19.10.2022
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K 2022 – Interview mit dem Messemacher

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Lesedauer: 6 Minuten.

Heute ist es soweit: Die Weltleitmesse für die Kunststoffbranche, die „K“, öffnet ihre Pforten. Welche Rolle die „K“ für die Kunststoffindustrie besitzt und warum eine Branchenplattform in Zeiten der Krise nötiger denn je ist, erklärt Thomas Franken, der für die „K“ verantwortliche Direktor bei der Messe Düsseldorf im Gespräch.

Thomas Franken (Jahrgang 1985) arbeitet seit 2009 bei der Messe Düsseldorf. Seit September 2020 ist der gebürtige Düsseldorfer der „Project Director K“ und verantwortet das „Global Portfolio Plastics & Rubber“. Franken hat Internationales Tourismus- und Eventmanagement an der „International School of Management“ in Dortmund studiert.

Voller Erwartung auf volle Hallen: Thomas Franken, der „Mister K“ (Foto: Messe Düsseldorf)

Drei Jahre nach der „K“ 2019 und nach mehr als zwei Jahren Corona-Zwangspause für Messen: Wie nervös sind Sie, dass es jetzt wieder los geht?

Thomas Franken: Nervös gar nicht, eher sehr gespannt und voller Vorfreude! Was gibt es Schöneres für Messemacher als zu sehen, wie sich das Messegelände wieder mit Leben füllt und in den Hallen geschäftiges Treiben herrscht? Die „K“ 2022 ist aufgrund ihrer Größe, Internationalität und Dauer noch einmal etwas ganz Besonderes.

Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

Franken: Natürlich auf die persönlichen Begegnungen, auf das Wiedersehen mit Menschen, die ich in den vergangenen Jahren nicht treffen konnte, und auf neue Gesichter und Kontakte. Mein Lieblingsmoment ist definitiv der erste Messetag, wenn sich die Tore öffnen und Besucher und Aussteller in die Hallen strömen.

Rechnen Sie mit mehr oder weniger Besuchern als 2019?

Franken: Eine Glaskugel für die Prognosen haben wir natürlich nicht. Wir wissen aber, dass sich sowohl Aussteller als auch Besucher auf die K freuen, um Innovationen zu sehen und Networking zu betreiben. Mit mehr Besuchern als vor drei Jahren rechnen wir allerdings nicht. 2019 lagen wir bei einem Topwert von 224.116 Besuchern. Bisherige Messen haben gezeigt, dass seit Corona mit einem Rückgang von zwischen 20 und 30 Prozent zu rechnen ist. Wir sind gespannt, wie das bei der K aussehen wird.

K-AKTUELL: die tagesaktuelle Messezeitung zur K 2022

K-AKTUELL ist die einzige tagesaktuelle und zudem offizielle deutschsprachige Messezeitung zur K 2022 – Internationale Fachmesse Kunststoff und Kautschuk vom 19. bis 26. Oktober 2022 in Düsseldorf.

K-AKTUELL erreicht die Besucher durch exklusive, aktive Verteilung an allen Eingängen der Messe. Die Aussteller erhalten sie direkt auf den Messestand. Darüber hinaus ist K-AKTUELL täglich bereits als Frühstückslektüre in vielen Hotels in Düsseldorf und Neuss präsent und als ePaper erreicht sie jeden Morgen die Newsletter-Abonnenten von K-AKTUELL.de.

K-AKTUELL steht für alle ab dem 19. bis 26. Oktober 2022 jeden Tag auf K-AKTUELL.de zum Durchblättern oder Download bereit.

Erwarten Sie Gäste aus China?

Franken: Ja. Für die K haben sich 307 chinesische Unternehmen angemeldet. Und wir rechnen auch mit Besuchern aus China. Das finde ich bemerkenswert, denn bei ihrer Rückkehr nach China müssen sie für etliche Tage in Quarantäne.

Bislang waren auch russische Aussteller präsent. Das wird diesmal anders sein, oder? Sind ukrainische Unternehmen vor Ort?

Franken: Auf der „K“ vor drei Jahren waren 21 russische Aussteller vertreten, die fehlen dieses Jahr natürlich. Die Ukraine ist auf der K 2022 mit vier Unternehmen vertreten, im Jahr 2019 waren es zwei.

Die K findet zu einer Zeit statt, in der die Weltwirtschaft insgesamt in einer tiefen Konjunktur- und Stimmungskrise steckt. Befürchten Sie, dass auf der K Trübsal geblasen wird?

Franken: Nein, das denke ich nicht. Die Vorfreude auf die Messe und darauf, sich endlich wieder live präsentieren und treffen zu können, ist ungebrochen. Natürlich belasten die schwierige weltwirtschaftliche Lage und vor allem die Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die Energieversorgung viele Unternehmen sehr. Aber gerade in dieser Situation ist eine Branchenplattform wie die „K“ besonders wichtig. Nicht nur, weil sie eine Messe für Geschäftsanbahnungen ist, sondern auch, weil sie Gelegenheit bietet, sich intensiv mit so vielen Nationen an einem Ort auszutauschen wie nirgendwo sonst. Das hilft dabei, neue Impulse zu geben, gemeinsam Strategien zu finden und schwierige Zeiten zu meistern.

Kunststoff genießt in der Öffentlichkeit keinen guten Ruf. Glauben Sie, dass die „K“ dieser Stigmatisierung entgegenwirkt?

Franken: Absolut. Die Kunststoffbranche hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten erkannt, dass sie aktiv werden und die Entwicklung Richtung Nachhaltigkeit bewusst und mit Nachdruck vorantreiben muss. Bereits auf der K 2019 wurden hierzu erste konkrete Lösungen vorgestellt. In diesem Jahr erwarte ich einen regelrechten Quantensprung auf dem Gebiet der Circular Economy. Noch nie hat sich die Kunststoffindustrie so geschlossen und so intensiv über Landesgrenzen hinweg gemeinsam für ein Thema eingesetzt.

Corona und (k)ein Ende

Nach aktuellem Stand wird die „K“ ohne die Covid-Restriktionen der vergangenen beiden Jahre stattfinden können. So entfallen die Zugangsbeschränkungen, Abstandsregelungen und strengen Vorgaben für den Standbau. Momentan gibt es auch keine Maskenpflicht. Zudem wurde das gesamte Düsseldorfer Messe- und Kongresszentrum mit hocheffizienten Schwebstofffilter ausgestattet, die laut dem Veranstalter „klinisch reine Luft“ in die Hallen bringen.

Rechnen Sie mit Protesten militanter Umwelt- und Klimaschützer?

Franken: Nein, eigentlich nicht. Denn zum einen sieht jeder, der sich dafür interessiert, wie die Industrie mit Hochdruck und Innovationskraft an nachhaltigen und klimaschonenden Lösungen arbeitet. Und zum anderen lädt die Branche selbst zum direkten Dialog ein, sei es mit NGOs, der Politik oder der Wissenschaft, etwa in der Sonderschau „Plastics Shape the Future“ der K 2022.

Letzte Frage: Wird es die „K“ auch im Jahr 2025 wieder geben – oder ist die Kunststoffbranche eine sterbende Industrie?

Franken: Kunststoff ist aus vielen Bereichen unseres täglichen Lebens nicht mehr wegzudenken oder ersetzbar – sei es bei Verpackungen für Lebensmittel, sei es in der Mobilität. Kunststoff und Nachhaltigkeit sind heute kein Widerspruch mehr. Die „K“ feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen – und ich gehe fest davon aus, dass sie im Jahr 2052 auch noch ihren 100. Geburtstag feiern wird.

KI Group auf der K 2022

Auch die KI Group und der Branchendienst Kunststoff Information ist auf der K 2022 wieder präsent. Sie finden uns vom 19.-26. Oktober in Halle 6 an Stand C 28. Am Donnerstag, dem 20. Oktober findet unser bekannter Summit mit spannenden Vorträgen aus der Industrie von 10:30 – 15:00 Uhr im Kongress Center CCD Süd, Halle 1, Raum 15 statt. Zusätzlich gibt es täglich an unserem Stand Polymerpreis-Kurzvorträge sowie die Präsenz unserer Schwesterpublikationen Plastics Information Europe und K-PROFI.

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Christian Preiser
Christian PreiserChefredakteur KI - Kunststoff Information

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