28.11.2013
Krauss Maffei Berstorff

Extrusionskonzepte zum Recycling

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Lesedauer: 4 Minuten.

Ab sofort bietet Krauss Maffei Berstorff zwei Extrusionskonzepte für das sortenreine Kunststoffrecycling an. Mit den Extrusionsanlagen können gewaschene Kunststoffreststoffe mit hoher Restfeuchte in einer Wärme direkt zu einem qualitativ hochwertigen […]

Gebrauchte Agrarfolien, Produktionsabfälle aus der Folienproduktion sowie Faserreste zu einem hochwertigen Compound aufbereiten (Foto: KraussMaffei Berstorff)

Gebrauchte Agrarfolien, Produktionsabfälle aus der Folienproduktion sowie Faserreste können zu einem hochwertigen Compound aufbereitet werden (Foto: Krauss Maffei Berstorff)

Ab sofort bietet Krauss Maffei Berstorff zwei Extrusionskonzepte für das sortenreine Kunststoffrecycling an. Mit den Extrusionsanlagen können gewaschene Kunststoffreststoffe mit hoher Restfeuchte in einer Wärme direkt zu einem qualitativ hochwertigen Regranulat beziehungsweise einem Compound aufbereitet werden. Dabei stehen individuelle ein- oder zweistufige Konzepte, die gleichermaßen ökologisch wie ökonomisch sind, mit einem Zweischneckenextruder als Kernkomponente, im Vordergrund.

Einstufiges Recyclingkonzept für rieselfähige feuchte Reststoffe

Die Besonderheit der einstufigen Variante ist ein rein mechanisches Abquetschen des auf den Kunststoffreststoffen anhaftenden Wassers im Zweischneckenextruder , erklärt Martin Mack, Vice President Research and Development bei Krauss Maffei Berstorff in den USA. Rieselfähige PE- oder PP-Agglomerate werden nach dem Waschprozess mit einem hohen Wassergehalt zwischen 5 und 20 % in den Zweischneckenextruder eindosiert. Noch bevor der Kunststoff aufschmilzt, wird der größte Teil des Wassers durch den Druckaufbau in der Kompressionszone in axialer Richtung abgeführt. Die übrige Feuchtigkeit entweicht im Anschluss mittels einer atmosphärischen und einer Vakuumentgasung. Dabei sorgt ein Produkt-Niederhalte-Werk dafür, dass keine Schmelze in den Entgasungsöffnungen des Zweischneckenextruders aufsteigen kann, so dass es weder zu einer Beeinträchtigung des Entgasungsprozesses noch zu einer verlängerten Schmelzeverweilzeit kommt. Bei stark verunreinigter Eingangsware wird der Zweischneckenextruder vor der Granuliereinrichtung mit einer zusätzlichen Schmelzefiltrationseinheit ausgerüstet sein. Falls keine direkte Weiterverarbeitung oder Prozessrückführung mit den so gewonnenen Granulaten geplant ist, können sie im Zuge einer weiteren Veredelung einer nachträglichen, separaten Compoundierung zugeführt werden.

Einzugshilfe UltraFeed-System für leichte Folienrecyclate

Ein weiteres Optionspaket für die Verarbeitung von leichten Schredder- oder Folienrecyclaten ist die vergrößerte 6D-Einfüllöffnung und eine Schneckenkonfigurationen mit vergrößertem Volumen, die zu erheblichen Durchsatzsteigerungen bei Recyclaten mit geringer Schüttdichte führen.

Das UltraFeed-System ist eine weitere Möglichkeit, die Durchsatzleistung zu erhöhen. In einem speziellen Einfüllgehäuse verdichtet der Saugeinsatz die leichten Folienschnitzel und erhöht die Einzugsleistung bis zu 30 %.

Zweistufiges Verfahren für nicht rieselfähige Reststoffe

Für gebrauchte Agrarfolien, Produktionsabfälle wie Randbeschnitte aus der Folienproduktion sowie Faserreste bietet Krauss Maffei Berstorff ein zweistufiges Verfahren an. Dieses besteht aus einem speziellen Einschneckenrecyclingextruder und einem Zweischneckencompoundierextruder. Dazu erläutert Ralf J. Dahl, Bereichsleiter Zweischneckenextruder bei Krauss Maffei Berstorff in Hannover: „Hauptvorteil dieser Lösung ist die Möglichkeit in einer Wärme direkt ein hochwertiges Compound herzustellen.“

Die Materialvorbereitung für den zweistufigen Extrusionsprozess übernimmt ein Einschneckenrecyclingextruder mit vorgeschaltetem Schneidverdichter. In diesen wird das gewaschene Recyclat niedriger Schüttdichte mit einem Feuchtegehalt von bis zu 10 % zerkleinert und dank der Reibungswärme automatisch getrocknet. Von hier gelangt es in den Einschneckenextruder, in dem es plastifiziert, homogenisiert, entgast und über einen Hochleistungsschmelzefilter feinstfiltriert wird.

Mit Hilfe einer druck- und volumenkonstanten Schmelzepumpe wird die so aufbereitete, saubere Schmelze wahlweise von oben oder seitlich in den Zweischneckenextruder volumetrisch dosiert, wo sie individuell mit Zuschlagstoffen beaufschlagt, compoundiert wird.

Der Zweischneckenextruder bietet zudem die Möglichkeit Neuware in Form von Granulat beizugeben. Dadurch ist es möglich, den Zweischneckenextruder unabhängig von Recyclat auch als reinen Compoundierextruder zu verwenden.

„Die zweistufige Verfahrensvariante nutzt die exzellente Compoundierleistung des Zweischneckenextruders selbst bei hohen Füllgraden optimal aus und umgeht das Problem des Eindosierens hochvolumiger Eingangsware elegant, da Vortrocknung und Verdichtung in der Schneidverdichter-Einschneckenextruder-Kombination erfolgen. Dank einer zentralen Steuerungseinheit lassen sich in diesem wirtschaftlichen Aufbereitungsverfahren hochwertige Compounds in bester Qualität wiederholgenau herstellen“ , fasst Dahl zusammen.

Hohe Produktivität

Mit beiden Konzepten – der einstufigen oder zweistufigen Extrusion von feuchten Kunststoffreststoffen zu hochwertigen Endprodukten – kann Krauss Maffei Berstorff die meisten Aufbereitungsaufgaben für Durchsatzleistungen bis 4.000 kg/h optimal lösen. Beide ökonomisch und produktionstechnisch ausgereifte Verfahren kommen ohne zeit- und kostenaufwändige Vorbereitungsschritte, wie Vortrocknung oder Regranulierung aus. Die Aufbereitung in einer Wärme bewirkt eine nur geringe Degradierung des Kunststoffs und ist energetisch höchst effizient.

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