30.06.2014
Maplan

Forum für Elastomerverarbeiter

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Lesedauer: 7 Minuten.

Vulkanisierer und Elastomerspritzgießer unter sich: Die zweitägigen „Days of Technology“ bei Maplan am 4. und 5. Juni 2014 führten über 330 Besucher nach Ternitz in Niederösterreich. Nach Aussage des Veranstalters […]

Besucherstrom zur Hausmesse: Über 330 Besucher aus 24 Ländern sahen horizontale und vertikale Elastomer-Maschinen von 1.600 bis 4.600 kN. (Foto: Maplan)

Besucherstrom zur Hausmesse: Über 330 Besucher aus 24 Ländern sahen horizontale und vertikale Elastomer-Maschinen von 1.600 bis 4.600 kN. (Foto: Maplan)

Vulkanisierer und Elastomerspritzgießer unter sich: Die zweitägigen „Days of Technology“ bei Maplan am 4. und 5. Juni 2014 führten über 330 Besucher nach Ternitz in Niederösterreich. Nach Aussage des Veranstalters kamen die Besucher aus 24 Ländern. Flankiert durch 24 Partner aus der Elastomerindustrie bot sich den Besuchern eine „Tour d’horizon“ mit aktuellen Trends und dem neuesten Stand der Technik.

Wolfgang Meyer, CEO von Maplan: „Zahlreiche neue Projekte belegen den Nachholbedarf bei Investitionen auf der Verarbeiterseite einerseits und die Attraktivität unseres Angebots andererseits.“ (Foto: Maplan)

Wolfgang Meyer, CEO von Maplan: „Zahlreiche neue Projekte belegen den Nachholbedarf bei Investitionen auf der Verarbeiterseite einerseits und die Attraktivität unseres Angebots andererseits.“ (Foto: Maplan)

Fachvorträge, Anlagendemonstrationen im Produktionswerk, sowie im Technikum und Informationsstände von Partnerunternehmen boten Gelegenheit zum „Netzwerken“ und Fachsimpeln. In der Maschinenhalle und im Technikum wurden verschiedene Modelle von vertikalen und horizontalen Maschinen mit Schließkräften von 500 bis 6.500 kN präsentiert. Wolfgang Meyer, CEO von Maplan: „Die Abrundung unserer Produktpalette, die Überarbeitung und Modellpflege bieten unseren Kunden eine Reihe von Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Wertschöpfung. Hierbei kann Maplan aus dem Werksbaukasten Module für Standard- bis Sondermaschinen abdecken.“ Nach Aussage von Meyer fiel die Hausmesse in eine hochdynamische Marktphase: „Zahlreiche neue Projekte belegen den Nachholbedarf bei Investitionen auf der Verarbeiterseite einerseits und die Attraktivität unseres Angebots andererseits.“

Durchgängiges Programm von Horizontalmaschinen mit Automatisierung

Die Besucher sahen ein überarbeitetes Spektrum von Horizontalmaschinen der Baugrössen 1.000, 2.000, 3.000, 4.000 und 6.500 kN, repräsentiert durch Maschinen in einfacher Ausstattung bis hin zu voller Automatisierung mit Endkontrollmodulen als Fertigungszellen. Basis der gezeigten Automatisierungen waren aktuelle Kundenprojekte. Beispiele aus der 2K-Technik, variothermische Ansätze und die Verarbeitung von Festsilikon demonstrierten den Stand der technischen Machbarkeit bei Sonderanwendungen. Die Exponate boten dem Publikum einen Einblick in die heute möglichen Steigerungen von Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung: Temperiertechnik zur Energieschonung, Prozessoptimierungen und das realisierbare Niveau der Qualitätssicherung bei hohem Ausstoß und geringem Ausschuss. Ganz besonders im Fokus standen für die Experten aus der Verarbeitung die Lösungen zur cleveren Automatisierung, wie auch zum Werkzeugbau, zu Echtzeit-Service-Optionen, zu Prozesshilfen und QS-Instrumenten. Anwendungstechnische Beratungen und Informationen zu Gummimischungen und Werkstoffen generell, stießen auf reges Interesse.

Maschinen- und Werkzeugtechnik „State of the art“

Publikumsliebling: MTF 2600F2000/460 Ergonomic Wide Base zur Produktion von 2K-Dichtringen mit 2K-Werkzeugtechnik von O.R.P. Stampi. (Foto: Maplan)

Publikumsliebling: MTF 2600F2000/460 Ergonomic Wide Base zur Produktion von 2K-Dichtringen mit 2K-Werkzeugtechnik von O.R.P. Stampi. (Foto: Maplan)

Die Besucher nutzten die Maschinenpräsentationen in der Fertigungshalle und im Technikum zur Informationsaufnahme über Energieeffizienzen, Automation und neuester Werkzeugtechnik. Die Industriepartner aus Werkzeugbau und Automation waren gesuchte Gesprächspartner. Drei Anlagen erregten besonderes Interesse: Eine MTF 2600F2000/460 Ergonomic Wide Base zur Produktion von 2K-Dichtringen. Die 2K-Werkzeugtechnik kam von O.R.P. Stampi aus Viadanica, Italien. Das 8-fach Kaltkanalsystem mit offenen Düsen wurde durch eine elektrische Mittelplattenverschiebung mit externem Auswerfer und Bürstvorrichtung ergänzt.

Variotherme Prozessführung von Single Temperiertechnik: Eine MTF 750/160 Edition S zeigte eine Werkzeuglösung von Peta Formenbau. (Foto: Maplan)

Variotherme Prozessführung von Single Temperiertechnik: Eine MTF 750/160 Edition S zeigte eine Werkzeuglösung von Peta Formenbau. (Foto: Maplan)

Eine MTF 750/160 Edition S zeigte eine Werkzeuglösung von Peta Formenbau, Bad Soden. Herz dieser Anlage war ein Zwei-Kavitäten/Zwei-Düsen Kaltkanalsystem mit hydraulisch betätigten Nadelverschlussdüsen, ebenfalls ergänzt durch eine elektrische Mittelplattenverschiebung. Clou der Anwendung war eine variotherme Prozessauslegung mit der Single Temperiertechnik, Hochdorf, zur Vergrößerung des Verarbeitungsfensters. Auf einer horizontalen MBHF6000/460 wurden Silikonbauteile gefertigt. Das Exponat zeigte eine Trennebenenspritzeinheit und Auswerfer spritz- und schließenseitig mit einem Zusatzauswerfer für den Kaltkanal. Zusätzliche Merkmale waren ein vollautomatisches Silikon-Zuführsystem und ein hydraulischer Rahmenwechsel. Die meisten Maschinen waren mit energiesparenden Cool Drive-II-Antrieben ausgestattet, sowie dem FIFO-Aggregat für kurze Fließwege bis zum Werkzeug.

Breites Netzwerk von Partnern aus der Elastomertechnik

Rudolf Eisenhuber, Leiter Technik bei Maplan, erläuterte F&E-Aufgaben und neue Maschinentechnik von Maplan und seinen Partnern. (Foto: Maplan)

Rudolf Eisenhuber, Leiter Technik bei Maplan, erläuterte F&E-Aufgaben und neue Maschinentechnik von Maplan und seinen Partnern. (Foto: Maplan)

Insgesamt 24 Partner aus der Gummi-Industrie ergänzten mit Vorträgen oder Informationsständen das Programm. Das Spektrum der Industriepartner reichte von Spezialisten des Elastomer-Werkzeugbaus, Prozessoptimierungs- und QS-Systemen, sowie Prüfinstrumenten, über Beschichtungen und Automation, bis hin zu Gummimischungen und Rohstoffen. Die Wechselwirkungen von Materialien, Prozesstechnik oder neue Materialmischungen boten für die Experten wieder reichlich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Mit Spannung verfolgten die Verarbeiter die zahlreichen Vorträge aus der Industrie. Dabei waren Robotik- und Automationslösungen genauso gefragt wie clevere Werkzeugkonzepte und Informationen der Rohstoffanbieter. Anklang bei den Besuchern fanden komplette Lösungen für die Prozesskette, wie vom Karousel-Projekt aufgezeigt. Hier wurden Strategien von der Mischung über den Einspritzvorgang, das Stanzen und die Nacharbeit, sowie der automatischen Sortierung und Endkontrolle aufgezeigt.

Service als aktive Kundenbegleitung

Neben der Maschinentechnik stellte Maplan, im Rahmen der Vorträge, den Service in den Mittelpunkt. Dabei spielen heute Nachrüstungen, Maschinenüberarbeitungen und Online-Ersatzteileversorgung eine zunehmend wichtige Rolle für die Verarbeiter. Serviceleiter Peter Zipfelmayer stellte die Möglichkeiten der Online-Ferndiagnose vor. Kunden können durch Online-Diagnose unter anderem in Echtzeit Informationen zu Prozessparametern und deren Optimierung, sowie Software-Updates abrufen. Zipfelmayer erläuterte den Besuchern ausführlich die Sicherheitsaspekte der Online-Diagnose.

Praxis und Theorie zogen an einem Strang

Das Programm las sich wie ein Who-is-who der Branche. Akademische Unterstützung durfte auch nicht fehlen: Prof. Walter Friesenbichler (Montan-Universität Leoben) informierte zum Thema Heizzeitverkürzung im Vulkanisierprozess. Laut Prof. Friesenbichler liegen hier interessante Potenziale in einer Ausnutzung der Scher- und Dehnerwärmung. Das Verständnis der strömungstechnischen und thermodynamischen Vorgänge während der Einspritzphase konnte durch Versuche wesentlich verbessert werden. Die Einspritzarbeit als Haupteinflussgröße auf die Massetemperatur und die mögliche Heizzeitverkürzung wurden im Rahmen einer Dissertation von Dr. Leonhard Perko nachgewiesen. Die erzielbare Heizzeitverkürzung, so Prof. Friesenbichler, ist dabei ausschließlich von der eingebrachten Einspritzarbeit abhängig. Ulf Recht vom Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Aachen berichtete über die Herstellung von Elastomerformteilen mit superhydrophoben Oberflächen. Auch dies ein Vortrag, der aufmerksam verfolgt wurde.

Hinter den Kulissen: F&E-Aktivitäten vorgestellt

Als Entwicklungsprojekt stellte Maplan ein neuentwickeltes Druckausgleichselement vor. Dieses Element befand sich auf der kalten Seite der Heizplatte einer MTF1500/320edition. Nach Aussage von Maplan kann damit, insbesondere bei flächigen Mehrkavitätenwerkzeugen, eine wesentlich ausbalanciertere Druckverteilung auf den Platten erzielt werden. Diese Angaben, so Maplan, basieren auf FEM-Analysen. So können Werkzeuge bis in den Randbereich optimal ausgenutzt, drucksensible Bauteile bedient oder Werkzeuge mit hoher Bautiefe fertigungsgerechter betrieben werden. Nicht zuletzt sorgt das Element als preisgünstige Lösung für eine generelle Verbesserung der Bauteilqualität.

www.maplan.at

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