Die neue Heißkanaltechnologie Stargate HRS verzichtet auf Nadeln und setzt stattdessen auf ein membranähnliches Element zur Steuerung des Schmelzeflusses. Dies bietet neben kürzeren Zykluszeiten weitere Vorteile.
Oerlikon HRSflow, San Polo di Piave (Italien), hat kürzlich mit Stargate HRS eine neue Heißkanaltechnologie mit neu gestalteter Angusseinheit vorgestellt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konstruktionen mit axial beweglichen Nadeln kommt bei dieser Technologie ein membranähnliches Element in der Angussebene zum Einsatz, um den Fluss der Schmelze in den Hohlraum zu steuern. Der Verzicht auf die Nadel bietet zahlreiche Verarbeitungsvorteile.
Dank des Membrankonzepts, das ein verbessertes Temperaturmanagement bietet, verkürzt sich die Zykluszeit. Da keine Komponenten für die Führung und Bewegung der Nadeln erforderlich sind, werden auch die Fertigung, Montage und Wartung vereinfacht. Durch das spezielle Design entfällt zudem der Platzbedarf für den Aktuator, der bei herkömmlichen Systemen normalerweise axial über den Nadeln positioniert ist. Dadurch können dünnere Aufspannplatten verwendet werden. Darüber hinaus ermöglicht die nadellose Konfiguration kleinere Düsendurchmesser und damit auch Cut-outs. Dadurch ist Stargate HRS besonders kompakt.

Bei der neuen Technologie Stargate HRS kommt ein membranähnliches Element in der Angussebene zum Einsatz, um den Schmelzefluss zu steuern. (Abb.: Oerlikon HRSflow)
Die Kombination aus gleichmäßigem Schmelzefluss und reduzierten Toträumen ermöglicht schnellere Farbwechsel, weniger Ausschuss und geringere Druckverluste. Darüber hinaus senkt der leicht austauschbare Angusseinsatz den Wartungsaufwand. Die externe Position des Stellantriebs trägt zu einem geringeren Energieverbrauch bei, da keine Kühlung erforderlich ist.

Links ein Standard-Nadelverschluss, rechts die Heißkanaltechnologie Stargate HRS, die weniger Einbauraum benötigt. (Abb.: Oerlikon HRSflow)
Erfahrungen im R&D Technical Center von Oerlikon zeigen, dass sich die neue Technologie gut für das Spritzgießen mittelgroßer bis großer Teile bei reduzierten Halte- und Zykluszeiten eignet. Letztere können dabei um bis zu 20 % kürzer sein als bei herkömmlichen Anguss-Systemen.
Die nadellose Technologie soll voraussichtlich ab Mitte 2026 verfügbar sein. Laufende Entwicklungen zielen darauf ab, ihr Anwendungsspektrum zu erweitern.






