei Steckverbindern, Gehäuseteilen, Leitungsschutzschaltern und sichtbaren Bauteilen von Haushaltsgeräten. So bietet sich etwa das unverstärkte, halogenfrei flammgeschützte PBT Pocan BFN2502 mit seiner hohen Kriechstromfestigkeit und Reißdehnung für Steckverbinder an, die derzeit teilweise noch aus PA 66 gefertigt werden.
Einsatzpotenzial in Batterien von Elektrofahrzeugen
Lanxess hat für Bauteile in Lithium-Ionen-Batterien, des elektrischen Antriebsstrangs und der Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen PA- und PBT-Compounds maßgeschneidert. Sie eröffnen zahlreiche Vorteile in puncto Kostenreduktion, Leichtbau, Funktionsintegration, Flammwidrigkeit und Wärmeleitung. Potenzielle Anwendungen sind Abdeckungen und Endplatten für Module, Hochvolt-Konnektoren, Gehäuseteile von Steuergeräten, Zellhalter sowie Medienleitungen. Ein Materialbeispiel ist das leichtfließende, mit 45 Gew.-% Glasfasern verstärkte Hochmodul-PA 6 Durethan BKV45FN04. Mit seinem halogenfreien Flammschutzpaket besteht es den UL 94-Brandtest mit der besten Klassifizierung V-0 (0,4 mm).
Serviceleistungen für die E&E-Branche
Zu den E&E-spezifischen Serviceleistungen, mit denen HPM Kunden unterstützt, zählen zum Beispiel die normkonforme Durchführung wichtiger Flammschutzprüfungen, Werkzeugfüllanalysen sowie die kunststoffgerechte Auslegung von wärmeabführenden Bauteilen mit einem Simulationstool, das die Teilegeometrie, Einbausituation, den Wärmeeintrag und die Luftkonvektion im Umkreis des Bauteils berücksichtigt.