27.08.2019
Motan

Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung im Fokus

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Lesedauer: 4 Minuten.

Das Leitthema „Circular Economy“ der K 2019 rückt die Motan Holding GmbH, Konstanz, in den Fokus ihres Messeauftritts. Denn für die Kunststoffindustrie ist die Kreislaufwirtschaft ein zentrales Thema. Dabei handelt […]

Motan stellt das Thema Kreislaufwirtschaft in den Mittelpunkt des Messeauftritts. (Foto: Motan)

Motan stellt das Thema Kreislaufwirtschaft in den Mittelpunkt des Messeauftritts. (Foto: Motan)

Das Leitthema „Circular Economy“ der K 2019 rückt die Motan Holding GmbH, Konstanz, in den Fokus ihres Messeauftritts. Denn für die Kunststoffindustrie ist die Kreislaufwirtschaft ein zentrales Thema. Dabei handelt es sich um ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden.

Als Hersteller von Produkten und Systemen für das Material Handling von Schüttgütern (Granulat, Mahlgut, Flakes und unterschiedlichste Pulver) ist das Unternehmen Partner der drei Kunststoffteilbereiche: Herstellung von Neuware und Rezyklaten sowie Kunststoffverarbeitung. Im Zusammenhang mit dem Aufbau von Kreislaufsystemen spielt nach Auffassung von Motan die Digitalisierung und damit die Vernetzung von Produktionsprozessen – allgemein auch Industrie 4.0 bezeichnet – eine wichtige Rolle.

Bereits heute stehen die Daten aus Trocknern, Dosier- und Mischsystemen oder aus der Kristallisation zur Verfügung und werden innerhalb der Prozesse genutzt. In Zukunft werden weitere Daten hinzukommen, etwa Informationen über die Zusammensetzung der Materialien, deren Feuchte, Rezepturen, Materialkennwerte sowie Produktionsdaten der Verarbeitungsmaschinen. Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Eigenschaften von Rezyklaten nach wiederholter Verarbeitung ändern. Auch hier spielt das Know-how des Unternehmens eine Rolle, etwa wenn es um das präzise Dosieren von Additiven bei der Herstellung von Regenerat geht.

Für die Qualitätssicherung wird es mehr als bisher erforderlich sein, auch Daten aus dem Verarbeitungsprozess zu erhalten und sie mit den bereits vorhandenen Informationen zu vernetzen. Insofern gewinnt eine erweiterte Sensorik in der Verarbeitung, sowohl in den Verarbeitungsmaschinen als auch in den Werkzeugen, an Bedeutung. Die digitale Vernetzung aller Systeme ist in diesem Zusammenhang aktuell eine der wichtigsten Aufgaben, an der Motan mitarbeitet.

Das Gelingen der Kreislaufwirtschaft steht und fällt mit der Transparenz darüber, was genau in ein Produkt eingeflossen ist und wohin dieses Produkt weitergegeben wird. Bereits heute gibt es Ansätze, Materialien zu kennzeichnen, um sie identifizierbar zu machen. Das Unternehmen entwickelt dafür Lösungen, den Informationsfluss parallel zum Materialfluss beim Materials Handling zu automatisieren und so eine durchgängig digitalisierte Informationskette vom Wareneingang bis zum Fertigprodukt zu erhalten.

Ist Rezyklat sortenrein oder sehr gut sortiert und aufbereitet, unterscheidet es sich von Neuware nur wenig. Wie wichtig Transparenz hinsichtlich der Herkunft und Zusammensetzung von Materialien sein kann, sei kurz an einem Beispiel erläutert: Muss etwa ein Material aus einer Mischfraktion getrocknet werden, kann es zu unkontrollierten Ausdünstungen kommen, die schlimmstenfalls das Trockenmittel zerstören können. Ist die Materialzusammensetzung zuvor bekannt, ist eine geeignete Trocknerauslegung möglich. Unverzichtbar sind daher eine entsprechende Dokumentation und Qualitätssicherung seitens der Recycling-Wirtschaft und des Verarbeiters.

Um eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu etablieren, sind schlussendlich alle als Verbraucher gefordert. Das betrifft sowohl das Verhalten hinsichtlich Müllvermeidung und Mülltrennung, als auch die Akzeptanz von Produkten aus Rezyklaten. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich.
Wichtig ist schließlich, den Rahmen des Möglichen realistisch einzuschätzen. Soweit sich beispielsweise vermischte und verschmutzte Abfälle nicht gut recyceln lassen, sollten derartige Restabfallströme einer rohstofflichen (chemischen) Verwertung zugeführt werden. Hierzu gibt es bereits erste, vielversprechende Projekte. Erst ganz am Ende der Kreislaufwirtschaft steht dann die energetische Verwertung, vorzugsweise mit einer effizienten Energierückgewinnung.

www.motan-colortronic.com

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