01.07.2019
Barlog

23. EKTT mit Erfindungen, Innovationen und Körpersprache

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Lesedauer: 5 Minuten.

Innovation ist zum Buzzword geworden. In jeder Pressemitteilung ist das Produkt, das Unternehmen, die angebotene Dienstleistung innovativ. So erlebt es auch Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter der Barlog Gruppe, Overath. Unter […]

Innovation ist zum Buzzword geworden. In jeder Pressemitteilung ist das Produkt, das Unternehmen, die angebotene Dienstleistung innovativ. So erlebt es auch Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter der Barlog Gruppe, Overath. Unter dem Motto „Von der Erfindung bis zur Serienreife“ des 23. Engelskirchener Technologietages (EKTT) am 27. und 28. Juni nahm er in seinem Einführungsvortrag die Innovation unter die Lupe.

Der Innovation auf den Grund ging Peter Barlog in seinem Einführungsvortrag (Foto: K-AKTUELL.de).

Peter Barlogs Fazit dabei: Innovation ist mehr als eine neue Erfindung. Denn die meisten Erfindungen scheitern, kommen nie auf den Markt, verkaufen sich nicht. Er bekräftigt: „Innovation ist die Schaffung eines tragfähigen neuen Angebots.“ Und: „Erfinder sind selten Innovatoren.“ Meist konzentrieren sich Unternehmen auf die Entwicklung eines neuen Produkts, einer neuen Technologie oder Anwendung. Sie vergessen die Innovationsfelder Organisation und Kundenerlebnis.

Zehn Innovationstypen hat Innovationsforscher Larry Keeley identifiziert. Kommen möglichst viele davon zusammen, steigen die Chancen auf eine echte Innovation beträchtlich. Hoffnung setzt Barlog in das Produkt Keballoy 3D seines Unternehmens. Es handelt sich um einen Polymerblend, der über Magnetismus spezifische Informationen in der Oberfläche speichert. Das Material lässt sich durch Spritzgießen verarbeiten Jedes Bauteil kann individuell gestaltet und mit 3D-Effekten lackiert werden. „Wir wissen noch nicht, ob unsere Entwicklung eine Innovation wird. Vier Innovationstypen kommen bei Keballoy zusammen, jetzt muss noch das Timing stimmen“, erklärte Peter Barlog offen.

Bunte Mobilität

Netzwerken neben fachlichem Input – das ist die Idee des EKTT (Foto: K-AKTUELL.de).

Mit der Mobilität der Zukunft beschäftigte sich der Erfinder des Smarts, Prof. Johann Tomforde, geschäftsführender Gesellschafter der Teamobility GmbH, Böblingen. Sie wird bunter, und Kunststoffe erobern sich mehr Platz im Interieur, aber auch im Exterieur. Tomforde ist sich sicher: „Nach mehreren Hypes um leichte und effiziente Fahrzeuge und den immer wiederkehrenden Rückfall in die tonnenschweren Automobile gehe ich davon aus, dass etwa 2030 der Durchbruch für ganz neue Fahrzeug- und Mobilitätskonzepte kommt.“

Neue Antriebsformen werden sich durchsetzen, wobei nach Ansicht von Tomforde mehr als ein Antriebssystem nötig wird. Leichte Fahrzeuge, autonom fahrende Fahrzeuge, modulare Konzepte, neue Materialien – das sind nur einige der „Must have“ der neuen Mobilität. „Für die bunte Mobilität der Zukunft brauchen wir interdisziplinäre Teams in der Zuliefer- und Automobilindustrie. Menschen aus unterschiedlichen Branchen, Firmen und Funktionsbereichen“, bekräftigte Tomforde.

Für den Entwickler steht fest, dass Autos der Zukunft auf standardisierten Chassis und Plattformen basieren, deren Aufbau je nach Bedarf modifiziert werden. Die Kunststoffbranche sei dabei gleich in mehreren Disziplinen gefragt: Leichtbau, Cockpitgestaltung, Sitzsysteme, Hang-on-Exterieurteile und Interieur-Gestaltungselemente.

„Sie sind mitten unter uns“

Prof. Claus Mattheck zieht die Zuhörer in seinen Bann – mit der Körpersprache der der Bauteile und der erfrischenden Art seines Vortrags (Foto: K-AKTUELL.de).

Am Ende des ersten Tages sorgte Prof. Claus Mattheck, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), für die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Teilnehmenden. In einem Grundlagenkurs der Mechanik und Strömungsmechanik anhand der Körpersprache von Bäumen, Bachkieseln und Maikäfern vermittelte er die Basis aller Konstruktion. Sein Fazit: „Materialversagen lässt sich mit Schubvierecken, Zugdreiecken und Wirbeln erklären. Sie sind mitten unter uns.“

Aussteller und Teilnehmende frischten alte Kontakte auf und knüpften neue (Foto: K-AKTUELL.de).

Sein Blick in die Natur eröffnete den Blick in die Technik und Bauteilkonstruktion. Dabei gibt es nach seiner Erkenntnis keinen größeren Unterschied zwischen dem Verhalten von Feststoffen und Fluiden. Die laminare Strömung als Zugdreieck – anschaulich, verständlich und deutlich einfacher zugänglich, als Bernoulli-Gleichungen. Die Mehrfachkerbe beschreibt der engagierte Professor als Anleitung zur Sabotage im Maschinenbau und reduziert sie auf das Zugdreieck; Materialverformung bei Biegung veranschaulichte er durch Wirbel und ja – Zugdreiecke. Mit der Körpersprache der Natur bringt Mattheck Kindern und Erwachsenen den Maschinenbau näher. Sein Credo: „Zugdreiecke sind die Universalform der Natur, die Sie nur in den Maschinenbau übertragen müssen.“

Werkstoffe, Verarbeitung und Peripherie

Gespräche vor Veranstaltungsbeginn und in den Pausen (Foto: K-AKTUELL.de).

Bei den parallelllaufenden Sessions lag der Fokus auf Maschinen- und Peripherietechnik, Werkstoffen und der Simulation. Kaskadenspritzgießen, Mikrospritzgießen, Gasinjektion und das Spritzgießen magnetischer Werkstoffe waren ebenso Thema wie Materialverteilsysteme, die Temperierung oder die Bauteil- und Werkzeugsimulation.

www.barlog.com; www.ektt.de

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