Bis zu 2.100 individuell bedruckte Verschlüsse pro Minute erzielt eine Fertigungszelle, die eine vollelektrische Spritzgießmaschine mit digitalem Inline-Druck kombiniert. Im Fokus des deutsch-japanischen Anbieters stehen saubere und personalisierte Highspeed-Verpackungskonzepte mit vollelektrischen Anlagen.
Gemeinsam mit dem Schweizer Partner CAPrint stellt Sumitomo (SHI) Demag, Schwaig, auf der K 2025 eine neue Drucktechnologie vor, die die Personalisierung von 2.100 bedruckten Verschlüssen pro Minute ermöglicht. Zum Einsatz kommt die PAC-E Maschine in der neuen Baugröße mit 4.200 kN Schließkraft. Herzstück der Anlage ist ein 72-fach-Werkzeug von Z-Moulds. Ergänzt wird die Zelle durch ein Entfeuchtungssystem von Eisbär sowie ein automatisiertes Kamera- und Verpackungssystem von IMDVista zur Inline-Qualitätskontrolle. Das System erkennt nicht nur Druckfehler, sondern auch mechanische Defekte an den Verschlüssen.
Neben einem mehr als halbierten Energiebedarf ermöglicht die PAC-E Maschine dank kurzen Zykluszeiten und zuverlässigen vollelektrischen Antrieben eine wirtschaftliche und zukunftssichere Produktion für Verpackungshersteller, betont Arnaud Nomblot, Director Business Development Packaging.

Produziert und digital inline bedruckt werden 2.100 personalisierte Verschlusskappen pro Minute. (Foto: Sumitomo (SHI) Demag)
Zur standardisierten Flaschenmündung 26/22 passend entstehen 2.100 Getränkeverschlüsse pro Minute, das entspricht ca. 9 Millionen Verschlüsse während der acht Messetage. Mit dieser Leistung stehe diese Produktionszelle sinnbildlich für „die Zukunft effizienter Fertigung“, so Nomblot weiter. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen sehr deutlich, dass nachhaltiger Mehrwert untrennbar mit der Gesamtleistung der Produktionssysteme verbunden ist.“
Die neue PAC-E mit 4.200 kN Schließkraft bringt für die Herstellung von Verpackungskomponenten kurze Trockenlaufzeiten und eine Einspritzgeschwindigkeit von bis zu 550 mm/s mit. Sie punktet zudem mit einem geschlossenen Schmiersystem, das den Einsatz in hygienekritischen Anwendungen wie Lebensmittelverpackungen und Medizinteilen ermöglicht – eine Medical-Anwendung auf dem eigenen Messestand demonstriert dies.

Neu zur K 2025 ist die vollelektrische PAC-E-Spritzgießmaschine der Baugröße 4.200 kN – Herzstück einer hochintegrierten Produktionszelle für Verschlusskappen. (Foto: Sumitomo (SHI) Demag)
Gerade in der Markenkommunikation bieten Verschlüsse einen zentralen Berührungspunkt mit dem Endkunden. Das diesjährige Exponat unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Experten, um derartige integrierte Produktionszellen zu realisieren. Insbesondere, wenn es darum geht, visuell erfahrbare Markenerlebnisse auf Verschlussoberflächen zu schaffen.
Die Vorteile des Digitaldrucks direkt in der Produktionszelle sind vielfältig, erklärt Nomblot. „Zum ersten Mal zeigt Sumitomo (SHI) Demag eine derart umfassende High-End-Verpackungslösung in dieser Größenordnung.“ Im Gegensatz zu mechanischem Tampondruck, Trocken- oder Heißprägung erlaubt der digitale Direktdruck auf den Verschlüssen deutlich schnellere Produktionsprozesse. Neben individuellen Designs „on the fly“ ermöglicht der Digitaldruck auch die flexible Umstellung auf variable Daten wie Seriennummern, Logos oder Unternehmensnamen.
Die Komplettlösung des Schweizer Spezialisten CAPrint ist mit einem neuen High-Speed-Kit ausgestattet, das die Personalisierung von 2.100 bedruckten Verschlüssen pro Minute ermöglicht – eine Leistungssteigerung von 46 %. Das Design wird in 600 dpi direkt auf die Verschlüsse gedruckt, mit entsprechend hoher Auflösung.
Zum Einsatz kommt das flexible UV-Inkjet-System RedCube, das für einen vollautomatisierten Farbauftrag und Reinigungsprozess sorgt. Das System kann damit über komplette Schichten hinweg nahezu wartungsfrei betrieben werden. In Kombination mit migrationsarmen Farben von Hapa trage das Inline-Digitaldruckverfahren zudem zur Ressourcenschonung bei, betont Nomblot – insbesondere im Hinblick auf Tinten und Chemikalien.
Das Material HD 6081 von TotalEnergies ist ein Hochdichte-Polyethylen mit guten organoleptischen Eigenschaften, hoher Steifigkeit und guter Verarbeitbarkeit. Es eignet sich insbesondere für die Herstellung von Verschlusskappen für nicht kohlensäurehaltige Getränke im Spritzgießverfahren. Zur weiteren Ausstattung der Zelle gehört ein Werkzeug-Entfeuchtungssystem von Eisbär. Für die Endkontrolle ist ein IMD Vista Vision System integriert, das mit einer zentralen Benutzeroberfläche (HMI), spezieller Beleuchtung und einer hochauflösenden Farbkamera sicherstellt, dass jeder Verschluss hohe Qualitätsstandards erfüllt. Neben Druckfehlern und fehlenden Motiven erkennt das System auch Risse oder andere Qualitätsmängel an den Verschlüssen.
Ein ebenfalls von IMD Vista geliefertes automatisches Verpackungssystem schließt die Prozesskette von Formen über Bedrucken und Prüfen bis zur Verpackung. „Diese gesamte Zelle zeigt eindrucksvoll die jeweilige Expertise der Partnerunternehmen sowie das gemeinsame Engagement für Innovation und nachhaltige Herstellung von Verschlüssen“, resümiert Nomblot. „Wir zeigen damit, wie Produzenten ihre Fertigung skalierbar und effizient auszurichten können.“
Die PAC-E Serie ist aktuell mit 3.500 und 4.200 kN Schließkraft verfügbar. Alle PAC-E Maschinen sind mit der plattformübergreifenden, offenen Kommunikationssoftware von Sumitomo (SHI) Demag kompatibel.
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