06.08.2025
Battenfeld-Cincinnati

Erste Projekte mit Großrohrlinien

Beitrag teilen:
Lesedauer: 3 Minuten.

Der Maschinenbauer hat kürzlich zwei Anlagen für PE-Großrohre bis 2,7 m Durchmesser bei Auftraggebern in Ägypten installiert. Erste Projekte damit sind bereits umgesetzt. Durch die hohe Präzision lassen sich pro Anlage bis zu 1 Mio. EUR im Jahr an Materialkosten sparen.

Nur 5 mm Wanddickenabweichung bei einem Rohrdurchmesser von 2,7 m. Die Extrusionstechnologie von battenfeld-cincinnati, Bad Oeynhausen, macht es möglich. Der Maschinenbauer verfügt über einen großen Erfahrungsschatz im Bau kompletter Großrohrlinien und hat so viele Anlagen international installiert hat, wie kaum ein anderes Unternehmen.

„Die Qualität und Genauigkeit der Großrohre, die wir auf der neuen Linie von battenfeld-cincinnati erzielen, ist ausgezeichnet“, lobt Ahmed El Mahalawy, Inhaber der Plastic Pipes & Products Co. (PPP) in Kairo (Ägypten), den Produzenten der neuen Komplettanlage. Gerade realisierte PPP ein Projekt mit Großrohren in Oman: hochwertige Rohre fördern Meerwasser in eine Entsalzungsanlage – eine passende Anwendung für Kunststoffrohre, die hier mit ihrer Korrosionsbeständigkeit punkten. Gleichzeitig eine sinnvolle Anwendung für Großrohre, da sich so große Wassermengen in kürzester Zeit effizient befördern lassen.

PPP-Inhaber Ahmed El Mahalawy ist von der neuen Großrohrlinie überzeugt. (Foto: battenfeld-cincinnati)

PPP-Inhaber Ahmed El Mahalawy ist von der neuen Großrohrlinie überzeugt. (Foto: battenfeld-cincinnati)

Fast immer sind es die Materialkosten, mit welchen sich bei der Herstellung von Großrohren das meiste Geld einsparen lässt. „Der wesentliche Fokus unserer Technologie liegt in der Reduktion der Wanddickentoleranzen. Durch zahlreiche Optimierungen der einzelnen Komponenten der Anlage sind hier mittlerweile Werte problemlos erreichbar, die der halben DIN-Vorschrift entsprechen“, stellt Andreas Türk, Sales Director von battenfeld-cincinnati, fest.

Allein durch die Dimensionsgenauigkeit und die verringerten Wanddickenabweichungen lassen sich laut Hersteller pro Jahr mit einer Linie mehr als 1 Mio. EUR Rohstoffkosten einsparen, verglichen mit herkömmlichen Linien und Abweichungen. „Weitere Pluspunkte unserer Technologie sind die hohen Ausstoßleistungen von zwei Tonnen und mehr pro Stunde, die Langlebigkeit unserer Anlagen, die für 20 bis 25 Jahre ausgelegt sind, sowie ihr niedriger Energieverbrauch. So amortisiert sich eine Investition innerhalb kürzester Zeit“, ist Andreas Türk sicher.

Begründet liegen die beschriebenen Benefits in der verfahrenstechnischen Auslegung der Gesamtanlage, in der alle Einzelkomponenten aufeinander abgestimmt sind und eine moderne und intuitiv zu bedienende Steuerung für sichere Eingaben und Einstellungen sorgt. Bei der Extrusion von Großrohren spielt die Schmelzetemperatur eine große Rolle, da diese hauptverantwortlich für unerwünschtes Sagging ist. Dazu Andreas Türk: „Je niedriger die Temperatur der PE-Schmelze ist, desto hochviskoser ist diese und desto weniger Sagging tritt auf. Je weniger Sagging, desto besser ist die Rohrqualität und Wanddickenverteilung.“

Schon im Extruder, einem solEX NG, sorgt die Kombination aus innengenutetem Zylinder und darauf abgestimmter Schnecken- und Nutbuchsengeometrie für hohe spezifische Ausstoßraten bei geringen Schneckendrehzahlen und damit niedrigen Schmelzetemperaturen. Im Vergleich zu Vorgängerextrudern ist die Schmelzetemperatur um rund 10 K niedriger. Nochmals etwa 10 K Temperaturreduzierung wird durch die aktive Schmelzekühlung OptiMelt erreicht. Dieser Schmelzekühler ist zwischen Extruder und Werkzeug installiert.

Schließlich sorgt der zweistufige VSI-Rohrkopf, eine von battenfeld-cincinnati patentierte Kombination aus Wendelverteiler und Siebkorb, für eine gleichmäßige Schmelzeverteilung im Rohr und damit für gleichmäßiges Abkühlen und enge Wanddickenverteilungen.

Zur energieeffizienten Herstellung der Großrohre tragen alle Nachfolgeeinheiten bei, die nicht nur auf die großen Dimensionen bis 2,7 m ausgelegt sind, sondern auch mit einem geringen Energie- und Wasserverbrauch auskommen. In den Vakuum- und Kühltanks kann das Rohr zudem über den Umfang in Abschnitten individuell gekühlt werden. Auch mit dieser Möglichkeit kann die Wanddickenverteilung weiter verbessert und die Ovalität verringert werden.

www.battenfeld-cincinnati.com

Nie wieder
etwas verpassen.

Aktuelle Technologie-News, meinungsstarke Blog-Beiträge und Produkt-Neuheiten sichern Ihren Informationsvorsprung. Exklusive Editorale der beiden Chefredakteure Markus Lüling (K-PROFI) und Christian Preiser (KI) runden das Angebot ab.

Anrede
Bitte Anrede auswählen!
Bitte Vorname angeben!
Bitte Nachnamen angeben!
Bitte E-Mail Adresse angeben!