Werden kohlefaserverstärkte thermoplastische Kunststoffe zur Verbesserung ihrer tribologischen Eigenschaften mit Gleitmitteln modifiziert, führt das häufig zur Verschlechterung anderer mechanischer Eigenschaften. Lehmann & Voss & Co., Hamburg, hat gemeinsam mit der […]
Werden kohlefaserverstärkte thermoplastische Kunststoffe zur Verbesserung ihrer tribologischen Eigenschaften mit Gleitmitteln modifiziert, führt das häufig zur Verschlechterung anderer mechanischer Eigenschaften. Lehmann & Voss & Co., Hamburg, hat gemeinsam mit der Impreglon Oberflächentechnik GmbH, Lüneburg, eine Kombination aus Spritzgießen und elektrostatischer Pulverbeschichtung entwickelt, womit Polymerbauteile aus PA 6 oder PEEK mit thermoplastischen Tribopolymeren, wie beispielsweise POM, beschichtet werden können.
Der Werkstoff des Spritzgießteils (Substrat) wird optimal auf das Beschichtungssystem abgestimmt. Letzteres besteht aus einem Primer und einer ca. 100 µm dicken Thermoplastschicht. Hochfeste Bauteile mit optimal gleitfähigen Oberflächen sind das Ergebnis. Die gleitmodifizierte POM-Oberfläche zeigt gegen Stahl einen Gleitkoeffizient von 0,06 (gemessen an einem Schwing-Reibverschleiß-Prüfstand). Dabei zeigten sich keine Einlaufeffekte. Anders als bei Spritzgießbauteilen wird die POM-Schicht nicht durch eine kalte Werkzeugoberfläche eingefroren. Stattdessen bildet sich eine hochkristalline Morphologie an der Oberfläche aus. Diese dicht gepackten Kristallite sorgen für eine hohe Abriebbeständigkeit und matte Oberfläche. Im Taber-Test werden 27,3 Takte benötigt, um einen Mikrometer abzureiben. Neben POM sind auch andere Beschichtungssysteme verfügbar, beispielsweise auf Basis von PBT.
Es können Schichtdicken von 100 bis 200 μm mit gleichmäßiger Schichtdickenverteilung appliziert werden. Impreglon bietet die Beschichtungsdienstleistung von und mit Luvocom-Werkstoffen auch für große Serien mit kontinuierlich arbeitenden Automatikprozessen an.