28.09.2023
Plasmatreat

Effiziente Modifikation von Kunststoffoberflächen

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Lesedauer: 4 Minuten.

Die atmosphärische Plasmatechnologie eignet sich zur Oberflächenbehandlung bei anschließender Verarbeitung von Kunststoffen. Durch die Oberflächenmodifikation verbessert sie Prozesse wie das Verkleben, Bedrucken, Lackieren oder Abdichten.

Beispiele zu Anwendungen dieser Technologie zeigt Plasmatreat, Steinhagen, auf seinem Stand in Friedrichshafen.

Die Partner Arburg, Hofmann, Barth und Sumitomo Bakelite zeigen in einem Gemeinschaftsprojekt zeigt am Messestand von Plasmatreat das Vorbehandeln und Umspritzen von Leiterplatten mittels Spritzgießverfahren. In einem vollautomatisierten Prozess werden die Elektronikbauteile zunächst einer schonenden Feinstreinigung mit Openair-Plasma unterzogen. Dann erhalten sie durch das spezielle PlasmaPlus Verfahren eine haftvermittelnde Schicht und werden schließlich mit einem temperaturbeständigen Duroplast umspritzt. Die Plasmabehandlung und -beschichtung sorgt für eine sichere Haftung des Kunststoffs an den Leiterplatten und schützt sie vor umweltbedingten Einflüssen.

Die Openair-Plasma Technology ermöglicht eine ortsselektive, automatisierte Vorbehandlung, in dem die Plasmadüse millimetergenau der Bauteilgeometrie folgt. (Foto: Plasmatreat)

Die Openair-Plasma Technology ermöglicht eine ortsselektive, automatisierte Vorbehandlung, in dem die Plasmadüse millimetergenau der Bauteilgeometrie folgt. (Foto: Plasmatreat)

Die Auswahl eines Kunststoffs aus ökonomischen und ökologischen Gründen kann einen gesamten Prozess beeinflussen, beispielsweise hinsichtlich der Adhäsionsfähigkeit oder die Bedruckbarkeit eines Materials. Die Plasmatechnologie unterstützt die Substitution von Materialien. Durch die gezielte Oberflächenveränderung verbessert sie in industriellen Anwendungen die Haftfestigkeit von Klebstoffen und Lacken und ermöglicht es, ursprünglich nicht kompatible Kunststoffe miteinander zu verbinden. Damit profitieren Hersteller von einer erweiterten Materialauswahl und können beispielsweise kostenintensive Technische Kunststoffe gegen günstigere Standardkunststoffe oder Recycling-Materialien austauschen.

Vorbehandlung von Automobil Dashboards

Auch in der Automobilindustrie ist die Plasmavorbehandlung bereits seit vielen Jahren integriert. Die Vorbehandlung mit Plasma macht die unpolaren (Recycling-)Kunststoffe für nachfolgende Haftungsprozesse empfänglich und sorgt für eine feste Verbindung der unterschiedlichen, zum Teil sogar inkompatiblen Materialien: Beispielsweise bei der Kaschierung von Dashboards aus Recycling-Materialien mit pulvergesinterten Formhäuten aus Weichkunststoff. Bei der traditionell eingesetzten Beflammungstechnik für die Vorbehandlung von Dashboards mussten zuvor alle Bereiche der Bauteile, an denen später keine Haftung erfolgen sollte, mit thermisch stabilen Masken abgedeckt werden. Durch den Einsatz von Openair-Plasma entfällt dieser Arbeitsschritt komplett, da der Plasmastrahl ortsselektiv arbeitet und im Gegensatz zur Flamme durch automatisierte Robotertechnik millimetergenau der Bauteilgeometrie folgt. Darüber hinaus entsteht bei der Plasmabehandlung nur sehr wenig Wärme, sodass die behandelten Bauteile formstabil bleiben und sich weiterverarbeiten lassen.

Flachbettanlage für ganzflächige Vorbehandlung

Mit insgesamt 6 Rotationsdüsen des Typs RD2010 werden in der Flachbettzelle effizient und zuverlässig verschiedene, flache Kunststoffsubstrate vorbehandelt. (Foto: Plasmatreat)

Mit insgesamt 6 Rotationsdüsen des Typs RD2010 werden in der Flachbettzelle effizient und zuverlässig verschiedene, flache Kunststoffsubstrate vorbehandelt. (Foto: Plasmatreat)

Wie sich die ganzflächige Vorbehandlung von flachen Kunststoffmaterialien, wie Wabenplatten für Leichtbauanwendungen, vornehmen lässt, zeigt Plasmatreat mit einer Flachbettanlage. In dieser speziellen PTU (Plasma Treatment Unit) werden verschiedene flache Kunststoffsubstrate vorbehandelt. Die Anlage ist auf jeder Seite mit drei Rotationsdüsen des Typs RD2010 ausgestattet. Für Flexibilität und Rüstzeitoptimierung hat Plasmatreat die Zelle um eine Funktion erweitert: Die Düsen können jetzt abhängig von der Dicke des zu behandelnden Materials in der Höhe verfahren werden. Auch die Einstellung weiterer Parameter, wie eine exakte Abstimmung der Geschwindigkeit sowie der Intensität des Plasmastrahls auf die jeweilige Anwendung, ist möglich. Die Anlage für diesen patentierten Prozess lässt sich leicht in bestehende Linien integrieren.

Live-Tisch zeigt Plasmaeffekt

Den Plasmaeffekt mit eigenen Augen sehen und erleben – diese Gelegenheit bietet sich am Live-Tisch auf dem Stand von Plasmatreat: Die Plasmaexperten weisen vor Ort mithilfe verschiedener Testmethoden wie Wasserspraytest, Testtinten oder mithilfe von Klebestreifen die Wirkungskraft der Plasmabehandlung nach und machen diese sichtbar, auch in Bezug auf anspruchsvoll zu verarbeitende Materialien wie PP und PE.

www.plasmatreat.de

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