21.06.2019
Mondi

Entwicklung flexibler Verpackungen mit recycelten Kunststoffen

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Lesedauer: 4 Minuten.

Die Mondi Group setzt mit Project Proof ein von der Ellen MacArthur Foundation (EMF) unterstütztes Pioneer Project um. Das Projekt hat zum Prototypen eines flexiblen Kunststoffbeutels geführt, der die Realisierbarkeit […]

Mondi intensiviert seine Anstrengungen zur Entwicklung flexibler Verpackungen mit recycelten Kunststoffen aus Haushaltsabfällen. (Foto: Mondi)

Mondi intensiviert seine Anstrengungen zur Entwicklung flexibler Verpackungen mit recycelten Kunststoffen aus Haushaltsabfällen. (Foto: Mondi)

Die Mondi Group setzt mit Project Proof ein von der Ellen MacArthur Foundation (EMF) unterstütztes Pioneer Project um. Das Projekt hat zum Prototypen eines flexiblen Kunststoffbeutels geführt, der die Realisierbarkeit derartiger Beutel mit mindestens 20 % recyceltem Altkunststoff aus gemischten Haushaltsabfällen bestätigt. Der Beutel eignet sich zur Verpackung von Haushaltsartikeln, wie beispielsweise Waschmitteln.

Project Proof ist ein Beitrag von Mondi zur New Plastics Economy, einer Initiative der EMF. Das Projekt ist auf die Gestaltung von Produkten im Einklang mit kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien ausgerichtet und hat gezeigt, dass es möglich ist, unter Einsatz von Recyclat aus verschmutzten, verbrauchten Altmaterialien neue flexible Verpackungen zu schaffen. Mondi will den Prototypen jetzt gezielt zu einem marktfähigen Produkt für seine multinationalen Kunden im Bereich der kurzlebigen Konsumgüter (FMCG) weiterentwickeln. Damit bekräftigt der Hersteller als Unterzeichner der New Plastics Economy seine Entschlossenheit, bis 2025 sicherzustellen, dass alle seiner flexiblen Kunststoffverpackungen dort, wo es die Vorschriften für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zulassen, mindestens 25 % recyceltes Altmaterial aus Verpackungsabfällen enthalten.

Mondi hat Project Proof vorangetrieben, um die Machbarkeit der Fertigung zweier neuer flexibler Kunststoffverpackungsprodukte zu untersuchen: eines recycelbaren Kunststoffs für flexible Verpackungen mit Altmaterialanteilen aus Haushaltsabfällen, und eines Form-, Füll- und Siegel- (FFS) Beutels für Lebensmittelanwendungen. Ziel ist die Substitution von Mehrschichtlaminaten, wie sie im Bereich der Lebensmittelverpackung häufig vorkommen, und auf diese Weise die Recycelbarkeit zu verbessern.

Die erste Phase von Project Proof wurde mit der erfolgreichen Fertigung des Prototyps eines flexiblen Standbeutels für Non-Food-Artikel wie Wasch- oder Geschirrspülmittel abgeschlossen. Der Beutel enthält mindestens 20 % recyceltes Altmaterial aus Haushaltsabfällen, das als verschmutzter und unbehandelter Rohstoff denkbar schlechte Voraussetzungen bot.

Das Altmaterial wurde gewaschen, sortiert und mittels diverser Verfahren zu einem recycelten Polymer aufgearbeitet, das sich zur Verwertung in flexiblen Verpackungen eignet. Mit diesem Recyclat wurde schließlich ein gebrauchsfertiger Standbeutel mit gutem Design, hoher Siegelfestigkeit und integriertem Gleitverschluss gefertigt. Aufgrund der Materialmischung erinnert der Beutel im Aussehen an Recycelpapier, mit kleinen unregelmäßigen Farbpunkten.

Die zweite Phase von Project Proof war auf langlebige Standbodenbeutel für Lebensmittel ausgerichtet. Dabei wurden mit den beteiligten FMCG-Herstellern im Hinblick auf die Standards für Lebensmittelanwendungen hohe technische Vorgaben vereinbart. Die in gängigen Kunststoffverpackungen für Lebensmittel häufig eingesetzte Aluminiumbarriere kann zwar die Lagerfähigkeit verlängern, verursacht jedoch beim Recycling Probleme. Project Proof bot den FMCG-Herstellern die Gelegenheit, bestimmte Spezifikationen zu überdenken und anzupassen, um den Einsatz nachhaltigerer Materialien zu ermöglichen.

Inzwischen werden bereits mehrere Monomaterial-Strukturen getestet, die keine problematischen Schichten wie Aluminium enthalten und das Recyceln innerhalb bestehender Abfallströme gestatten. Als vorläufiges Ergebnis wurde festgehalten, dass weitere Entwicklungsarbeit erforderlich ist, da die bestehenden Lösungen noch nicht alle grundlegenden Mindestspezifikationen der Markeneigner in diesem Bereich erfüllen. Es sind Vereinbarungen über künftige gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Gespräch.

Neben Project Proof ist Mondi an drei weiteren EMF Pioneer Projects unter der Leitung anderer Akteure der Kunststoffwertschöpfungskette beteiligt: Project Barrier; Project Sea und Project Holy Grail. Project Barrier ist auf die Entwicklung von Richtlinien für künftige recycelbare, kunststoffbasierte flexible Barriereverpackungen ausgerichtet. Project Sea analysiert die Abfallströme innerhalb bestimmter Regionen, um zu verstehen, wo sich Materialien am Ende ihrer Lebensdauer ansammeln. Project Holy Grail entwickelt Tracer und digitale Wasserzeichen, um Recyclingunternehmen eine schnellere, automatisierte Identifizierung von Kunststoffsorten zu ermöglichen und das Recycling im Sinn einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu erleichtern.

www.mondigroup.com

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