Mit Pocan TP 555-001 hat Lanxess einen neuen Polyester-Typ auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET) entwickelt, der sich zur Herstellung von Gehäusen, Fassungen und anderen Komponenten für LEDs eignet. Er zeichnet […]
Mit Pocan TP 555-001 hat Lanxess einen neuen Polyester-Typ auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET) entwickelt, der sich zur Herstellung von Gehäusen, Fassungen und anderen Komponenten für LEDs eignet. Er zeichnet sich durch eine gute, auch auf Dauer kaum nachlassende Lichtreflexion und eine hohe Hitzestabilität aus. „Der Hightech-Werkstoff ist ein Vertreter einer neuen, wachsenden Materialfamilie, mit der wir auf den weltweiten Trend zu LED-Lichtquellen reagieren. Er ist als wirtschaftliche Alternative zu Spezialpolyamiden konzipiert, die häufig wegen ihres hohen Schmelzpunktes zum Beispiel als Werkstoff für LED-Gehäuse Verwendung finden“, erklärte Dr. Matthias Bienmüller, Leiter der Produktentwicklung für Pocan bei Lanxess.
Kaum Vergilbung unter Licht- und Wärmeeinfluss
Der neue Materialtyp ist mit Glasfasern verstärkt und speziell additiviert. Seine Lichtreflexion ist mit über 90 % bei 450 nm außergewöhnlich hoch. Als Gehäusematerial reflektiert er daher das Licht der LED fast vollständig, so dass die Helligkeitsverluste minimal sind. Eine weitere Stärke ist die hohe Beständigkeit gegen Alterung durch Vergilben unter Licht- und Wärmeeinfluss. Selbst nach über 500 Stunden Alterung bei 140 °C erreicht die Lichtreflexion noch Werte um 90 %. „Unter den üblichen Einsatzbedingungen einer LED tritt praktisch keine Verfärbung auf. Im Gegensatz dazu fällt unter diesen Bedingungen die Lichtreflexion hochschmelzender Polyamide spürbar ab, weil sie vergilben“, so Dr. Timo Immel, Experte für LED-Anwendungen in der Produktentwicklung von Pocan.
Geeignet für das Dampfphasenlöten
Pocan TP 555-001 besitzt eine für Polyester seiner Materialklasse hervorragende Hitzestabilität. Mit seinem Schmelzpunkt von rund 260 °C übersteht der Werkstoff die Temperaturen, die beim Dampfphasenlöten mit bleifreiem Lot herrschen. Dies ist eines der Verfahren, mit dem in der LED-Herstellung elektronische Komponenten gelötet werden.
Vorteile ergeben sich auch in der Verarbeitung des neuen Werkstoffs. Die hohe Fließfähigkeit seiner Schmelze erlaubt es, dünnwandige und filigran konstruierte Bauteile umzusetzen. Im Vergleich zu hochschmelzenden Spezialpolyamiden kann er bei rund 50 – 60 °C niedrigeren Temperaturen spritzgegossen werden. „Dadurch sinkt der Energieverbrauch des Verarbeiters, was ebenfalls zur hohen Wirtschaftlichkeit unserer Materialinnovation beiträgt“, so Immel.