09.03.2020
Barlog

Nachhaltige technische Kunststoffteile aus recyceltem PET

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Lesedauer: 4 Minuten.

Spätestens mit der Forderung der Automobilindustrie nach einer durchgängig CO2-neutralen Lieferkette und den damit verbundenen, ambitionierten Zeitzielen ist das Thema Nachhaltigkeit auch auf der Agenda der Hersteller von technischen Kunststoffteilen […]

Spätestens mit der Forderung der Automobilindustrie nach einer durchgängig CO2-neutralen Lieferkette und den damit verbundenen, ambitionierten Zeitzielen ist das Thema Nachhaltigkeit auch auf der Agenda der Hersteller von technischen Kunststoffteilen angelangt.

Unter dem Handelsnamen Keballoy Eco bietet Barlog eine neue Produktserie maßgeschneiderter PET-Recyclingwerkstoffe. (Foto: Barlog)

Unter dem Handelsnamen Keballoy Eco bietet Barlog eine neue Produktserie maßgeschneiderter PET-Recyclingwerkstoffe. (Foto: Barlog)

Für technische Kunststoffe und Hochleistungskunststoffe, die über die Lebensdauer bis an ihre Leistungsgrenzen belastet werden und dabei in Kontakt mit Medien und Temperatur erhebliche Alterungsprozesse durchlaufen, ist eine echte Kreislaufführung ohne das chemische Recycling in der Regel aber nicht erreichbar. Die Technologie ist heute allenfalls in Pilotanlagen verfügbar und es werden noch einige Jahre ins Land gehen, bevor sie im industriellen Maßstab verfügbar sein wird.
Auch wenn der geschlossene Kreislauf bei diesen Werkstoffen also noch in der Ferne liegt, gibt es heute bereits Möglichkeiten, nachhaltigere technische Kunststoff-Produkte mit einer deutlich verbesserten Ökobilanz herzustellen. Hierfür bietet sich insbesondere der Werkstoff PET an. „Aus dem etablierten Kreislauf des Recyclings von PET-Flaschen lassen sich sehr interessante Produkte für technische Anwendungen herstellen und das mit bis zu 60 Prozent geringerem CO2-Footprint als beim Einsatz von Neuware“, so Peter Barlog, Geschäftsführer der Barlog Plastics GmbH.

Unter dem Handelsnamen Keballoy Eco bietet die Barlog Gruppe eine neue Produktserie maßgeschneiderter PET-Recyclingwerkstoffe an. Das Besondere daran: im Gegensatz zu handelsüblichen Recyclaten erfüllen diese Materialien die strengen Anforderungen des Einsatzes im Lebensmittelkontakt und werden, wie Neuware, innerhalb einer festgelegten Spezifikation gefertigt – inklusive technischem Datenblatt und bis hin zu Datensätzen für die Spritzgießsimulation.

Barlog unterscheidet dabei in zwei Kategorien von Anwendungen: eher kurzlebige Produkte, die wieder in den heute bestehenden PET-Kreislauf zurückgeführt werden können, z. B. Kosmetikverpackungen, aber auch Kantenschutzwinkel für die Ladungssicherung, und langlebige Produkte, die sich heute nur den im Vergleich zu Neuware deutlich besseren CO2-Footprint von recyceltem PET zu Nutze machen.

Für letztere Produkte sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig, denn PET ist temperatur- und chemikalienbeständig, lebensmitteltauglich und dimensionsstabil – der ideale Kandidat also für den Einsatz in Elektrohaushaltsgeräten, wie Kaffeemaschinen, Staubsaugern und Küchengeräten, oder in der Automobilindustrie und im Maschinenbau.

Eigenschaftsvergleich von rPET mit technischen Kunststoffen. (Quelle: Barlog)

Eigenschaftsvergleich von rPET mit technischen Kunststoffen. (Quelle: Barlog)

Da PET durch die Spritzgießverarbeitung sowohl zu amorphen als auch zu teilkristallinen Endprodukten verarbeitet werden kann, bietet es sich als Alternative für viele technische Kunststoffe an – amorph z. B. als Alternative zu ABS und teilkristallin als nachhaltige Option für Bauteile, die heute aus PBT, POM oder Polyamiden hergestellt werden.

Die Produktreihe Keballoy Eco von Barlog umfasst heute unverstärkte Materialien in verschiedenen Viskositäten und in den Standardfarben aus dem PET-Flaschen Recycling: blau, grün und grau. Diese Materialien sind für den Einsatz im Lebensmittelkontakt zugelassen und können nach dem Gebrauch wieder dem PET-Kreislauf zugeführt werden.

Darüber hinaus stehen neue faserverstärkte Typen mit 30 – 50 % Faseranteil zur Verfügung, die insbesondere für den Einsatz in Strukturbauteilen entwickelt wurden und die ebenfalls in lebensmitteltauglichen Einstellungen erhältlich sind.

Barlog setzt aber auch auf recyceltes PET als Komponente von Blends mit Neuware zur Verbesserung der CO2-Bilanz von Kunststoff-Produkten, z. B. in Form von PET/PBT-Blends. „Wie bei der Neuware auch, steht bei unserer Keballoy-Eco-Produktreihe die Herstellung von kundenspezifisch maßgeschneiderten Materialien im Fokus“, so Peter Barlog, „Darüber hinaus unterstützen wir mit unseren Service-Abteilungen beim recyclinggerechten Design und bei der Entwicklung von nachhaltigen Produkten – bis hin zur Etablierung von kundenspezifischen Kreislaufkonzepten.“

www.barlog.de

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