17.11.2023
Rucks

Intervallheizpresse geht nach Japan

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Lesedauer: 3 Minuten.

Pünktlich zum 180-jährigen Firmenjubiläum hat der Maschinenbauer seine elfte Intervallheizpresse der neusten Generation zur Herstellung von Organoblechen an ein japanisches Unternehmen ausgeliefert.

Die Automobilbranche befindet sich in einem stetigen Wandel, da umweltfreundliche und effiziente Mobilität an Bedeutung gewinnt. In diesem Kontext hat sich der wirtschaftliche Leichtbau als ein entscheidender Faktor für die Umsetzung neuer Automobilkonzepte im 21. Jahrhundert etabliert. Faserverstärkte Kunststoffe, die das Potenzial bieten, das Gewicht von Fahrzeugen zu reduzieren, sind hierbei ein zentrales Element. Eine Herausforderung dabei sind unter anderem die immer noch hohen Herstellungskosten von Organoblechen, die den Einsatz dieser Materialien einschränken. Hier kommt die neueste Invervallheizpressen-Generation KV 334 von Rucks, Glauchau, zum Einsatz, welche erstmalig an einen japanischen Kunden geliefert wurde.

Die Intervallheizpressen mit einer Produktionsbreite von 1.300 mm können hohe spezifische Drücke von deutlich mehr als 3 N/mm² und Temperaturen von bis zu 450 °C erreichen. Doppelbandpressen mit ähnlichen technischen Parametern seien oft um ein Vielfaches teuer in der Anschaffung, heißt es bei Rucks.

Die Intervallheizpresse KV 334 kann eine Vielzahl von Materialien zu hochleistungsfähigen Organoblechen verpressen. (Foto: Rucks)

Die Intervallheizpresse KV 334 kann eine Vielzahl von Materialien zu hochleistungsfähigen Organoblechen verpressen. (Foto: Rucks)

Mit technischen Spezifikationen wie einer maximalen Pressfläche von 2.100 x 1.300 mm, einer Nennpresskraft von 7.000 kN im hydraulischen Gleichlauf und einer maximalen Temperatur von bis zu 420 °C bietet die ausgelieferte Intervallheizpresse dem japanischen Kunden eine flexible Lösung, Organobleche in kleinen aber auch großen Losgrößen zu fertigen. Beim vollautomatisierten Prozessablauf wird das Material automatisch abgewickelt, in der Presse erwärmt, verpresst und wieder abgekühlt. Das Ergebnis ist eine konsolidierte Platte mit Breiten von 1.300 mm und theoretischen Längen von bis zu 200 m. In den meisten Fällen wird das endlose Organoblech jedoch nach 2 bis 3 m zugeschnitten, um den Anforderungen verschiedener Anwendungen gerecht zu werden.

Die Intervallheizpresse KV 334 von Rucks eignet sich für eine Vielzahl von Materialien. Thermoplaste wie PP, PA, PES, PPS, PEEK und PEI können in Kombination mit Verstärkungsfasern aus Glas, Carbon, Aramid und Naturstoffen zu hochleistungsfähigen Organoblechen verpresst werden.

Sicherheit auf hohem Niveau

Ein individuelles Sicherheitskonzept, das auf die Bedürfnisse des japanischen Kunden zugeschnitten ist, sorgt für ein hohes Maß an Ergonomie und die Vermeidung potenzieller Risiken. So gibt es unter anderem ein Trennblech-Handling-System, welches mittels Liftereinheit automatisch die prozessbedingten Transferbleche in die Blechabwickler transferiert. Üblich ist die Nutzung eines Hallenkranes.

Um das Verletzungsrisiko beim Rüsten noch weiter zu senken, bekam die Anlage eine sogenannte Blech-Rückspulfunktion. Am Ende des Produktionszyklus wird das obere und untere Transferblech mittels vier synchronisierter Servomotoren sowie Bahnkantenüberwachung automatische zurückgespult. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Rüstzeit um ca. 50 % reduziert werden konnte.

Die Intervallheizpresse bietet auch anwendungsspezifische Softwarelösungen, die exakt den Bedürfnissen des japanischen Kunden entspricht. Mit Anpassungsmöglichkeiten an verschiedene Anwendungen und nahtloser Anbindung an das kundenseitige Fertigungsmanagementsystem wird zuverlässige Qualitätssicherung gewährleistet.

Die Lieferung der Intervallheizpresse nach Japan markiert einen wichtigen Schritt für Rucks. In den letzten Jahren hat das Unternehmen elf Intervallheizpressen, vornehmlich mit Produktionsbreiten von 1.300 mm ausgeliefert. Künftig geht man in Glauchau in Richtung Produktionsbreiten von 1.500 mm.

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