02.10.2023
Biesse

Bearbeitung selbstschmierender technischer Kunststoffe

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Lesedauer: 5 Minuten.

Die Bearbeitung von Kunststoffen und Verbundmaterialien erfordert ein spezielles Produktsortiment: Plattenaufteilsägen, CNC-Bearbeitungszentren, Wasserstrahlschneidsystemen, Schleif- und Thermoformmaschinen, erfüllen die hohen Anforderungen der Kunststoffbearbeitung.

Die Bearbeitung technischer Kunststoffe mit selbstschmierenden Eigenschaften stellt zusätzlich besondere Anforderungen an die eingesetzten Maschinen. Bearbeitete Kunststoffbauteile finden sich in Luftfahrt, Marine und Verteidigung, Windenergie, Automotive, Transport und vielen Branchen mehr. Biesse, Pesaro, Italien, stellt auf der Fakuma einen Ausschnitt aus diesem Produktsortiment vor.

Doch wie geht die Kunststoffbearbeitung konkret los? Ein Baustein für ein qualitativ hochwertiges Endergebnis ist die Biesse-eigene CAD/CAM-Software B_Solid, die den digitalen Zwilling zur Echtzeitsimulation und Kollisionskontrolle enthält. Dann folgt die Übergabe der Daten an die Produktion. Bei der mechanischen Bearbeitung der verschiedenen Kunststoffarten wie beispielsweise POM, PE oder PA gilt es zahlreiche Unterschiede im Werkstoffverhalten zu berücksichtigen. Die Maschinen müssen sehr variable Schmelzpunkte, unterschiedliche Luftdurchlässigkeit, verschiedene Härtegrade und einen großen Spielraum bezüglich der Verformbarkeit abbilden können. Aus diesem Grund legt das Unternehmen Wert auf Vielseitigkeit. Mit einer einzigen Maschine lassen sich viele unterschiedliche Anforderungen abdecken.

Der Werkzeugwechsler der Rover Plast hält immer das passende Werkzeug bereit. (Foto: Biesse)

Der Werkzeugwechsler der Rover Plast hält immer das passende Werkzeug bereit. (Foto: Biesse)

Die Maschinen genauer betrachtet

Die Plattenaufteilsägen der Selco Baureihe sorgen sowohl in kleinen Betrieben als auch in großen Industrieunternehmen mit ihren drehzahlgesteuerten Sägeblättern und dem verschließbaren Schnittspalt für den exakten und sauberen Zuschnitt unterschiedlicher technischer Werkstoffe.

Die vier Modell-Reihen der Rover Plast verfügen mit ihren 5-Achs-Spindeln und den gesondert ansteuerbaren Cutter-Aggregaten auf einem separaten Z-Achsenträger über eine im Serienmaschinenbau einzigartige Kombination zum Nesting und sauberen Schneiden mit Cutter. Die präzisen und zuverlässigen CNC-Bearbeitungszentren eignen sich für Technische Kunststoffe, Verbundwerkstoffe, Elastomere und Schäume.

Eine ebenfalls vielseitige und kompakte 5-Achs-Bearbeitungszentren-Reihe heißt Materia. Die drei Modelle erleichtern nicht nur das Einspannen des Werkstücks, das über den Tisch mit dem passenden Vakuumsystem erfolgt, sondern bearbeiten auch mit hoher Präzision und Effizienz isotherme Materialien. Die vielseitigen Brema Eko Modelle punkten mit einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis. Das kompakte, vertikale CNC-Arbeitszentrum nimmt es mit Formaten in den unterschiedlichsten Abmessungen auf – und begnügt sich dabei mit minimalen Platzansprüchen.

Die Rover Plast verfügen serienmäßig über ein gesondert ansteuerbares Cutter-Aggregat auf einem separaten Z-Achsenträger. (Foto: Biesse)

Die Rover Plast verfügen serienmäßig über ein gesondert ansteuerbares Cutter-Aggregat auf einem separaten Z-Achsenträger. (Foto: Biesse)

Für jede Anwendung bietet das Unternehmen den passenden Arbeitstisch: FT PLUS und HFT sind zwei Nesting-Arbeitstische, die aus Phenolharz oder Aluminium bestehen und auf unterschiedlichen Technologien basieren. FT Plus ist der Standardtisch mit vielen Optionen für luftdichte Materialien und stabilen Halt. Bei allen Tischen dieser Baureihe kommt die praktische Multizonen-Technologie zum Einsatz, bei der das Vakuum unabhängig von der CNC aktiviert werden kann, wodurch sich auch kleinste Werkstücke sicher aufspannen lassen und der Vakuumverlust minimiert wird. Die Tische ermöglichen die Verwendung von Uniclamp-Spannvorrichtungen, um komplizierte Werkstücke mit unterschiedlichen Abmessungen einzuspannen und stabil zu positionieren. Die Kapillarität und die Steigerung der Tragfähigkeit sind für die maximale Flexibilität bei der Bearbeitung maßgebend.

Die Techniker von Biesse haben den High Flow Tisch, kurz HFT, speziell für durchsaugende Materialien wie Schäume entwickelt. Der lässt mehr Luft zirkulieren und eignet sich durch die hohe Vakuumtragfähigkeit für die Bearbeitung von Platten mit automatischer Zuführung und Entladung. Bei beiden Tischen sind die Vakuum-Module direkt auf der Grundplatte positionierbar. Sie lassen sich einfach und schnell auch ohne Hilfsvakuumanlage verwenden, ohne dass der Halt der Platte beeinträchtigt wird.

Damit auch über dem Arbeitstisch die Luft rein ist und ideale Arbeitsbedingungen herrschen, verrichtet der Ionisator zur Neutralisierung und Beseitigung elektrostatischer Ladungen rund um die bearbeiteten Werkstoffe seine zuverlässigen Dienste. Anfallende Späne werden abgesaugt. die Blasdüse Air Jet kühlt die Spindel und die Werkstückoberfläche während der Bearbeitungsphase mit Luft. Dank des Venturi-Effekts entsteht durch Unterdruck am Ende des Prozesses ein größeres Luftvolumen, die Luft verliert Energie und kühlt um bis zu 60° C im Vergleich zur Umgebungstemperatur ab.

Der High Flow Tisch, kurz HFT, eignet sich speziell für durchsaugende Materialien wie Schäume. (Foto: Biesse)

Der High Flow Tisch, kurz HFT, eignet sich speziell für durchsaugende Materialien wie Schäume. (Foto: Biesse)

Lösungen für das Handling

Biesse hat für seine Maschinen und Anlagen eine darauf abgestimmte Handlinglösung entwickelt: das Winstore-Lager spart nicht nur Zeit, sondern führt automatisiert und effizient zu reduzierten Kosten. Das produktive System lässt sich in Zellen für Nesting-Bearbeitungen und Plattenzuschnitt integrieren, wo es gerade in Großbetrieben von der automatischen Beschickung bis zum Entladen die ideale Verwaltung der Platten organisiert. Zur Unterstützung des Lagers, aber auch der anderen Maschinen und Anlagen verrichtet ROS – der Roboter für individuelle Lösungen – zuverlässig seine Dienste.

www.biesse.com

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