07.12.2021
Rico

Direkt anspritzen mit 160-fach-Nadelverschluss

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Lesedauer: 3 Minuten.

Beim Spritzgießen von Silikonteilen wird hinlänglich zwischen direkter und indirekter Anspritzung unterschieden. Wo immer möglich, spritzt Rico, Thalheim bei Wels (Österreich), die zu fertigenden Silikonteile direkt an. Das Unternehmen schafft […]

Einzeldrahtabdichtungen, Radialdichtungen u.v.a.m. können im 160-fach Nadelverschluss-System hergestellt werden. (Foto: Rico)

Einzeldrahtabdichtungen, Radialdichtungen u.v.a.m. können im 160-fach Nadelverschluss-System hergestellt werden. (Foto: Rico)

Beim Spritzgießen von Silikonteilen wird hinlänglich zwischen direkter und indirekter Anspritzung unterschieden. Wo immer möglich, spritzt Rico, Thalheim bei Wels (Österreich), die zu fertigenden Silikonteile direkt an. Das Unternehmen schafft dabei bis zu 256 im offenen sowie bis zu 160 Kavitäten im Nadelverschluss-System und produziert rund um die Uhr abfallfreie Silikonteile.

Seit rund einem Jahrzehnt wird bei Rico die Kavitäten-Anzahl kontinuierlich nach oben geschraubt. Heutiger Stand der Technik bei Rico ist es, mit bis zu 160 Kavitäten im Nadelverschluss-, 256 Kavitäten im offenen und 96+96 Kavitäten (2K) im Nadelverschluss-System zu fertigen. Besonders das Nadelverschluss-System bietet Vorteile für Produkt und Umwelt. Durch dieses Verfahren wird am Silikonteil kein Anspritzpunkt sichtbar und Abfall entfällt, da jede Kavität separat angespritzt und gefüllt wird.

Sensibles Materialverhalten

Beim 160-fach-Nadelverschluss öffnen und schließen 160 Düsen (bzw. Nadeln) die Materialzuführung in die Kavität. Aufgrund der sehr kurzen Zykluszeit entsteht beim Einspritzen ein Druck von 500 bis 1.000 bar (je nach Teil) in der Kavität. Der Druck ist essentiell, denn jedes Bar mehr würde die Gratempfindlichkeit des Produktes erhöhen. Jedoch expandiert das Material Silikon unter Druck und Temperatur in der Spritzgießform. Da beim Nadelverschlusssystem der Kaltkanal nur bedingt entlastet werden kann, muss dies im Spritzgießprozess mitberücksichtigt werden.

Stabile Systeme als Ziel

„Einzelne Düsen zu regulieren oder daran herum zu schrauben liegt nicht in unserem Interesse. Wir stellen in der laufenden Produktion keine Düsen mehr nach. Unser System muss von vorneherein stabil und prozesssicher laufen“, berichtet Ing. Martin Rapperstorfer, Vertriebsleiter bei Rico. Eine Regulierung ist beim Nadelverschluss mini und maxi grundsätzlich möglich, jedoch wird sie bei Rico ausschließlich in der Feinjustierung im Technikum vorgenommen. Sobald das Werkzeug abgestimmt und voreingestellt ist, werden die Düsen nicht mehr verändert. Beachtet werden muss auch das Füllverhalten des Produktes. Komplexe Teilegeometrien erfordern oft mehrere Anspritzpunkte.

Die Einzigen, die am Werkzeug wirklich herumschrauben, sind zuerst die Rico-Werkzeug-Koordinatoren und später die Spezialisten in der Anwendungstechnik.

www.rico.at

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