04.07.2024
Knoll Feinmechanik

Medizinische Schläuche gewickelt verblistern

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Lesedauer: 3 Minuten.

Der Spezialist für das Handling biegeschlaffer Teile hat eine Automation zur Handhabung und Verpackung von Schläuchen in Blistern entwickelt. Diese umfasst auch die UDI-Kennzeichnung.

Das Handling und die Verpackung von Schläuchen sowie anderen biegeschlaffen Teilen laufen in vielen Industriebereichen häufig immer noch händisch. Diese Vorgehensweise, obwohl bewährt, ist zeitaufwendig und nicht selten fehleranfällig. Die Automatisierungslösung von Knoll Feinmechanik, Umkirch, umfasst mehrere Prozessschritte und bildet unter anderem das präzise und reproduzierbare Ablängen eines Schlauchs ab. Allein dieser Vorgang dauert automatisiert weniger als eine Sekunde, was veranschaulicht, wie groß die Effizienzgewinne gegenüber der manuellen Vorgehensweise sind. Nach dem Ablängen wird der Schlauch im nächsten Schritt gewickelt – und zwar direkt in einen Tiefziehblister hinein.

Der als Nest geformte Blister rotiert, während sich ein Stempel axial darauf zubewegt und dafür sorgt, dass sich der Schlauch ins Nest hineinwickelt. (Foto: Knoll Feinmechanik)

Der als Nest geformte Blister rotiert, während sich ein Stempel axial darauf zubewegt und dafür sorgt, dass sich der Schlauch ins Nest hineinwickelt. (Foto: Knoll Feinmechanik)

Wickelunwilliger Schlauch-Kandidat

Zuallererst wird dabei das erste Schlauchende in eine verjüngte, formschlüssige Stelle eingeclipst und sicher fixiert. Dann rotiert der als Nest geformte Blister, während sich ein Stempel axial darauf zubewegt und dafür sorgt, dass sich der Schlauch ins Nest hineinwickelt. Die Herausforderung bei diesem Vorgang besteht darin, den Schlauch ausreichend zu entdrallen. „Bei der hier vorgestellten Beispiellösung hatten wir einen steifen, schwer zu handhabenden Schlauch, der im Verhältnis zum Durchmesser eine relativ dicke Wandstärke hat“, so Matthias Ruh, Leiter Geschäftsbereich Automation bei Knoll Feinmechanik. „Entdrallt haben wir diesen wickelunwilligen Kandidaten mithilfe einer Lasso-artigen Bewegung, die der Schlauch beim Wickeln ausführt.“ Diese Entdrall-Bewegung dauert lediglich Sekundenbruchteile und ist nur in Zeitlupe sichtbar. Liegt der gewickelte Schlauch dann im Blister, wird das zweite Schlauchende ebenfalls darin befestigt, sodass sich nichts löst, bis der UDI-konform bedruckte Siegeldeckel verschweißt wird.

Die Technik umfasst neben der Verpackung des Schlauchs im Blister auch die UDI-Kennzeichnung auf einem bedruckten Siegeldeckel. (Foto: Knoll Feinmechanik)

Die Technik umfasst neben der Verpackung des Schlauchs im Blister auch die UDI-Kennzeichnung auf einem bedruckten Siegeldeckel. (Foto: Knoll Feinmechanik)

Anpassungsfähige, maßgeschneiderte Automatisierungen

Die hier beschriebene Automatisierung hat den kompletten Handling- und Verpackungsprozess eines medizinischen Schlauchsets durchgängig standardisiert. Dabei lassen sich sämtliche Freiheitsgrade und Parameter für ähnliche Anwendungen anpassen. Berücksichtigt werden können beispielsweise Art, Material und Maße des Schlauchs, die erforderlichen Fügeprozesse, also etwa ob Schlauchenden mit Konnektoren, Filtern oder Ähnlichem zu bestücken sind, und vieles mehr. Die einzelne Anlage wird präzise auf die spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten hin konfiguriert. Derart maßgeschneidert automatisiert, laufen Handling und Verpackung präzise und konsistent, was das Risiko von Produktfehlern reduziert.

www.knoll-feinmechanik.de

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