25.09.2018
Montratec

Selbstfahrende Shuttles in der Prozessautomation

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Lesedauer: 7 Minuten.

Mehrere Produktneuheiten des intelligenten Schienen- und Shuttle-Transportsystems Montrac zur Effizienzsteigerung in der Kunststoffverarbeitung zeigt Montratec, Niedereschach, auf der Fakuma. Mit der jüngsten Innovation, dem Shuttle Carrier, der ganz ohne Schiene […]

Mit dem selbstfahrenden Shuttle Carrier lassen sich Schienensegmente für Freiräume, Transportstrecken und Gänge unterbrechen, ohne den Produktionsprozess anhalten zu müssen. (Foto: Montratec)

Mit dem selbstfahrenden Shuttle Carrier lassen sich Schienensegmente für Freiräume, Transportstrecken und Gänge unterbrechen, ohne den Produktionsprozess anhalten zu müssen. (Foto: Montratec)

Mehrere Produktneuheiten des intelligenten Schienen- und Shuttle-Transportsystems Montrac zur Effizienzsteigerung in der Kunststoffverarbeitung zeigt Montratec, Niedereschach, auf der Fakuma. Mit der jüngsten Innovation, dem Shuttle Carrier, der ganz ohne Schiene die Arbeitsstationen verbindet, stellt Montratec die nächste Weiche in der Prozessautomation und Intralogistik.

„Effizienz ist der Schlüssel zum Erfolg“, so Sven Worm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Montratec GmbH, „und Effizienz erreicht man durch Prozessautomation. Auf der Fakuma 2018 zeigen wir dazu Neu- und Weiterentwicklungen unseres innovativen Schienen- und Shuttle-Transportsystems Montrac. Unsere jüngste Entwicklung, der selbstfahrende Shuttle Carrier, kann dabei durchaus als bahnbrechend für die Kunststoffindustrie bezeichnet werden.“

Mit dem Shuttle Carrier ist es erstmals möglich, das Schienensystem individuell zwischen den Schienensegmenten für Freiräume, Transportstrecken und Gänge zu unterbrechen, ohne den Produktionsprozess anhalten zu müssen. „Daraus resultiert ein optimiertes kundenspezifisches Anlagenlayout, das flexibel auch den schwierigsten räumlichen Verhältnissen beim Kunden angepasst werden kann“, bekräftigt Worm.

Live-Anwendung mit laufendem Spritzgießprozess

Auf der Messe ist ein kompletter Loop des Schienensystems im laufenden Prozess zu sehen, u.a. holt ein Shuttle Carrier Spritzgussteile von einer Spritzgießmaschine ab, bringt sie zum Montrac-Loop und setzt sie dort auf die Schiene zum Weitertransport. (Foto: Montratec)

Auf der Messe ist ein kompletter Loop des Schienensystems im laufenden Prozess zu sehen, u.a. holt ein Shuttle Carrier Spritzgussteile von einer Spritzgießmaschine ab, bringt sie zum Montrac-Loop und setzt sie dort auf die Schiene zum Weitertransport. (Foto: Montratec)

„Um unsere Messebesucher möglichst anschaulich über die vielfältigen und flexiblen Anwendungsmöglichkeiten von Montrac zu informieren, werden wir einen kompletten Loop unseres Schienensystems inklusive Standardkomponenten aufbauen und im laufenden Prozess zeigen. Zudem wird unser Shuttle Carrier zum Einsatz kommen, wenn er die Spritzgussteile von einer Arburg Spritzgussmaschine abholt, diese zum Montrac-Loop bringt und dort zuverlässig auf die Schiene zum Weitertransport setzt“, informiert Worm.

Montratec versteht sich als Hightech-Unternehmen und Vorreiter in der Industrie 4.0. „Wir investieren intensiv in Forschung und Entwicklung und setzen mit Montrac neue Maßstäbe bei der Optimierung der Produktionsprozesse durch Automatisierung“, so Worm. Beispiele hierfür finden sich beim Einsatz von Montrac in Spritzguss-Verfahren zur Herstellung von Auto-Scheinwerfern, bei der Fertigung von Medizinprodukten wie Kontaktlinsen und Arzneimitteln oder auch Kunststoffbehältern für medizinische Anwendungen in der Labor-Technologie.

Selbstfahrender Verbindungsroboter auf dem Boden

Der Shuttle Carrier fungiert als eine Art selbstfahrender Verbindungsroboter auf dem Boden, der mittels Sensor seine vorgezeichnete Fahrstrecke erkennt und mit Geschwindigkeiten bis 25 m/min abfährt. Eine bewegliche Schiene bildet den Abschluss des höhenverstellbaren Aufsatzes des Shuttle Carriers, um leere oder bis zu einem Gewicht von 50 kg beladene Transport-Shuttles von einem feststehenden Schienensegment zum anderen zu fahren und dort wieder auf die Schiene zu setzen. Damit es im Produktionsprozess keine Wartezeiten gibt und der Shuttle Carrier permanent zur Verfügung steht, wird der Akku beim Andocken geladen.

Mit dem Schienen- und Transportsystem Montrac sind individuelle, kundenspezifische Lösungen für die Prozessautomation realisierbar. (Foto: Montratec)

Mit dem Schienen- und Transportsystem Montrac sind individuelle, kundenspezifische Lösungen für die Prozessautomation realisierbar. (Foto: Montratec)

Das modular aufgebaute Transportsystem Montrac bestehend aus einem Aluminium-Monoschienensystem und unterschiedlichen Shuttle-Typen, die sich unabhängig voneinander autonom gesteuert bewegen, wird mit dem Shuttle Carrier um eine weitere aktive Komponente erweitert. Der ohnehin geringe Platzbedarf von Montrac, resultierend aus der Kombination von integrierten, elektrisch betriebenen Weichen, Kreuzungen und Kurvenradien von gerade einmal 220 mm, Schienenanstiegen bis zwölf Grad und integrierten Liftelementen, kann mit dem Einsatz von Shuttle Carriern nun noch weiter reduziert werden. „Die modulare Bauweise von Montrac ermöglicht eine laufende Anpassung an geänderte Prozessabläufe und eine beliebige Systemerweiterung“, betont Worm.

Autonomer Transport auf der Monoschiene

Die autonom gesteuerten Transport-Shuttles bewegen sich selbstzentriert auf der Monoschiene und kommunizieren via Infrarot sowohl mit den Arbeitsstationen als auch mit der Fahrstrecke. Als Förderfahrzeug auf der Schiene transportiert das Montrac Shuttle MSH4 jedwede Materialien oder Werkstücke bis zu einem Gewicht von 30 kg, das Montrac Shuttle MSH5 befördert optional sogar 50 kg und beide Shuttle-Typen erreichen eine Transportgeschwindigkeit von 55 m/min. Die neue Montrac Shuttle MSH5 Generation verfügt zudem über ein optimiertes Antriebskonzept zur besseren Stabilität und Krafteinleitung auf der Montrac Monoschiene. Ein 5-strahliges Sensormodul kontrolliert und überwacht sowohl Kurvenfahrten (Curve Control) als auch Rückwärtsfahrten (Direction Control) der Shuttles. „Aufgrund des optimierten Sensormoduls wird nun eine breitere Detektionsfläche gesehen und die Überwachung auch breiterer Werkstückträger gesichert“, erklärt Worm. „Zudem maximieren wir die Sicherheit der Mitarbeiter, da das 5-strahlige Sensormodul sich nähernde Personen oder Gegenstände erkennt und das Shuttle automatisch stoppt, so dass Zusammenstöße verhindert werden.“

Auch für den Reinraum

Speziell für die Industrie-Branchen mit hohen Hygiene-Anforderungen wurde das neue Montrac Cleanroom Shuttle MSH4 CR entwickelt. Mit Fahrgeschwindigkeiten von 30 m/min erlaubt es Zuladungen sensibler Produkte bis zu 30 kg Gewicht. Aufgrund der rein elektrisch angetriebenen Komponenten und der daraus resultierenden minimalen Partikelemission ist das Cleanroom Shuttle vom Fraunhofer Institut für die Reinraumklassen ISO 5 und 7 zertifiziert. Es wird bei der Herstellung empfindlicher Erzeugnisse in der Computer-, Halbleiter-, Pharma-Industrie, Medizinbranche sowie im Laborbereich eingesetzt.

Dank der intelligenten Materialflusskontrolle (Material Flow Controller) sind Status und Bewegung jedes Shuttles bekannt. „Die Hightech-Steuerung stellt sicher, dass die Shuttles stets zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sind und selbststeuernd ihr individuelles Transportziel finden. Durch die Automatisierung erhöhen wir den Produktionsdurchsatz und steigern die Effizienz“, bekräftigt Worm.

Sven Worm, Vorsitzender der Montratec-Geschäftsführung: „Wir steigern die Effizienz durch Prozessautomation.“ (Foto: Montratec)

Sven Worm, Vorsitzender der Montratec-Geschäftsführung: „Wir steigern die Effizienz durch Prozessautomation.“ (Foto: Montratec)

„Die permanente Stromversorgung der Shuttles direkt über die Monoschiene gewährleistet maximale Zuverlässigkeit“, so Worm. Außerdem besteht jederzeit die Möglichkeit, jedes Shuttle individuell aus dem laufenden System zu entfernen oder auszutauschen, ohne dafür die Anlage stoppen zu müssen. Die sensorgesteuerte Sicherheitstechnik erkennt Hindernisse auf der Strecke und mit einer Präzision von unter 1 mm verhindert die integrierte Auto-Stopp-Funktion, dass es zu Stößen kommt. „Dies garantiert einen erschütterungsfreien und laufruhigen Transport auch von stoßempfindlichen Materialien“, erläutert Worm.

„Unser Ziel sind individuelle, kundenspezifische Lösungen für die Prozessautomation zur Effizienzsteigerung in der Kunststoffindustrie“, bekräftigt Worm mit Ausblick auf die neuen Systeme, die Montratec auf der Fakuma 2018 in Friedrichshafen präsentiert.

www.montratec.com

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