04.10.2023
Röhm

PMMA mit reduziertem Carbon Footprint

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Lesedauer: 5 Minuten.

Der Hersteller von Plexiglas feiert auf der Fakuma den 90. Geburtstag der bekannten PMMA-Marke und präsentiert zum Jubiläum neue Formmassen mit Anteilen an mechanisch aufbereitetem Rezyklat sowie ISCC-Plus-zertifizierten Rohstoffen.

Vor 90 Jahren begann in Darmstadt eine Erfolgsgeschichte. Dr. Otto Röhm und sein Team erfanden eine neue Art Kunststoff: Acrylglas, chemisch korrekt Polymethylmethacrylat (PMMA) genannt – und seitdem unter dem Markennamen Plexiglas bekannt. Heute bietet die Röhm GmbH neben Halbzeugen ein umfassendes Portfolio an Plexiglas-Formmassen für alle thermoplastischen Verfahren an. Auf der Fakuma 2023 stellt der Geschäftsbereich Molding Compounds die Verbindung zwischen Tradition und Moderne her: Zu sehen sind sowohl inspirierende Beispiele aus der Markengeschichte als auch das wachsende Angebot an Standard- und Spezialformmassen für die Automobil- und Leuchtenindustrie sowie für die Haushaltsgerätebranche. „Erstmals präsentieren wir auf einer Messe unsere neuen Formmassen Plexiglas proTerra, die unsere Kunden dabei unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren – und das bei bewährter Leistungsfähigkeit“, sagt Siamak Djafarian, Leiter des Geschäftsbereichs Molding Compounds bei Röhm.

Plexiglas Standard- und Spezialformmassen weisen laut Röhm die höchste Oberflächenhärte aller thermoplastischen Kunststoffe auf, sind robust sowie UV- und witterungsbeständig. All das trägt zur Langlebigkeit der daraus gefertigten Komponenten bei. Das Material ist leicht, lässt sich in allen Spritzgieß- und Extrusionsverfahren präzise zu Bauteilen mit hochglänzenden oder auch aufwendig strukturierten Oberflächen verarbeiten und veredelt durch Coextrusion als Topcoat zahlreiche andere Kunststoffe. Darüber hinaus ist es beispielsweise mit seiner hohen Lichttransmission gut für die Kombination mit Licht geeignet.

Neue ressourcenschonende Formmassen

Die Fakuma 2023 steht im Zeichen des Klimaschutzes – passend dazu können Messebesucherinnen und -besucher sich am Stand von Röhm über die neuen Formmassen Plexiglas proTerra informieren, die einen reduzierten Product Carbon Footprint mit bewährter Leistungsfähigkeit verbinden. Die Produkte sind Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Röhm: Bis 2050 will das Unternehmen keine Treibhausgasemissionen (THG) mehr verursachen und damit klimaneutral produzieren.

Bei den Formmassen verfolgt Röhm zwei unterschiedliche Ansätze: Plexiglas proTerra M5 enthält einen Anteil an mechanisch recyceltem PMMA, während bei Plexiglas proTerra 8N fossile Rohstoffe durch ISCC-Plus-zertifizierte Rohstoffe ersetzt werden. Plexiglas proTerra 8N ist ein grüner Zwilling von Plexiglas 8N und ermöglicht damit den Wechsel auf ein ressourcenschonendes Material mit identischen Produkteigenschaften – ohne erneute Freigabeprüfung. So wurde Plexiglas proTerra 8N bereits von der AMECA (Automotive Manufacturers Equipment Compliance Agency) als konform mit den geltenden Normen befunden und darf deshalb für die Fahrzeugbeleuchtung eingesetzt werden.

Zeitreise am Beispiel von Heckleuchten

Die Automobilindustrie verwendete bereits in den 1950er Jahren Plexiglas-Formmassen für Abdeckungen der damals noch kleinen runden Heckleuchten. Heute ermöglichen Plexiglas Formmassen die Fertigung großformatiger Heckleuchten und markanter Lichtleiter für einzigartige Lichtsignaturen, die auch aus großer Distanz die Marke des Fahrzeugs erkennen lassen. (Foto: Röhm)

Die Automobilindustrie verwendete bereits in den 1950er Jahren Plexiglas-Formmassen für Abdeckungen der damals noch kleinen runden Heckleuchten. Heute ermöglichen Plexiglas Formmassen die Fertigung großformatiger Heckleuchten und markanter Lichtleiter für einzigartige Lichtsignaturen, die auch aus großer Distanz die Marke des Fahrzeugs erkennen lassen. (Foto: Röhm)

„Unsere ressourcenschonenden Plexiglas proTerra Formmassen stehen exemplarisch dafür, wie sich unser Marken-PMMA in 90 Jahren immer wieder neu erfunden und dadurch Innovationen in vielen Branchen mitgestaltet hat“, sagt Djafarian. So sind Plexiglas-Formmassen unter anderem seit den 1950er Jahren ein bewährtes Material für Abdeckungen von Heckleuchten. In einer kleinen Zeitreise am Stand lässt sich nachverfolgen, wie sich Heckleuchten seitdem von kleinen, rein funktionalen Leuchten zu aufwendig konstruierten Bauteilen für markentypische Lichtsignaturen entwickelt haben – und wie Röhm passend dazu sein maßgeschneidertes Angebot an Spezialformmassen weiterentwickelt hat. Jüngstes Beispiel ist eine neutralgrau eingefärbte Plexiglas Spezialformmasse mit besserer Rotdurchlässigkeit, von deren Leuchtintensität sich Messebesucherinnen und -besucher der Fakuma selbst ein Bild machen können. Automobilzulieferer erzielen damit das normgerechte Signalrot für Fahrzeugbeleuchtungen mit weniger LEDs beziehungsweise durch LEDs mit geringerer Energieintensität.

Einfache Entformbarkeit

Ein anderes Produkt, das Röhm am Stand präsentiert, ist Plexiglas 8N plus. Es erleichtert die Herstellung komplexer Spritzgießteile im Automobilbau, in Architektur und Beleuchtung sowie bei Haushaltsgeräten. Durch die bessere Entformbarkeit lassen sich filigrane oder stark verwinkelte Spritzgießteile leichter aus der Form lösen. Damit lassen sich Qualitätsschwankungen vermeiden.

Erweitert Produktionskapazitäten

Röhm erhöht zudem fortlaufend die eigenen Forschungs- und Innovationsaktivitäten und treibt den Ausbau der globalen Produktionskapazitäten weiter voran. Unter anderem hat das Unternehmen im Juli 2023 ein neues Innovationszentrum am Standort Worms eröffnet. Passend zur Fakuma ist zudem geplant, die erweiterte PMMA- und Compoundieranlage in Shanghai einzuweihen. Röhm ist nach eigenen Angaben der einzige weltweite Hersteller von MMA sowie PMMA mit nachgelagerter Compoundierung in den drei wichtigen Regionen Asien, Nordamerika und Europa.

www.plexiglas-polymers.com

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