08.07.2022
BASF

Recycling für Mehrschichtverpackungen

Beitrag teilen:
Lesedauer: 3 Minuten.

Gemeinsam arbeiten vier europäische Unternehmen an einem geschlossenen Kreislauf. Als Schlüssel, um die verbundenen Schichten einfacher wieder voneinander trennen zu können, sollen wasserbasierte Klebstoffe zum Einsatz kommen.

Laut dem European Green Deal sollen bis 2030 alle Verpackungen wiederverwendbar oder recycelbar sein: Diese Vorschrift gilt bei Mehrschichtverpackungen als besonders große Herausforderung, da deren einzelne Schichten zunächst getrennt werden müssen, bevor sie den entsprechenden Recyclingströmen zugeführt werden können.

Das europaweit tätige Recyclingunternehmen Sulayr, Valle del Zalabí (Spanien), hat ein Verfahren für das Recycling von Mehrschichtverpackungen auf den Markt gebracht, das der Anforderung eines Closed-loop gerecht und mit dem eine Wiederverwendung von PET praktisch ohne Abfall möglich wird. Eine Kreislaufwirtschaft für PET-haltige Verpackungsmaterialien existiert somit bereits. Dieser Prozess kann soll weiter verbessert werden, indem die Trennung der einzelnen Schichten vereinfacht wird.

BASF, Ludwigshafen, als Spezialist für Industrieklebstoffe, der Verpackungsmaschinen-Hersteller Bobst, Lausanne (Schweiz), und der Folienexperte Evertis, Portalegre (Portugal), unterstützen Sulayr bei dem Vorhaben. Die Unternehmen haben sich zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen, bei der sie ihr Know-how aus der gesamten Verpackungs-Wertschöpfungskette bündeln.

Herzstück des Verfahrens ist eine von Evertis hergestellte Mehrschichtfolie, die aus einer PET- und PE-Schicht besteht, welche auf einer Beschichtungsanlage von Bobst mit einem wasserbasierten Epotal-Klebstoff der BASF laminiert wird. Mehrschichtfolien kommen für ganz verschiedene Verpackungsmaterialien zum Einsatz. Nach Gebrauch kommt der Abfall in Sortieranlagen. Sulayr nutzt diesen als Rohstoff und stellt somit einen Closed-loop sicher. Das Unternehmen trennt die verschiedenen Schichten und führt das PET einer erneuten Nutzung zu. Dabei wird das recycelte PET an Evertis und andere Folienhersteller geliefert, die den Kreislauf erneut in Gang setzen. Das Verfahren kann für Abfälle von Verbrauchern (post-consumer) und Industrie (post-industrial) eingesetzt werden.

Schon seit 2009 ist Sulayr in der Lage, verschiedene Arten von Mehrschichtverpackungen zu trennen, aber die Geschwindigkeit und Kosteneffizienz des Verfahrens hängt vom Debonding (Trennung) der Folien ab. Miguel Ángel Arena, CEO von Sulayr, sagte: „Dank unserer Technologien sind wir in der Lage, die meisten PET-haltigen Mehrschichtverpackungen zu trennen und das recycelte PET der Industrie wieder als Rohstoff zur Verfügung zu stellen. Wir stellen jedoch Unterschiede bei den Schalen fest, die nach ihrer Verwendung in unser Unternehmen geliefert werden. Die wasserbasierten Epotal-Klebstoffe der BASF zum Beispiel ermöglichen eine einfache und schnelle Trennung sowie eine hohe Qualität der Rezyklate. Bei lösemittelbasierten Klebstoffen beispielsweise ist dies nicht der Fall. Wir sind sicher, dass ein verbessertes Verfahren zu einer besseren Recyclingfähigkeit PET-basierter Mehrschichtverpackungen beitragen kann. Dies gäbe der Verpackungsindustrie neue Möglichkeiten an die Hand, um ihre bestehenden Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit zu meistern.“

Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Recyclingverfahrens besteht darin, alle PET/PE-Schalen unter spezifischen Bedingungen herzustellen, die eine einfache Trennung gewährleisten. Genau auf diesem Gebiet arbeiten die Partner zusammen: Bevor ein neues Laminat auf den Markt kommt, wird es beispielsweise von Evertis in Bezug auf seine Recycelfähigkeit im Rahmen des Verfahrens von Sulayr qualifiziert. So wird sichergestellt, dass die einzelnen Schichten leicht zu trennen sind.

Sulayr und seine Kooperationspartner hoffen, dass sich die Wahrnehmung innerhalb der Branche auf breiter Basis verändern wird. Mehrschichtverpackungen auf PET-Basis sind für viele industrielle Anwendungen erforderlich, galten jedoch bislang nicht als nachhaltige Lösung. Dieses Best-Practice-Verfahren soll nun den gesamten Diskurs zwischen Stakeholdern der Wertschöpfungskette und Verpackungsverbänden verändern.

Sara Alexander, Marketing and Communication Manager Flexible Packaging bei Bobst erklärt: „Wir entwickeln unsere Anlagenplattform in Bezug auf die am besten geeignete Beschichtungstechnologie, Prozessagilität und -geschwindigkeit mit wasserbasierten Klebstoffen weiter.”

www.basf.com
www.bobst.com
www.evertis.com
www.sulayrgs.com

Nie wieder
etwas verpassen.

Aktuelle Technologie-News, meinungsstarke Blog-Beiträge und Produkt-Neuheiten sichern Ihren Informationsvorsprung. Exklusive Editorale der beiden Chefredakteure Markus Lüling (K-PROFI) und Christian Preiser (KI) runden das Angebot ab.

Anrede
Bitte Anrede auswählen!
Bitte Vorname angeben!
Bitte Nachnamen angeben!
Bitte E-Mail Adresse angeben!