Das Spezialchemieunternehmen präsentiert auf der K 2025 ein breites Portfolio an Hochleistungsmaterialien für anspruchsvolle Anwendungen in der Automobilindustrie, die den Wandel hin zu emissionsfreier Mobilität, Kreislauffähigkeit und regulatorischer Konformität unterstützen sollen.
Kuraray, Chiyoda (Japan), versteht sich nicht nur als Lieferant, sondern als Entwicklungspartner für OEMs und Zulieferer. Die Werkstoffe lassen sich im engen Austausch gezielt konfigurieren und flexibel an individuelle Anforderungen in puncto Funktionalität, Qualität und Nachhaltigkeit anpassen. In enger Zusammenarbeit mit Anwendern entwickelt Kuraray so maßgeschneiderte Produkte – etwa für neue Klebetechnologien, PFAS-freie Gleitlager oder hochtransparente, UV-beständige Exterieur-Komponenten. Auf der K 2025 zeigt Kuraray Europe, Hattersheim, praxisnahe Anwendungen, die aktuelle Anforderungen aus Gesetzgebung, Technik und Nachhaltigkeit aufgreifen.
Die Polyamide (PA9T und PA9C) der Marke Genestar eignen sich für verschleißfeste Lager, leichte Komponenten im Antriebsstrang und das Thermomanagement von E-Fahrzeugen. Liquid Rubber verbessert den Rollwiderstand von Autoreifen und senkt gleichzeitig die Produktionszeiten bei der Reifenherstellung, während das Polyvinylbutyral (PVB) Mowital thermisch trennbare Klebeverbindungen für Composite-Strukturen ermöglicht.

Das PA9T Genestar GC1201A findet Anwendung bei der Immersionskühlung von Antriebsbatterien in der E-Mobilität. (Foto: Kuraray)
PMMA-basierte Produkte wie Parapet und Kuralpha wiederum bieten Potenzial für recycelbare Rückleuchten, hitzebeständige Head-up-Displays sowie das Recycling von lackierten Autoteilen und solchen mit Dekorfolie. Das EVOH Eval hingegen kommt als Barriereschicht in Wasserstofftank-Systemen zum Einsatz.
Ob ELV-Richtlinie, PFAS-Verbot oder steigender Druck, nachhaltiger zu handeln: Die Automobilindustrie steht vor tiefgreifenden Umbrüchen. Als Entwicklungspartner begleitet Kuraray seine Kunden dabei. Mit der Einführung von ISCC-Plus-zertifizierten Varianten für zentrale Produktgruppen bietet Kuraray eine Möglichkeit, fossile Ressourcen im Produktionsprozess zu ersetzen.
Auf der K stellt das Unternehmen zahlreiche Produktneuheiten vor, die zentrale Anforderungen im Automotive-Sektor adressieren.
Die neuen PFAS-freien Genestar-Typen sind verschleißfest, reibungsarm und für Lager, Zahnräder und Gleitführungen geeignet. Die Type GC 1201A eignet sich dank elektrischer Leitfähigkeit und hydrophober Struktur für das Thermomanagement immersionsgekühlter Batterien. Die Type N1005A bringt geringes Gewicht und hohe Hydrolysebeständigkeit für feuchte oder thermisch belastete Bauraumzonen mit.

Das tribologische PFAS-freie PA9T Genestar N1005A ist für Getriebe, hier in einem CCV-Aktuator, geeignet. (Abb.: Kuraray)
Der neue Liquid-Rubber-Typ GS-L-BR weist eine niedrige Viskosität aus und verbessert die Füllstoffverteilung in Gummimischungen. Das senkt den Rollwiderstand von Reifen und steigert damit die Reichweite und Effizienz von Fahrzeugen. Als ISCC-Plus-zertifizierter reaktiver Weichmacher trägt das Produkt zur Nachhaltigkeit der Lieferkette bei.
Die transparenten PVB-Filme der Marke Mowital sind unter Druck bei Temperaturen von 160 °C oder weniger verarbeitbar, verfügen über eine hohe Klebekraft und lassen sich thermisch wieder trennen – was das Recycling unterstützt. Die Filme eignen sich für Laminate mit Glas, Metallen, Holz, Keramik, Polymergeweben, Polyurethanschäumen und vielen weiteren Substraten. Neu ist die Verfügbarkeit von Varianten mit ISCC-Plus-Zertifizierung, die die Verwendung von Bio- und Kreislauf-Rohstoffen und deren Rückverfolgbarkeit mittels Massenbilanzansatz bestätigt.

Die PVB-Klebefilme Mowital lassen sich bei Temperaturen von 160 °C oder weniger verarbeiten und sind zum Recycling thermisch trennbar. (Foto: Kuraray/Köhl et Feling, Science et Communications/Christoph Mertens)
Mit dem PMMA Parapet wird durch vollständigen Ersatz von ASA/ABS oder durch spezielle Parapet-Schlagzähmodifikatoren das Recycling von Rückleuchten möglich. Als Alternative zu Polycarbonat bietet die neue PMMA-Entwicklung Kuralpha Hitzebeständigkeit für Head-up-Displays, LED-Linsen und Exterieur-Teile.

Das PMMA Parapet ist für Rückleuchten geeignet und ermöglicht deren mechanisches Recycling. (Foto: freepik/topntp26)
Als Barriereschicht in Mehrschicht-Wasserstofftanks verhindert das EVOH Eval die Permeation von Wasserstoff. Das macht die Technologie interessant für emissionsfreie Antriebe. Gleichzeitig erhöht sich das Speichervermögen – ein Vorteil für Reichweite und Systemeffizienz.
Schlagwörter
