08.08.2014
Lanxess

Elastomere für den Hochsee-Einsatz

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Lesedauer: 4 Minuten.

Die Lanxess AG, Leverkusen, sieht sich als Profiteur der Erholung im Schiffsbaumarkt: Im rauen Umfeld auf hoher See bewähren sich kälteflexible und ölbeständige Kabelmäntel aus halogenfrei flammgeschützten HNBR/EVM-Blends. Wachstumschancen sehen […]

Für seine Spezialkautschuke sieht Lanxess u. a. Wachstumschancen in der Kabelausrüstung für Hochsee- und Spezialschiffe. (Foto: Lanxess)

Für seine Spezialkautschuke sieht Lanxess u. a. Wachstumschancen in der Kabelausrüstung für Hochsee- und Spezialschiffe. (Foto: Lanxess)

Die Lanxess AG, Leverkusen, sieht sich als Profiteur der Erholung im Schiffsbaumarkt: Im rauen Umfeld auf hoher See bewähren sich kälteflexible und ölbeständige Kabelmäntel aus halogenfrei flammgeschützten HNBR/EVM-Blends. Wachstumschancen sehen Experten vor allem in Spezialschiffen, so etwa bei der Ausrüstung von Offshore-Anlagen und in der Öl- und Gas-Förderung. Hier können sich Blends aus den beiden Hochleistungselastomeren HNBR (Therban) und EVM (Levapren) durch ihre Beständigkeit gegenüber Ölen, Schmierfetten und Spülchemikalien bewähren.

„Kabelmäntel aus elastomeren Werkstoffen sind im Vergleich zu solchen aus gängigeren Materialien wie Polyethylen oder PVC sicher noch ein Nischenmarkt“, sagt Jörg Stumbaum, Technical Marketing Manager in der Business Unit High Performance von Lanxess. „Doch bei anspruchsvollen Anwendungen kommt man mit diesen Werkstoffen nicht weiter. Hier sind unsere Synthesekautschuke aus technischer Sicht oft die bessere Lösung.“

Ein Beispiel sind Kabelmäntel für die Hochseeschifffahrt – ein in vielerlei Hinsicht besonderer Einsatzort, denn auf den Weltmeeren herrschen besonders harsche Bedingungen. „Der Schlüssel zum Erfolg ist die Tieftemperaturflexibilität unserer hochspezialisierten Synthesekautschuke Therban und Levapren. Ingenieure fordern heute Kabelmantel-Werkstoffe, die bis zu Temperaturen jenseits von Minus 40 °C flexibel sind. Diese Schallmauer kann durchaus von einigen Materialien durchbrochen werden. Ist darüber hinaus jedoch eine besondere Einsatz-Sicherheit gefragt, empfehlen sich 50:50-Blends aus Levapren und unserem HNBR-Elastomer Therban als Material der Wahl: Sie sind nicht nur bei Temperaturen bis weit unter Minus 40 °C flexibel, sondern zeichnen sich auch in diesem Temperaturbereich zusätzlich durch eine hohe Ölbeständigkeit und herausragende Flammschutzeigenschaften aus.“

Derartige Temperaturen mögen in gemäßigten Breiten kaum erreicht werden; auf hoher See und vor allem in extremen Breitengraden wie etwa im Nordpolarmeer sind sie gang und gäbe. Darum setzen Schiffsbauingenieure für Schiffe, die diese Regionen befahren, gerne auf Kabelmäntel aus EVM und HNBR. In der Regel kommen hier Levapren 600 und die besonders auf den Einsatz bei tiefen Temperaturen zugeschnittene Therban-Variante Therban LT 2007 zum Einsatz – ein vollhydrierter Typ mit einem Rest-Doppelbindungsgehalt von unter 0,9 %. Dieser Wert stellt eine sehr hohe Alterungsbeständigkeit und Robustheit gegenüber Ozon und UV-Licht sicher – auf den Weltmeeren allgegenwärtig. Zugleich erfüllen diese halogenfreien Werkstoffe hohe Anforderungen an den Flammschutz und die Ölbeständigkeit, wie sie zum Beispiel in der strengen norwegischen Norm NEK 606 festgelegt sind.

An Bord eines Schiffes kann sich ein Feuer schnell zu einer Katastrophe auswachsen – Flammschutz ist hier besonders wichtig. „Therban/Levapren-Blends können auf Grund ihrer hohen Polarität große Mengen anorganischer, halogenfreier Füllstoffe wie z.B. Aluminiumhydroxid aufnehmen“, erläutert Stumbaum. Falls diese flammgeschützten Kabelmäntel durch äußere Brandereignisse mitbrennen, hält sich die Rauchentwicklung in engen Grenzen – sehr wichtig, wenn Fluchtwege lange sichtbar bleiben sollen. Auch die geringe Quellneigung der Blends in Öl trägt dazu bei, die Rauchentwicklung im Falle des Falles so gering wie möglich zu halten. „Vor allem aber entsteht beim Brand halogenfreier Werkstoffe wie Therban und Levapren keine ätzende Salzsäure, die Menschen und Maschinen in Mitleidenschaft ziehen könnte. Dies ist extrem wichtig, wenn Menschen sich auf engstem Raum bewegen und Sachgüter zu schützen sind.“

Diese Ölbeständigkeit ist es auch, die Kabelmäntel aus Therban und Levapren in einer ähnlichen Branche zu einem spannenden Werkstoff macht: In der Öl-Exploration und der Förderung fossiler Brennstoffe. „Hier müssen natürlich ebenfalls strengste Flammschutz-Normen erfüllt werden“, so Stumbaum. Gleichzeitig kommen die Kabel hier nicht nur mit Diesel, Ölen und Schmierfetten in Kontakt, sondern auch mit Spülflüssigkeiten und Spülschlämmen, die durchaus aggressive organische Substanzen enthalten können; klassische Kabelmantel-Materialien wären hier schon auf Grund ihrer Quellneigung schnell auf verlorenem Posten.

Und beide Einsatzbereiche haben sogar eine Schnittmenge: Auf der Suche nach neuen Quellen fossiler Brennstoffe dringen Geologen längst in immer entlegenere – und kältere – Weltgegenden vor. „Werkstoffe von Lanxess bewähren sich also nicht nur in der Nutzung nachhaltiger Energiequellen wie der Windkraft, sondern tragen auch dazu bei, die Energieversorgung der Menschheit mit Erdgas und Öl zu sichern. Die hierfür erforderliche Technik wird immer anspruchsvoller – darum sind Therban und Levapren hier ideale Werkstoffe“, so Stumbaum.

www.lanxess.de

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