Wie hochwertige Sichtteile für die Automobilindustrie direkt aus dem Werkzeug kommen, demonstrierte der Maschinenbauer auf der K in Düsseldorf. Gezeigt wurde die Herstellung eines mit einer vorgefertigten Folie dekorierten PP-Formteils – ganz ohne Lackierung oder Nachbearbeitung.
Bei der Anwendung handelte es sich um einen Radlauf für den Automotive-Bereich. Die Besonderheit: Eine vorgeformte Dekorfolie wird direkt in das Werkzeug eingelegt und im Spritzgießprozess mit dem PP verbunden. Auf zusätzliche Transferstationen, Lackierprozesse oder sekundäre Oberflächenveredelung kann vollständig verzichtet werden – das fertige Sichtteil verlässt das Werkzeug einsatzbereit. Zum Einsatz kam eine Maschine der fünften Jupiter-Generation von Haitian, kombiniert mit einer vollintegrierten Automationszelle von Haitian Smart Solutions.
Der gesamte Prozess ist darauf ausgelegt, Komplexität zu reduzieren, Ausschuss zu verringern und die Zykluszeit zu verkürzen. Gleichzeitig ermöglicht die Anwendung den Einsatz von Recyclingmaterial bei gleichbleibend hoher Designqualität. Dabei unterstützt das smarte Feature HT·Inject, das den Einspritzprozess in Echtzeit optimiert und automatisch für stabile Bauteilgewichte sorgt, was ein Vorteil beim Verarbeiten von Rezyklaten mit schwankender Materialqualität ist.
Produziert wurde auf einer Jupiter mit 6.500 kN Schließkraft. (Foto: Haitian)
Die servo-hydraulische Zwei-Platten-Technologie der Jupiter-Serie liefert die nötige Stabilität, Präzision und Energieeffizienz – bei kompakter Stellfläche und hoher Offenheit für Automationslösungen. Die auf der Messe eingesetzte Maschine arbeitete mit 6.500 kN Schließkraft und produzierte in einem einstufigen Prozess ein Bauteil mit 450 g Gewicht im 60-s-Takt.
Die Folienhandhabung und die Entnahme des fertigen Teils erfolgt automatisiert mit Komponenten von Haitian Smart Solutions. Zusätzlich ist das im Standard enthaltene MES Go Factory von Haitian integriert, das für eine lückenlose Überwachung und Steuerung der Produktion in Echtzeit sorgt.
Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit den Partnern Oerlikon HRSflow, Inevo, DNP, ExxonMobil, Meusburger und Sesotec.
