Mit mehr als 600 Installationen auf Spritzgießmaschinen mit elektrischen Spritzaggregaten hat sich die von Engel entwickelte Software iQ weight control weltweit etabliert. Zu seinem Symposium im Juni 2015 präsentiert der […]
Mit mehr als 600 Installationen auf Spritzgießmaschinen mit elektrischen Spritzaggregaten hat sich die von Engel entwickelte Software iQ weight control weltweit etabliert. Zu seinem Symposium im Juni 2015 präsentiert der Spritzgießmaschinenbauer das Produkt mit einem erweiterten Funktionsumfang. Neben dem Umschaltpunkt und der profilierten Einspritzgeschwindigkeit lässt sich jetzt auch der Nachdruck im laufenden Prozess automatisch nachjustieren.
Schuss für Schuss Formteile mit konstant hoher Qualität zu fertigen, ist das Ziel jedes Spritzgießers. Eine präzise arbeitende Spritzgießmaschine reicht dafür aber nicht aus. Auch Schwankungen der Umgebungsbedingungen oder im Rohmaterial sowie Verschleiß haben Einfluss und können ein Nachjustieren der Parameter erforderlich machen. Die Software iQ weight control ermöglicht es, Abweichungen automatisch zu erkennen und noch im selben Schuss auszugleichen. Auf diese Weise soll sich, so Engel, der Ausschuss reduzieren und die Produktivität erhöhen.

iQ weight control sorgt auch während der Nachdruckphase für konstante Verhältnisse. Dies erhöht nochmals die Gewichtskonstanz bei Schwankungen der Schmelzeviskosität (Quelle: Engel)
Konstante Verhältnisse vom Einspritzen bis zum Nachdruck
Während des Einspritzvorgangs analysiert die Software dafür in Echtzeit den Druckverlauf über der Schneckenposition und vergleicht die Messwerte online mit einem Referenzzyklus. Auf Basis dieser Ergebnisse werden für jeden Schuss der Umschaltpunkt und das Einspritzprofil an die aktuellen Bedingungen angepasst und damit das eingespritzte Volumen über die gesamte Fertigungsdauer konstant gehalten. Insbesondere bei spritzdruckabhängiger Umschaltung werden zudem die Auswirkungen von Viskositätsschwankungen auf die Formteilfüllung kompensiert.
Mit der neuen Software-Version und automatischer Nachdruckkorrektur lassen sich nun auch nach Abschluss der Einspritzphase Viskositätsschwankungen durch die Anpassung des Nachdruckprofils ausgleichen.
Vorteile auch für dickwandige Teile
Das neue Feature erweitert den Einsatzbereich von iQ weight control. Während das automatische Nachjustieren der Einspritzparameter vor allem bei der Fertigung von Dünnwandteilen die Gewichtskonstanz erhöht, ist die Nachdruckphase bei der Herstellung von dickwandigen Bauteilen qualitätsentscheidend.
Während seines Symposiums Mitte Juni in St. Valentin demonstrierte Engel die weiterentwickelte Software mit der Herstellung medizintechnischer Gehäuseteile aus Polypropylen auf einer vollelektrischen Spritzgießmaschine „e-motion 170/110 T“. Durch Zugabe geringer Mengen eines leichter fließenden Wachses wurden Viskositätsabweichungen realitätsnah simuliert. Ohne Nachdruckkorrektur erhöhte sich das Bauteilgewicht bei abnehmender Viskosität um bis zu 0,29 g (fast 1 % des Bauteilgewichts) und führte zu unzulässigen Maßabweichungen. Mit aktivierter Nachdruckkorrektur dagegen blieb das Bauteilgewicht mit einer Schwankungsbreite von 0,07 g zuverlässig innerhalb der Toleranz.
Durchgängige Bedienlogik vereinfacht die Anwendung
Engel bietet iQ weight control alle Maschinen mit elektrischen Spritzaggregaten an. Dies umfasst die Baureihen e-motion, e-mac, e‑duo und e-victory. Die Software erfordert keine zusätzliche Hardware, sondern wird in die CC300-Steuerung der Maschinen integriert. Die durchgängige Bedienlogik gewährleistet eine intuitive, komfortable Anwendung.