16.10.2018
Windsor

Asiatische Maschinen mit Sepro-Roboter

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Lesedauer: 6 Minuten.

In diesem Jahr zeigt Windsor, Hanau, mit drei Exponaten auf der Fakuma seine unternehmerische Vielfalt: Mit der SD300SV von FCS baut Windsor sein servohydraulisches Maschinenangebot weiter aus. Dieser Maschine gegenüber […]

In diesem Jahr zeigt Windsor, Hanau, mit drei Exponaten auf der Fakuma seine unternehmerische Vielfalt: Mit der SD300SV von FCS baut Windsor sein servohydraulisches Maschinenangebot weiter aus. Dieser Maschine gegenüber arbeitet eine vollelektrische J100ADS-Maschine von JSW mit einem Aktuator-Werkzeug für Medical Device Anwendungen. Als besonderes Highlight stellt Windsor auf ein Eigenprodukt aus, eine autarke Spritzeinheit PxP73, die individuelle Anpassungen der Spritzgießmaschine an Mehrkomponenten-Anforderungen erlaubt. Alle Windsor-Exponate sind mit den Anforderungen von Industrie 4.0 bzw. Euromap 77 kompatibel.

2016 unterzeichnete Windsor mit der Fu Chun Shin Group (FCS) aus Taiwan ein Abkommen, in dem sich FCS verpflichtet, hydraulische und servohydraulische Spritzgießmaschinen gemäß den von Windsor vorgegebenen europäischen Standards und Spezifikationen zu bauen und zu liefern. Im Gegenzug übernahm Windsor als Systemlieferant – mit seinem seit 65 Jahren durchentwickelten und bewährten Vertriebsnetz – den Absatz und Handel, die Installation, Ersatzteilversorgung sowie den Service dieser Maschinen, mit Schließkräften von 300 bis 37.000 kN, in allen EU- und EFTA-Ländern. Peter Kochs, Geschäftsführer bei Windsor: „Wir sind in der Kooperation mit FCS sehr weit vorangekommen. Die Maschinen sind inzwischen vergleichbar mit renommierten europäischen Produkten.“

Servohydraulische Kniehebelmaschine von FCS

Die servohydraulische FCS Spritzgießmaschine fertigt in 15 s Zykluszeit filigrane Dekorschalen aus PP. Ein Sepro-Roboter entformt und deponiert die Schalen auf einem Fließband. (Foto: Windsor)

Die servohydraulische FCS Spritzgießmaschine fertigt in 15 s Zykluszeit filigrane Dekorschalen aus PP. Ein Sepro-Roboter entformt und deponiert die Schalen auf einem Fließband. (Foto: Windsor)

Als neue FCS-Anlage wird die servohydraulische SD300SV (3.000 kN) mit einem Werkzeug von Kiranda aus der Türkei gezeigt. „Die hergestellte filigrane Dekorschale wiegt 120 g, besteht aus PP und entsteht in einer Zykluszeit von knapp 15 s. Ein Sepro-Roboter entformt und deponiert die Schalen auf einem Fließband direkt zum Besucher“, erklärt Peter Kochs. „Wir bieten von FCS nur servohydraulische Maschinen an, weil es die neueste, ausgereifte Technik in diesem Segment ist.“ Die Anlagen seien qualitativ so gut wie europäische Maschinen, werden aber zu vergleichsweise günstigen Preisen angeboten, heißt es bei Windsor: „Das Preis-/Leistungsverhältnis der FCS-Maschinen sucht seinesgleichen“, unterstreicht Kochs. Nach der Übernahme der europaweiten Vertriebsrechte hat Windsor mit Kniehebelmaschinen und Zweiplattenmaschinen von FCS große Erfolge eingefahren und setzt auch in Zukunft auf die bewährten Großmaschinen. Die Einsatzmöglichkeiten für die FCS-Maschinen sind vielfältig: Produziert werden können Bauteile für Haushaltsgeräte, weiße Ware, Elektronik, Spielzeug, aber auch Automotive-Komponenten. Kochs: „Den Anwendungsbereichen sind praktisch keine Grenzen gesetzt.“ Bei FCS-Kniehebelanlagen betragen die Schließkräfte 300 bis 14.200 kN – ergänzt durch servohydraulische Zweiplatten-Maschinen mit 5.000 bis 40.000 kN. Kochs verspricht: „Wir streben weiter nach Höchstqualität und bleiben außergewöhnlich günstig.“

Vollelektrische JSW-Maschine mit Android-Bedienoberfläche

Auf einer vollelektrischen JSW-Spritzgießmaschine entstehen Schalterbauteile aus transparentem PP für Medical Devices. Der Sepro-Roboter ist in die Maschinensteuerung integriert. (Foto: Windsor)

Auf einer vollelektrischen JSW-Spritzgießmaschine entstehen Schalterbauteile aus transparentem PP für Medical Devices. Der Sepro-Roboter ist in die Maschinensteuerung integriert. (Foto: Windsor)

Zur Fakuma hat der japanische Hersteller Japan Steel Works (JSW) eine vollelektrische J100ADS-Maschine (1.000 kN) beigesteuert. Sie arbeitet mit einem Aktuator-Werkzeug von Kebo aus der Schweiz. Produziert werden Schalterbauteile aus transparentem PP, deren Gewicht nur jeweils 6,8 g beträgt. Sie sind für Medical Devices vorgesehen und werden zum Beispiel bei Blutdruck- oder Diabetes-Messgeräten eingesetzt. Das Zweikavitätenwerkzeug wird mit einer Zykluszeit von knapp 7 s einschließlich Entformung gefahren. „Wir haben den Sepro-Roboter, der die Entnahme und den Transport übernimmt, in unsere Steuerung integriert“, erklärt Kochs. Eine Besonderheit der Maschine ist die Visualisierung über ein 15“ Android-System: Gesteuert bzw. geregelt wird mit einer Software-Variante wie sie bei Handys gebräuchlich ist. „JSW war der erste Anbieter einer Android-Oberfläche“, erklärt Kochs. Statt Apps wie beim normalen Smartphone sind hier Befehle wie Schließen, Öffnen usw. integriert, die eine einfache Steuerung und Regelung möglich machen. Großer Vorteil der JSW-Maschinen, für die Windsor die deutschen Vertriebsrechte besitzt, ist deren Zuverlässigkeit: „Die Technik ist bekannt und bewährt. Äußerst selten sind Verschleißteile auszuwechseln, die Maschinen arbeiten also jahrein jahraus tadellos“, unterstreicht der Windsor-Geschäftsführer. „Seit 1985 baut JSW vollelektrische Spritzgießmaschinen, die Technik ist also sehr ausgereift.“

Neue Variante der autarken Spritzeinheiten von Windsor

Das Windsor-Eigenprodukt PxP 73 ist eine neue Variante der autarken Spritzeinheiten aus der PlugXPress-Reihe, die für kundenindividuelle Sonderadaptionen genutzt werden. (Foto: Windsor)

Das Windsor-Eigenprodukt PxP 73 ist eine neue Variante der autarken Spritzeinheiten aus der PlugXPress-Reihe, die für kundenindividuelle Sonderadaptionen genutzt werden. (Foto: Windsor)

Darüber hinaus wird Windsor das Eigenprodukt PxP 73 zeigen, eine neue Variante der Einheiten aus der PlugXPress-Reihe. Dabei handelt es sich um autarke Spritzeinheiten, die Windsor für kundenindividuelle Sonderadaptionen nutzt. Über eine Schnittstelle kommuniziert das PxP mit der Spritzgießmaschine. Der Kunde muss an der Spritzgießmaschine nichts ändern, sondern einfach das PxP anbringen, das mit einer Drei-Zonen-Schnecke von 16 bis 105 mm, einer B&R-Steuerung und einem 15‘‘-Touchscreen arbeitet. Die PlugXPress-Zusatzeinheit für Mehrkomponentenspritzguss ist an jede Maschine andockbar. Kochs: „Einer unserer Kunden produziert damit Zahnbürsten aus drei Materialien in vier verschiedenen Farben.“ Sechs-Komponenten-Spritzgießmaschine sind damit laut Windsor keine Seltenheit. Der steigende 2K-Bedarf und der Erfolg des PxP zeige sich daran, dass sich die verkauften Stückzahlen in 2017 verglichen mit dem Vorjahr mehr als verdoppelt haben. „Unsere Stärken sind die individuellen Anpassungen, wir setzen uns mit hoher Flexibilität von den Wettbewerbern ab. Wo Standardlösungen nicht mehr funktionieren, kommt PxP zur Anwendung“, so der Windsor-Geschäftsführer.

www.windsor-gmbh.de

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