Egal ob Flakes oder Mahlgut, Mehrschichtfolien oder andere Abfälle, im modularen Schneckenreaktor lassen sich Kunststoffreste kontinuierlich für den nächsten Verarbeitungsschritt beim Recycling vorbereiten. Thermische oder chemische Behandlungen inklusive.
Erstmals präsentiert sich die Thies GmbH & Co KG aus Coesfeld mit ihrer Business Unit Thies Maschinenbau in diesem Jahr auf der K. Das Unternehmen zeigt mit dem Schneckenreaktor in Laborgröße seine innovative Lösung für die Nass- und Trockenbehandlung von Kunststoffen beim Recycling.
Im Schneckenreaktor lassen sich feste oder viskose Materialien mithilfe gegenläufiger Doppelschnecken fördern, mischen und gleichzeitig thermisch oder chemisch behandeln. Dafür wird im Prozessraum gezielt Über- oder Unterdruck erzeugt, so dass thermische Prozesse beschleunigt oder Entgasungs- und Geruchsentfernungen durchgeführt werden. In Kombination mit einer durchdachten Sensorik ergebe sich so ein breitgefächertes Anwendungsspektrum, verspricht das Unternehmen.

Kunststoffreste werden im Schneckenreaktor für die Aufbereitung vorbereitet, bspw. durch Entgasung, Trennung von Mehrschichtprodukten oder Geruchsentfernung. (Foto: Thies Maschinenbau)
Seine Flexibilität und Präzision erhält der Reaktor dadurch, dass jede der beiden Schnecken von einem eigenen Motor angetrieben wird, wodurch sich Drehzahl und Drehmoment individuell regeln lassen. Somit lässt sich das Förderverhalten an die Eigenschaften des jeweiligen Kunststoffs anpassen – egal ob spröde, zäh oder elastisch. Die speziell entwickelte Kontur der Schneckenwendel erlaube dabei eine schonende und dennoch effektive Förderung, auch bei heterogenen Materialgemischen, so Thies. Außerdem sorge die Kombination aus abgestimmter Wendelgeometrie und präziser Regelungstechnik für einem selbstreinigenden Effekt. Dies sei insbesondere für hochviskose oder stark anhaftende Produkte interessant, da Ablagerungen reduziert und Reinigungsintervalle verlängert würden.
Das Messeexponat besteht aus hochlegiertem, korrosionsfestem Edelstahl, wodurch der Reaktor auch für stark korrosive Medien geeignet ist. Im Vergleich zu konventionellen Systemen bietet der neue Reaktor Vorteile in puncto Energieeffizienz, Prozessstabilität und Produktqualität. Gleichzeitig reduziert der modulare Aufbau Wartungsaufwand und Stillstandzeiten. Die Integration in bestehende SPS- oder Scada-Systeme ist problemlos möglich.
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