Mit Hilfe der Insert-Molding-Technologie ist es möglich, auch stark profilierte Bauteile zu veredeln. Wie das funktioniert, zeigt das Beispiel eines Werkzeugkoffers, der partiell dekoriert wird.
Leonard Kurz, Fürth, beschäftigte sich auf der Fakuma unter anderem mit der Frage, wie sich Herstellungs- und Dekorationsprozesse optimieren lassen, welche nachhaltigen Rohstoffe eingesetzt werden können und welche Technologien eine echte Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Der Dünnschichtspezialist hat bereits in der Vergangenheit ein Rücknahmesystem für die Produktionsreste der grafischen Industrie entwickelt. Das Post Industrial Recycling- Compound Recompound, das durch Recycling von PET-Transferträgerresten hergestellt wird, lässt sich im Spritzguss auf Standardmaschinen verarbeiten und mithilfe fortschrittlicher Heißpräge- und Insert-Molding-Technologien veredeln.
Am Stand von Arburg führten Kurz und Arburg die Insert-Molding-Technologie live vor, die zur Herstellung und Veredelung eines Werkzeugkoffers eingesetzt wurde. Der große Vorteil von Insert-Molding liegt darin, dass das Trägermaterial stärker verformt werden kann als beim klassischen In-Mold-Dekorationsverfahren und im Vergleich dazu auch Teilflächen dekoriert werden können. Dadurch eignet sich dieses Verfahren besonders gut zur Produktion von stark profilierten Bauteilen. Die oberen Ecken des Koffers wurden vor Ort mittels Insert-Molding partiell dekoriert; außerdem erhielt das Arburg-Logo auf der Schale mittels Heißprägen ein gebürstetes und metallisiertes Dekor.

Die oberen Ecken des Koffers sind mittels Insert-Molding partiell dekoriert; das Logo auf der Schale mittels Heißprägen ein gebürstetes und metallisiertes Dekor. (Foto: Kurz)
Der Koffer entsteht auf einer automatisieren Allrounder 920 H. Kombiniert wurde sie auf der Messe mit einer speziell angepassten Bintec-Einbaueinheit der Kurz-Tochter Baier. Die Sonderausführung für Inlineworking mit Teilefixierung und Teilekontrolle arbeitete Hand in Hand mit dem Spritzgießsystem.