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14.01.2021
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Europas Kunststofferzeugung: Erholung nach dicken Minuszeichen

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Lesedauer: 4 Minuten.

Bereits 2019 und damit vor der Corona-Krise ist die Kunststoffproduktion in Europa spürbar zurückgegangen – um 6,3 % im Jahresvergleich mit 2018. Die Ausbringung betrug noch 57,9 Mio. Tonnen nach […]

Bereits 2019 und damit vor der Corona-Krise ist die Kunststoffproduktion in Europa spürbar zurückgegangen – um 6,3 % im Jahresvergleich mit 2018. Die Ausbringung betrug noch 57,9 Mio. Tonnen nach 61,8 Mio. Tonnen in 2018 und 64,4 Mio. Tonnen in 2017. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Erzeugerverbands PlasticsEurope hervor. Die Erzeugung in Deutschland summierte sich 2019 auf 18,2 Mio. Tonnen und war hierzulande nur um 3,9 % geschrumpft. Erste Schätzungen des VCI taxieren den Rückgang der deutschen Produktion in 2020 auf 6,5 %.

Der Anteil Europas an der um 2,5 % gewachsenen Weltproduktion von 368 Mio. Tonnen Kunststoff schwindet damit weiter. Für 2019 errechnen sich nur noch 15,7 % Anteil nach mehr als 17 % im Jahr zuvor. Der Rückstand auf Asien (51 % Weltanteil, davon alleine 31 Prozentpunkte für China) und Nordamerika (Nafta/USMCA mit 19 %) vergrößert sich weiter.

Im Ranking der Länder an den in Europa verarbeiteten Kunststoffen schiebt sich Polen immer weiter voran, während Großbritannien auch 2019 weiter an Boden verliert (Abbildung: PlasticsEurope).

Für das vergangene Jahr 2020 erwarten die europäischen Erzeuger trotzdem ein neuerliches Minus um 8,5 %. Nach einem starken Produktionsrückgang aufgrund von Covid-19 in der ersten Jahreshälfte 2020 habe sich die Produktion seit Juni wieder erholt, erklärt PlasticsEurope in seinem Ausblick. Die Erholung werde sich im Jahr 2021 fortsetzen, ihre Geschwindigkeit allerdings hänge von den Auswirkungen der Viruskrise und von der Kunststoffnachfrage aus wichtigen Abnehmerbrachen wie der Automobilindustrie und dem Bauwesen ab. Eine Rückkehr zu Produktionsniveaus wie vor der Pandemie erwarten die Erzeuger nicht vor 2022.

50,7 Mio. Tonnen Kunststoffe haben die Verarbeiter in der EU28 plus Schweiz und Norwegen zu Kunststoffprodukten verarbeitet, rund 1 % weniger als 2018. Deutschland bleibt mit Abstand die größte europäische Verarbeiternation: 24,2 % (2018: 24,6 %) gehen auf das Konto der Deutschen, gefolgt von den Italienern (13,8 % nach 13,9 %), Franzosen (9,5 % nach 9,4 %), Spaniern (7,8 % nach 7,6 %), Briten (7,1 % nach 7,3 %) und Polen (7,0 % nach 6,8 %).

Die Anteile der bedeutendsten Werkstofftypen an der europäischen Kunststofferzeugung sind über die Jahre relativ konstant. Mit aufgetragen sind die jeweils wichtigsten Anwendungsbereiche (Abbildung: PlasticsEurope).

Nennenswerte Veränderungen beim Mix der in Europa verarbeiteten Werkstoffe haben sich nicht eingestellt: Die verschiedenen PE-Typen mit zusammen 29,8 % bleiben vorn, gefolgt von Polypropylen mit 19,4 %. PVC (10 %), PUR und PET (je 7,9 %) sowie PS und EPS (zusammen 6,2 %) sind die weiteren ausgewiesenen Einzelwerkstoffe.

Der Verbrauch der einzelnen Abnehmerindustrien an verschiedenen Kunststofftypen zeigt die große Vielfalt jeder einzelnen Type (Abbildung: PlasticsEurope).

Der Verbrauch der einzelnen Abnehmerindustrien an verschiedenen Kunststofftypen zeigt die große Vielfalt jeder einzelnen Type (Abbildung: PlasticsEurope).

Das Jahrbuch „Plastics – the facts 2020“ vom Dezember stellt eine für öffentlich zugängliche Quellen bislang nicht gekannte Zahlendichte zur Erzeugung und Verarbeitung von Kunststoffen bereit. Zum Recycling und zur Verwertung von Kunststoffverpackungen bietet es Daten nicht nur für Europa als Ganzes, sondern im Detail auch für die acht größten Verbraucherländer Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Polen, Belgien und die Niederlande. „Plastics – the facts 2020“ finden Sie hier zum Download.

www.plasticseurope.de

Markus Lüling
Markus LülingChefredakteur K-PROFI

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