Als der Spritzgießbetrieb Michael Kunststofftechnik in Eppingen eine neue Kühlanlage anschaffen musste, sollte eine Technologie ins Haus kommen, die zuverlässig und ohne Chemie sauberes Prozesswasser bereitstellt und die Anlagenkomponenten schont. Mit EnwaMatic ist der technische Leiter Sven Schmitt fündig geworden.
Die Lösung hat Michael Kunststofftechnik, ein Spezialist für die Entwicklung und Fertigung von Technischen Kunststoffteilen, bei der Enwa AS Deutschland gefunden: Das System EnwaMatic garantiert durch ein patentiertes, selbstregulierendes Verfahren glasklares Wasser, einen zuverlässigen Korrosionsschutz und eine natürliche Bakterienbarriere. Den technischen Leiter Sven Schmitt überzeugte bei der EnwaMatic vor allem die automatisierte Funktionsweise, der Verzicht auf Biozide sowie der geringe Wartungsaufwand: „Als umweltfreundliches mittelständisches Unternehmen wollten wir in der neuen Kühlanlage keine Zusätze mehr für das Systemfluid verwenden. Das leistet die EnwaMatic. Nach deren Einbindung als Bypassfilter in den Hauptstrom unseres Kühlsystems haben sich Korrosionen an den Maschinen rasch gelöst, unsere Wasserqualität war schon nach kurzer Zeit sehr gut. Es gibt keine Ablagerungen und Biofilme mehr. Und das alles ohne Chemie. Das Handling ist problemlos und einfach, die Anlage muss nur einmal jährlich gewartet werden. Wir sind sehr zufrieden!“

Installation einer Wasseraufbereitung EnwaMatic in einem Temperierkreislauf (Abbildung: Enwa)
Der richtige pH-Wert gegen Korrosion und Bakterien
Herzstück der EnwaMatic sind die patentierten fünf Filtermedien ohne anorganische Substanzen. Er sorgt für einen konstanten pH-Wert zwischen 9 und 10,5, der eine Oxidschicht auf den wasserberührten Rohrmaterialien bildet. Diese schützt die Werkstoffe vor Korrosion. Der hohe pH-Wert dient gleichzeitig als Bakterienbarriere. Darüber hinaus bilden die anorganischen Filtermedien keine Nahrungsquelle für Bakterien, Pilze, Flechten oder Farne. Die Anlage filtert zudem kontinuierlich Schlamm und Partikel bis 5 µm. Die automatische Rückspülung reinigt das Filterbett. Eine Systemspülung ist meist nicht erforderlich. Das Abwasser der EnwaMatic ist laut schriftlicher Stellungnahme der unteren Wasserbehörde in Celle keiner Wassergefährdungsklasse zuzuordnen und kann ohne Probleme in den Abfluss geleitet werden. Für Anlagen mit Frostschutzmitteln muss eine spezielle Rückspülung durchgeführt werden, bei der die Konzentration des Wasser-Glykol-Gemischs aber unverändert bleibt. Hierfür gibt es eine spezielle Ausführung des Bypassfilters. Auch Luft bzw. Mikroblasen scheidet die EnwaMatic automatisch ab. Durch den geringeren Personaleinsatz bei der Wartung und die hundertprozentige Einsparung bei den Chemikalien reduziert die EnwaMatic zudem die laufenden Betriebskosten und sorgt bei dauerhaft optimierter Wasserqualität für eine besondere Langlebigkeit aller Anlagenkomponenten.

Die Korrosion an Leitungsmaterialien ist stark abhängig vom pH-Wert des Temperiermediums (Abbildung: Enwa).
Die selbstregulierenden Prozesse bieten den Kunden eine große Betriebssicherheit, da auch das aufbereitete Nachfüllwasser automatisch auf den gewünschten pH-Wert zum Korrosionsschutz des Systems optimiert wird – ohne einen Eingriff des Betreibers. Typische Schäden wie verstopfte Siebe, Abrasion an Pumpenrädern oder Anlagerungen in Rohrleitungen gehören der Vergangenheit an. Ausfallzeiten bei der Produktion werden dadurch vermieden. Die Lebensdauer aller Anlagenkomponenten erhöht sich signifikant.
Für Christian Barth, Prokurist der 2009 gegründeten Enwa AS Deutschland, die seit 2024 Teil der Skion-Gruppe ist, stehen neben der hochwirksamen Wasseraufbereitung der EnwaMatic auch Umweltschutz und Betriebssicherheit im Vordergrund. „Die hohe Qualität des Prozesswassers erspart den Betreibern nicht nur Ärger und Kosten. Auch die ständige Dosierung von Inhibitoren und Bioziden hat ein Ende, denn eine Über- oder Unterdosierung von Chemikalien ist Hauptursache für Anlagenschäden: In anderen Anlagen werden häufig Inhibitoren zugesetzt, die zwar durch die Steigerung des pH-Werts vor Korrosion schützen sollen, aber gleichzeitig durch die in ihnen beinhalteten, organischen Stoffe auch das Bakterienwachstum fördern. Die Folge: Es müssen Biozide verwendet werden, die nicht nur die Bildung von Biofilmen verhindern, sondern auch den pH-Wert wiederum senken und gleichzeitig die Leitfähigkeit des Prozesswassers anheben. Also müssen wieder Inhibitoren in das Kreislaufwasser dosiert werden. Aus diesem Grund verwendet Enwa bei seinen Filtermedien ausschließlich anorganisches Material. Der Verzicht auf Chemie schützt darüber hinaus auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion vor Kontamination durch die meist toxischen Inhaltsstoffe der Chemikalien.“
Bedarfsorientierte Installation in halboffenen und geschlossenen Kühlkreisen
Die EnwaMatic kann je nach Anforderung und Kundenwunsch in verschiedenen Ausführungen im Neubau wie auch im Bestand verwendet werden: für geschlossene (VDI 2035) und halboffene Heizsysteme ohne Alu (bis 140°C/PN25 – bis 1500 m³), für geschlossene (VDI 6044) und halboffene Kühlkreise (bis –20°C/PN25 – bis 1500 m³) – auch mit Frostschutzmitteln (Wasser-Glykol) bis -20° C – sowie auch für halboffene Hydraulik- und Werkzeugkühlkreise beim Kunststoffspritzguss. Das Gerät eignet sich für Rohre und Armaturen aus Mischmetallen, Kupfer, Stahl, Edelstahl, Eisen und Guss sowie Kunststoff.

Vier Wasserproben vor und nach der physikalischen Aufbereitung (Abbildung: Enwa).
Die EnwaMatic-Produkte beginnen bei einem Anlagenvolumen bis ca. 500 l als Mini-Version und reichen in der normalen Produktlinie bis ca. 130 m³. Die Ausführung der größeren BS-Systeme bereitet Wasserkreisläufe von aktuell bis zu 500 m³ als Einzelprodukt auf. Eine Kombination mehrerer Bypassfilter in einem Systemkreislauf ermöglicht auch die Aufbereitung noch größerer hydraulischer Systeme. Maßgeblich für die Auslegung ist immer der Wasserinhalt zuzüglich etwaiger Ergänzungswassermengen, zum Beispiel beim Spritzgießen. Ihre Wirkung entfaltet die Technologie auch bei Altlasten in bestehenden Anlagen sowie bei einem aktiven Eintrag von Schwebstoffen in das Kühlwasser. Sven Schmitt: „Voraussetzung für das optimale Funktionieren unserer neuen Wasseraufbereitungsanlage war die umfassende Bedarfsanalyse durch Enwa. Auch die montagefreundliche Installation und die fachliche Betreuung haben uns überzeugt. Überhaupt ist die Zusammenarbeit mit Enwa vorbildlich.“