26.11.2025
Bioscovery

Für thermisch belastete Anwendungen

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Der naturfaserverstärkte und überwiegend biobasierte Werkstoff SilvaTherm bietet eine hohe Wärmeformbeständigkeit und verzögerte Entflammbarkeit, wodurch die Brandlast im Bauteil ohne den Einsatz halogenierter Additive reduziert wird.

Mit dem neuen Kunststoff-Compound SilvaTherm adressiert die Bioscovery GmbH, Altdorf, den wachsenden Bedarf an nachhaltigen Werkstoffen. Aus Sicht des Unternehmens besitzt das Biomaterial großes Potenzial, herkömmliche thermoplastische Stoffe in vielen Branchen zu ersetzen – etwa in der Bau- und Automobilindustrie.

„Mit der Nachfrage nach recycelbaren, biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen steigen auch die Anforderungen an eine höhere Wärmebeständigkeit sowie einer späteren Entflammbarkeit und Brennbarkeit des Materials. Unser disruptiver, naturfaserverstärkter und überwiegend biobasierter Kunststoff-Compound SilvaTherm erfüllt diese Anforderungen und setzt neue Maßstäbe in zahlreichen industriellen Anwendungen“, sagt Jörg Dörrstein, Geschäftsführer von Bioscovery und verantwortlich für Entwicklung und Innovation. Das Material besteht aus kompostierbaren Inhaltsstoffen, mechanisch verstärkt durch Naturfasern. Mit einer Wärmeformbeständigkeit von über 90 °C erfüllt es die Anforderungen der VDA-Norm und eignet sich für anspruchsvolle Anwendungen.

„Entwickelt haben wir das neue Material im Rahmen eines Projektes für ein 3D-Druck-Verfahren, das hohe Wärmeformbeständigkeit mit naturfaserverstärkten Kunststoffen erforderte. Aktuell laufen noch Verfahren und Zertifizierungen, um die 100%ige spätere Entflammbarkeit sowie die Nicht-Brennbarkeit (V0-Zertifizierung) sicherzustellen“, so Dörrstein.

Vielseitig und skalierbar für industrielle Anwendungen

Der überwiegend biobasierte Compound SilvaTherm wurde speziell für temperatursensible und technisch anspruchsvolle Anwendungen konzipiert. Entwicklungsziele waren eine gute Recyclingfähigkeit, Kompostierbarkeit unter geeigneten Bedingungen und eine im Vergleich zu fossilen Kunststoffen reduzierte CO2-Bilanz. Es kann für verschiedenste Verarbeitungsverfahren wie beispielsweise Spritzguss, 3D-Druck, Tiefziehen, Extrusion oder auch Blasformen eingesetzt werden.

„Gerade in der Automobilindustrie sehen wir großes Potenzial, herkömmliche thermoplastische Stoffe zu ersetzen, beispielsweise in Interieur-Anwendungen“, erläutert Dörrstein. Weitere Beispiele für die Vielseitigkeit und Skalierbarkeit des Compounds nennt er mit der Substitution von PVC in der Rohrherstellung oder von Granulat für individuelle Bauteile und Möbel im 3D-Druck.

Wissenschaftliche Unterstützung erhielt Bioscovery durch die enge Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Biogene Polymere, am Standort Straubing. „Unser Ziel war es, ein biobasiertes Material zu entwickeln, das ökologisch überzeugt und technisch konkurrenzfähig ist. Durch die gezielte Entwicklung eines Materials mit Flammschutzfunktion und dem Potenzial zur Rezyklierbarkeit und Kompostierbarkeit möchten wir neue Maßstäbe in der nachhaltigen Werkstofftechnik setzen. Innovationen wie diese schützen wir durch Patente und Gebrauchsmuster weltweit, womit diese die Basis für ein weiteres, gesundes Wachstum bilden“, erläutert Dörrstein.

So plant das Unternehmen, die hauseigene Materialproduktion von heute 1.000 t bis Ende 2026 zu verdoppeln und mittelfristig auf 4.000 t zu steigern. Zudem gab es im Herbst ein Re-Branding von der bisherigen Biofibre zur Bioscovery GmbH.

www.bioscovery.com

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