Das spanische Kunststoff-Institut ist im Juni Gastgeber des Kick-off Meetings zum Start eines großen Projekts zu Biokunststoffen für Lebensmittelverpackungen. Ziel ist die Entwicklung von PLA-Copolymeren durch reaktive Extrusion und die Herstellung von Additiven durch Mechanochemie.
Das Projekt Greco befasst sich mit biobasierten, biologisch abbaubaren und recycelbaren Lebensmittelverpackungen auf der Grundlage neuartiger PLA-Copolymere, funktioneller Beschichtungen, Additive und Katalysatoren. Es zielt darauf ab, den Lebenszyklus und die technisch-wirtschaftliche Machbarkeit von umweltfreundlicheren und sichereren Biokunststoff-Wertschöpfungsketten für den Lebensmittelverpackungssektor zu demonstrieren.
Der Startschuss für das Greco-Projekt wird am 16. und 17. Juni 2025 in Valencia im Kunststofftechnologiezentrum Aimplas fallen. European Bioplastics und seine Mitglieder, darunter TotalEnergies Corbion, Aimplas und Innotech Coexpan-Emsur, gehören zu den 22 Partnern, die sich zusammengeschlossen haben, um unter der Leitung der Aristoteles-Universität Thessaloniki „Innovative biobasierte, biologisch abbaubare, recycelbare, sichere und zirkuläre Lebensmittelverpackungen“ zu entwickeln.

Ziel des Greco-Projektes sind sichere und umweltfreundlichere Lebensmittelverpackungen aus PLA-Copolymeren. (Foto: Aimplas)
Greco-Koordinator Dimitrios Bikiaris von der Aristoteles-Universität erklärt: „Das Greco-Projekt steht im Einklang mit der neuen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle und entwickelt biobasierte, biologisch abbaubare und recycelbare PLA-Copolymere für Lebensmittelverpackungen. Unser Ziel ist es, nachhaltige und zirkuläre Lösungen zu schaffen, die Abfälle und Umweltbelastungen reduzieren.“
Im Demonstrationsmaßstab und unter realen Bedingungen sollen Materialien für Lebensmittelverpackungen (z. B. flexible und starre Anwendungen für Käse, verarbeitetes und Frischfleisch, Beeren und Nüsse) entwickeln sowie in größerem Maßstab herstellen, die u. a. Feuchtigkeits- und Aromaverluste verhindern sowie die Haltbarkeit verlängern.
Aimplas leistet seinen Beitrag zu mehreren Aufgaben innerhalb des Projektes. „Wir freuen uns besonders darauf, die reaktive Extrusion als Technologie der grünen Chemie für die Entwicklung maßgeschneiderter, sicherer und nachhaltiger Copolymere auf PLA-Basis für den Lebensmittelverpackungssektor einzusetzen und sie auf TRL 7 zu skalieren“, sagte Belén Monje, leitende Forscherin für nachhaltige Chemie. „Insbesondere der Beitrag zur Entwicklung von PLA-Copolymeren durch reaktive Extrusion und zur Herstellung von Additiven durch Mechanochemie ist neu und bahnbrechend und wird es ermöglichen, nachhaltigere, biobasierte, recycelbare und biologisch abbaubare PLA-Verbindungen und -Beschichtungen zu erzielen.“
„Als Teil von Greco trägt TotalEnergies Corbion zur Entwicklung neuer PLA-Copolymere bei, die die Leistung und Funktionalität von Verpackungen verbessern und gleichzeitig die Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit erhöhen“, sagte Jenifer Mitja von TotalEnergies Corbion. Sie fügte hinzu: „Die Vielseitigkeit von PLA, seine biobasierte Herkunft und seine breite industrielle Verfügbarkeit machen es zu einem Schlüsselprodukt für die Erfüllung der Leistungs- und Nachhaltigkeitsanforderungen der neuen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle.“
Greco wird an verschiedenen End-of-Life-Szenarien arbeiten, einschließlich der Prüfung der Recyclingfähigkeit der biobasierten Polymere und Materialien durch mechanisches und chemisches Recycling (sowohl in offenen als auch in geschlossenen Kreislaufsystemen).
Gleichzeitig wird eine Bewertung der biologischen Abbaubarkeit im Hinblick auf aerobe und anaerobe Bedingungen durchgeführt. Die biologische Abbaubarkeit der entwickelten Materialien wird in der Meeres-, Wasser- und Bodenumgebung getestet. Die Materialien werden auch unter industriellen Kompostierungsbedingungen und bei der Heimkompostierung getestet. Die Zertifizierungsstellen TÜV Austria Belgien und DIN Certco werden die Ergebnisse der Tests zur biologischen Abbaubarkeit in offener Umgebung nutzen, um Änderungen und Überarbeitungen ihrer Zertifizierungssysteme zu planen.
Das Konsortium wird auch qualitative und quantitative Daten über die Bedürfnisse der Verbraucher und ihre Wahrnehmung sammeln und analysieren, um festzustellen, inwieweit Greco-Produkte mit den Vorstellungen der Verbraucher und den damit verbundenen Werten, wie Nachhaltigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit, übereinstimmen.
Die Ergebnisse sollen einen konkreten Beitrag zu verschiedenen europäischen Aktionsplänen und Strategien leisten, wie z. B. der Kunststoffstrategie, der Richtlinie über Einwegkunststoffe, dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft und der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle.
Hasso von Pogrell, Geschäftsführer von European Bioplastics, erklärt: „European Bioplastics ist der festen Überzeugung, dass eine umsetzbare EU-Bioökonomie-Strategie oberste Priorität haben sollte, um die Stärke unserer europäischen Industrie zu sichern. Dies ist nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, mehr politische Unterstützung und technologischen Fortschritt möglich. Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für diese Zusammenarbeit und wird die Entwicklung von kreislauffähigen Biokunststoffen erheblich voranbringen.“