31.08.2021
Grafe

Plagiatsschutz in der Kunststoffmatrix

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Lesedauer: 4 Minuten.

Ein Thema von Grafe, Blankenhain, auf der Fakuma 2021 ist unsichtbarer Produktschutz in Form von Markierungsstoffen, die eine deutlich erhöhte Fälschungssicherheit für Originallabel bieten und damit Markenpiraterie wirksam vorbeugen. Grafe […]

Ein Thema von Grafe, Blankenhain, auf der Fakuma 2021 ist unsichtbarer Produktschutz in Form von Markierungsstoffen, die eine deutlich erhöhte Fälschungssicherheit für Originallabel bieten und damit Markenpiraterie wirksam vorbeugen.

Die Markierungsstoffe im Originalprodukt sind mit speziellen Detektoren nachweisbar. (Foto: Grafe)

Die Markierungsstoffe im Originalprodukt sind mit speziellen Detektoren nachweisbar. (Foto: Grafe)

Grafe ist seit vielen Jahren in diesem Bereich aktiv und arbeitet mit verschiedenen Partnern im Bereich der Markierungsstoffe und Messgeräte zur Detektierung zusammen, um in Kooperation mit den Kunden geeignete Lösungen zu entwickeln. Die Nachfrage nach unsichtbarer Kennzeichnung der Bauteile mit Masterbatch und der entsprechenden Prüftechnik für unterschiedlichste Endanwendungen in der Kunststoffverarbeitung steigt laut Grafe stetig.

Das Thüringer Unternehmen hat dafür eine einfache und elegante Lösung entwickelt, die dazu hohe Sicherheit bietet. Basis sind spezielle Marker. „Die dafür designten, hochkomplexen Pigmente mit speziellen physikalischen Eigenschaften werden in kleinsten Mengen innerhalb der Kunststoffmatrix eingesetzt. Mit einem entsprechend kalibrierten Detektor können so die damit ausgerüsteten Produkte ausgelesen und authentifiziert werden“, erläutert Business Development Manager Florian Ludwig. Gleichzeitig seien in der Regel keine Eigenschaftsänderungen zu beobachten.

„Nahezu alle Bereiche sind von Plagiaten und Produktfälschungen betroffen, wodurch hohe Umsatzverluste bei den Herstellern entstehen. Unser Ziel ist es, diese zu erschweren, indem direkt am Endprodukt festgestellt werden kann, ob es sich um ein Original oder um eine Kopie handelt“, berichtet Ludwig. „Sichtbarer Produktschutz wird mit Hilfe von Labels oder QR-Codes umgesetzt. Diese sind schnell und einfach bei einem Produkt zu integrieren. Die Sicherheit ist jedoch gering, da diese Merkmale kopiert werden können“, so der Experte. Da es sich um ein optisch erkennbares Merkmal handele, sei der Unterschied zwischen Original und Fälschung auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen.

Demgegenüber sei Produktschutz in Form von Markierungsstoffen nicht so leicht erkennbar. „Auch wenn der Aufwand für dessen Implementierung größer ist, überwiegen die Vorteile, denn die Sicherheit ist deutlich höher. Die Markierung wird über ein Messgerät überprüft“, erklärt Ludwig und beschreibt die Funktionsweise: „Beim Herstellungsprozess wird ein Indikatorstoff hinzugefügt. Diese Zugabe kann als Kombibatch, also als Masterbatch in Kombination mit einer Farbe, oder als spezielles Markierungsbatch ohne Farbe zudosiert werden.“ Die Detektoren können mittels einer LED-Anzeige innerhalb von Sekunden prüfen, ob der Marker im Produkt enthalten ist und ob es sich bei diesem Artikel um das Originalprodukt handelt.

Generell gibt es die zwei Möglichkeiten „x ray“ und „light fluorescence“, also fluoreszierende Röntgenstrahlen oder Licht. Bei der ersten Variante hat die Grundfarbe keinen Einfluss (auch Schwarz nicht) und der Anwneder profitiert von einer niedrigen Zugabedosierung und einem geringen Batchpreis, jedoch verlangt diese Methode höhere Investitionen. „Bei der light fluorescence hingegen erfolgt die Detektierung über ein Messgerät, welches von unserem Partner oder von uns direkt vorkonfiguriert wird. Dabei sind unterschiedliche Arten verfügbar, von handlichen Handmessgeräten über stationäre Bürolösungen bis hin zu Inline-Spektrometern, um direkt während der Produktion eine Kontrolle stattfinden zu lassen“, erklärt Ludwig. Bei dieser Methode richtet sich die Masterbatch-Dosierung unter anderem nach der Grundfarbe. Die Funktionsweise ist schnell und einfach, zudem sind die notwendigen Investitionen überschaubar.

„Neben kundenspezifischen Markern – je nach Endanwendung und des zu erzielenden Produkt-schutzes, kann es notwendig sein, dass der Marker individuell einzigartig ist – verspüren wir eine erhöhte Nachfrage nach generellen Markern zum Identifizieren, denn diese sind bereits für viele Endanwendungen ausreichend“, berichtet Ludwig.

Von Spritzgieß-, über Extrusions- bis hin zu transparenten und Faseranwendungen kämen nahezu alle Bereiche der Kunststoffverarbeitung in Frage, erklärt der Business Development Manager. Jedoch sei nicht jede Bauteilgeometrie über jedes Messgerät gleich gut zu detektieren. „Daher erfolgt die Auswahl des Markersystems und des passenden Messgerätes in enger Kooperation mit unseren Kunden und Lieferanten“, versichert er.

„Die Marker sind auf chemischem Weg nur durch sehr aufwendige analytische Verfahren nachweisbar. Das für die Detektion notwendige Eigenschaftsprofil kann in Aufbau und Zusammensetzung nur durch den jeweiligen Produzenten hergestellt werden“, sagt Ludwig. „Da keinerlei zusätzliche Verarbeitungsschritte notwendig sind, können die Marker entweder Teil einer üblichen Masterbatch-Ausrüstung sein oder auch als spezielle Marker-Masterbatches einfach hinzugesetzt werden.“

www.grafe.com

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